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Die Chroniken von Amarid 03 - Das dunkle Herz von Lon Ser

Die Chroniken von Amarid 03 - Das dunkle Herz von Lon Ser

Titel: Die Chroniken von Amarid 03 - Das dunkle Herz von Lon Ser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Coe
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Hast du versucht, dich mit ihm in Verbindung zu setzen? Nein. Baden spürte einen dumpfen Schmerz im Hinterkopf. Er würde die Verbindung nicht viel länger aufrechterhalten können. Du wirst eine Möglichkeit finden müssen, es vor Erland zu verbergen, sendete er. Wer weiß, was er tun wird, wenn er es herausfindet? Und Orris hat eine Chance verdient.
    Ich bin nicht sicher, was Orris verdient hat, entgegnete sie.
    Euer Netz war eine Sache. Ja, ihr habt euch dem Orden widersetzt, aber ihr habt es auf eine Weise getan, die niemandem schadet. Aber das hier ... Sie vollendete den Gedanken nicht. Baden konnte beinahe sehen, wie sie den Kopf schüttelte.
    Was wirst du Erland sagen?, fragte er und versuchte, seine Kopfschmerzen zu ignorieren. Golivas gab ein leises, klagendes Geräusch von sich. Auch sie wurde müde.
    Ich weiß es nicht. Mach dir keine Gedanken, mir wird schon etwas einfallen. Aber du musst begreifen, dass du es nicht mehr viel länger geheim halten kannst. Irgendwer wird merken, dass einer von ihnen nicht mehr da ist. Ja, brachte Baden hervor.
    Er spürte ihre Sorge. Alles in Ordnung?, fragte sie. Nur müde.
    Selbstverständlich - das Netz. Ich hätte daran denken sollen. Ruh dich jetzt aus.
    Sein Kopf pochte. Bei jedem Herzschlag, jedem Blutzufluss zum Gehirn, wurde der Schmerz schlimmer. Aber er hielt noch einen Augenblick lang durch. Sonel, es tut mir Leid. Ich wollte es dir sagen. Ich schwöre es. Der Zeitpunkt - Er wusste nicht mehr weiter, es war so schwer, einen klaren Kopf zu behalten. Es tut mir Leid, wiederholte er.
    Ich weiß, erwiderte sie. Ich glaube, ich verstehe dich. Er spürte ihre Traurigkeit ganz deutlich. Er hätte wissen sollen, was er nun sagen musste, aber es gelang ihm kaum, auch nur den Kontakt aufrechtzuerhalten, um zuzuhören. Pass auf dich auf, Baden. Ruh dich aus.
    Und dann war sie weg, und Baden legte sich auf den kalten feuchten Boden, obwohl das die Schmerzen noch schlimmer machte. Er spürte Golivas neben sich und streckte vorsichtig die Hand aus, um ihr Kinn zu kraulen. Dann ließ er den Arm an die Seite sinken, lag vollkommen still und wartete darauf, dass das Pochen in seinem Kopf nachließ. Er erwachte einige Zeit später. Es war immer noch dunkel, aber er hatte keine Ahnung, wie viel von der Nacht bereits vergangen war. Der Nebel war dichter geworden, und nun schimmerten überhaupt keine Sterne mehr durch. Er setzte sich langsam auf. Die Kopfschmerzen waren ein wenig besser geworden, saßen nun in seinen Schläfen, ein beständiges, mattes Pochen. Als er im orangefarbenen Licht seines Cerylls seine Eule sah, bemerkte er, dass sie ebenfalls wach war und ihn aufmerksam anblickte, die gelben Augen weit offen.
    »Du siehst besser aus als ich«, sagte er, und seine Stimme klang in der kalten Luft sehr laut. »Ganz bestimmt siehst du besser aus, als ich mich fühle.« Sie starrte ihn weiterhin an. Der Magier stand vorsichtig auf und bemerkte dankbar, dass das seine Kopfschmerzen nicht schlimmer machte. Er streckte den Arm nach Golivas aus, und sie flatterte auf den vertrauten Platz auf seiner Schulter. Er machte sich auf den Rückweg zum Dorf und versuchte, nicht an Sonel und Orris zu denken, sondern an das warme Bett, das ihn in dem kleinen Gasthaus erwartete. Aber etwas, das die Eulenweise gesagt hatte, hallte weiterhin in seinem Geist wider. Du musst begreifen, dass du es nicht mehr viel länger geheim halten kannst, hatte sie ihn gewarnt. Irgendwer wird merken, dass einer von ihnen nicht mehr da ist. Sie hatte selbstverständlich Recht. Bei der nächsten Versammlung würde Orris' Abwesenheit auffallen. Aber irgendwie wusste er, dass es eher geschehen würde. Und danach würde Tobyn-Ser nicht mehr sein, was es einmal gewesen war.
    Sie stehen reglos wie Statuen am Rand des Dorfes und spähen grimmig über das Durcheinander von niedrigen Dächern, rauchenden Schornsteinen und kleinen Gärten hinweg. Ein kleiner Bach fließt am Dorf vorbei, und das Wasser glitzert in der Sonne. Es ist kalt, aber nicht so kalt wie in den Bergen, und der Himmel ist so blau, dass es in seinen Augen wehtut. Er sieht nicht viele Menschen; die meisten sind wohl noch nicht aufgestanden. Von denen, die schon unterwegs sind, haben nur zwei oder drei sie bemerkt. »Es sollte nicht lange dauern«, sagt der Sohn Amarids leise und eindringlich. Er hat Umhang, Stab und Vogel im Wald gelassen. Ohne sie sieht er seltsam aus. Er hat fünf Vögel dabei, die sein Falke getötet hat, zusammengebunden mit einem

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