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Die Chroniken von Amarid 03 - Das dunkle Herz von Lon Ser

Die Chroniken von Amarid 03 - Das dunkle Herz von Lon Ser

Titel: Die Chroniken von Amarid 03 - Das dunkle Herz von Lon Ser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Coe
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ein Lächeln, das über seine vernarbten Züge huschte. Er weiß es, sagte sie sich. Das hier ist nur noch ein Spiel - er weiß alles.
    »Es befindet sich jemand aus Tobyn-Ser in Bragor-Nal«, sagte er schließlich. »Und zwar seit drei oder vier Tagen.« »Jemand aus Tobyn-Ser?«, erwiderte sie und versuchte verzweifelt, überrascht zu klingen und auszusehen, wie er es von ihr erwartete. »Bist du sicher?«
    »Ich habe meine Leute überall, Melyor. Im Nal geschieht nicht viel, was ich nicht erfahre.«
    Melyor hörte die Warnung in seinen Worten, aber sie zwang sich, sie im Augenblick zu ignorieren. »Wo ist er?«, fragte sie und zuckte sofort innerlich zusammen, denn das war ein Fehler gewesen. Eine Sekunde lang fragte sie sich, ob ihm das vielleicht entgangen war, aber das hier war Cedrych: Er war nicht so weit gekommen, weil er sich die Fehler anderer entgehen ließ.
    »Er?«, stürzte sich der Oberlord auf das Wort wie eine Katze. Er grinste. »Wieso glaubst du, es sei ein Mann?«
    Melyor spürte, wie sie bleich wurde. »Ich habe es einfach angenommen«, brachte sie heraus.
    Wieder breitete sich dieses Grinsen über Cedrychs Gesicht aus, dreist und beutegierig. »Angenommen?«, wiederholte er und zog eine Braue hoch. »Ausgerechnet du?« Er starrte sie noch einen Moment an, dann wandte er sich wieder dem Fenster zu. »Aber du hast zufällig Recht. Es ist ein Mann. Und offenbar ist er einer dieser Zauberer. Um deine nächste Frage gleich vorwegzunehmen: Nein, ich bin nicht vollkommen sicher. Er war im Einundzwanzigsten - Wildons Herrschaftsbereich -, aber meine Spione haben ihn aus den Augen verloren. Inzwischen könnte er überall sein«, schloss er, ganz ähnlich wie sie selbst bei ihrem Gespräch mit Jibb.
    Melyor beobachtete den Oberlord erwartungsvoll, sagte aber nichts. Schließlich warf er ihr über die Schulter einen Blick zu. »Möchtest du nicht wissen, wie er entkommen ist?«
    »Ich nahm an, dass du mir das schon noch sagen würdest«, erwiderte sie ein wenig gereizter, als sie geplant hatte. »Tatsächlich«, murmelte er. »Dieser Zauberer geriet offenbar in einen Hinterhalt.«
    »Und er hat ihn überlebt?«, fragte Melyor unschuldig. Cedrych presste die Lippen zu einem dünnen Lächeln zusammen. »Es sieht ganz so aus. Wir fanden die Leichen zweier Männer - bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt - und Blut von einem dritten. Aber es gab kein Anzeichen, dass dem Zauberer etwas passiert war. In dem Durcheinander nach dem Kampf muss er entkommen sein.«
    Melyor wartete auf mehr und fragte sich, ob Cedrych von dem Steinträger wusste. Aber nun starrte der Oberlord sie an, als wartete er selbst auf etwas. »Und?«, sagte er schließlich.
    Sie neigte den Kopf ein wenig zur Seite. »Und was, Oberlord?«
    Er wandte sich wieder dem Fenster zu, aber sie konnte sehen, wie sich die Muskeln in seinem Nacken anspannten. Sie befand sich auf sehr gefährlichem Boden. »Findest du es nicht seltsam, dass er schon so bald nach seiner Ankunft im Nal in einen Hinterhalt gerät?«
    Melyor zuckte die Achseln. »Ich dachte gerade, da du von ihm wusstest, hättest du den Hinterhalt vielleicht selbst angeordnet.« »Das habe ich nicht!«, fauchte er und fuhr zu ihr herum. Melyor wich zurück. »Vielleicht war es ein Zufall«, sagte sie verzweifelt, und ihr Herz begann heftig zu schlagen. »Es war eine Falle!«, entgegnete er. »Sie haben in dieser Gasse auf ihn gewartet! Die beiden, die umgekommen sind, waren die, die ihm direkt entgegentraten; der Mann hinter ihm konnte fliehen.«
    »Vielleicht hat Wildon es angeordnet«, schlug sie vor. Sie hatte sich immer noch nicht ganz von Cedrychs Ausbruch erholt. »Du sagtest doch, es war in seinem Gebiet.« Der Oberlord tat diesen Gedanken mit einer ungeduldigen Geste ab und umklammerte mit den Fingern die Lehne seines Schreibtischstuhls. »Wildon könnte einen Zauberer nicht von einem Gildriiten unterscheiden«, erklärte er verächtlich, und das ließ Melyor erschaudern. Zum Glück starrte Cedrych bei diesen Worten auf seinen Schreibtisch. »Er hätte vielleicht angeordnet, den Fremden töten zu lassen, aber er und seine Männer hätten sich nicht gut genug ausgekannt, um Gesetzesbrecher hinter ihm herzuhetzen statt Gardisten.« Er schüttelte den Kopf. »Es muss jemand anders gewesen sein.« Er blickte auf, und das blaue Auge blitzte. »Wo warst du gestern Nacht, Melyor?«
    Das war's dann also mit unserem Spiel, dachte sie und war verblüfft über die Direktheit seiner Frage. Es

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