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Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes

Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes

Titel: Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Coe
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sie.
    Jaryd grinste, aber er wandte seine Aufmerksamkeit rasch wieder Erland zu.
    »Als wir dort eintrafen, teilten uns die Wärter allerdings mit, man habe den Fremden wieder in die Große Halle gebracht, damit die Weise ihre Verhöre mit ihm fortsetzen konnte. Die Wärter sagen, es war Orris, der ihn abgeholt hat.« Erland ließ seinen Blick über die Versammelten schweifen. »Ich vermute, dass er den Fremden nach Lon- Ser gebracht hat, obwohl sich der Orden gegen diesen Plan ausgesprochen hat. Aber wie ich schon sagte, das ist nur eine Vermutung.« Er starrte Baden an. »Ich nehme allerdings an, dass andere in dieser Halle es uns mit Sicherheit sagen können.«
    Der Zeitpunkt war gekommen, das wusste Jaryd. Baden würde alle Schuld auf sich nehmen, wenn Jaryd nicht als Erster sprach, und das konnte er nicht zulassen. Baden hatte Orris' Plan nicht einmal zugestimmt, zumindest am Anfang nicht.
    »Ja, Erland«, gab Baden zu und erhob sich, um sich der Aufforderung des weißhaarigen Magiers zu stellen. »Ich weiß, wohin Orris den Fremden gebracht hat.«
    »Nein, Baden!«, warf Jaryd ein.
    »Schon gut, Jaryd«, erwiderte Baden. »Ich weiß, wo Orris ist, weil er sich mittels des Ceryll-Var vor kurzem mit mir in Verbindung gesetzt hat.«
    Aber natürlich, erkannte Jaryd, als das schockierte Schweigen, das Badens Enthüllung gefolgt war, rasch einem Hagel von Fragen wich. Diese Herangehensweise bot vielleicht eine Möglichkeit, den Verschwörungsbezichtigungen zu entkommen. Er sah Erland an und bemerkte, dass der Eulenmeister sich nicht geregt hatte. Er starrte Baden an, als wäre er auf diese Worte vollkommen unvorbereitet gewesen. Und das war es zweifellos, worauf Baden gesetzt hatte.
    »Wieso sollte er sich mit dir in Verbindung setzen?«, fragte Erland schließlich barsch und bewirkte damit abruptes Schweigen im Saal.
    Alle Blicke ruhten auf Baden.
    »Er ist gerade in Lon-Ser mit einem Mann in Kontakt gekommen, der vielleicht etwas mit den Angriffen der Fremden auf unser Land zu tun haben könnte«, erklärte der hagere Eulenmeister. »Er wollte wissen, ob ich den Namen dieses Mannes bei meinen Gesprächen mit Baram je gehört habe.«
    »Und, hast du?«
    »Leider nein.«
    »Das heißt also«, schnaubte Erland verächtlich, »dass Orris seinen Geist übers Meer ausstreckt, damit er dir eine Frage stellen kann, auf die du keine Antwort hast, und du willst uns glauben machen, dass du nur deshalb von Orris' Plänen wusstest?« Er schüttelte den Kopf und fletschte die Zähne zu einem boshaften Grinsen. »Das kann ich mir nicht vorstellen.«
    Badens helle Augen blitzten gefährlich, aber als er sprach, war seine Stimme überraschend ruhig. »Du hast spekuliert, dass jemand in der Halle weiß, wohin Orris den Fremden gebracht hat. Ich habe dir einfach nur erzählt, was ich von Orris selbst gehört habe. Was den Rest angeht, ist es mir egal, ob du mir glaubst oder nicht.«
    »War der Fremde immer noch bei ihm, als du mit ihm gesprochen hast?«, fragte Arslan.
    Baden zögerte, aber nur kurz. »Nein. Er hat nicht erklärt, was geschehen ist, aber ich nehme an, dass Baram sich davongestohlen hat, sobald sie Lon-Ser erreichten.« »Aricks Faust!«, zischte Arslan. »Also ist er nun frei und wieder zu Hause!« Er schlug mit der Faust auf den Ratstisch. »Dafür wird Orris zahlen!«
    Mehrere Magier erklärten lauthals ihre Zustimmung.
    »Orris' Zeit wird schon noch kommen!«, rief Erland über den wachsenden Lärm hinweg. »Aber es gibt andere in diesem Saal, die es ebenso verdienen, bestraft zu werden!« Er fuhr zu Baden herum und zeigte anklagend auf ihn. »Und du bist der Erste, Baden!« Er grinste nun wieder, und seine Augen blitzten triumphierend. »Ich habe bisher eine wichtige Einzelheit meines Besuchs im Gefängnis nicht erwähnt«, sagte er, sah sich im Saal um und hob die Stimme, damit ihn auch wirklich alle hören konnten. »Einer der Wärter war überrascht, dass ich nicht wusste, dass der Fremde weg war. Es sieht so aus, als hätte Baden einen Tag, nachdem Orris den Gefangenen abgeholt hatte, selbst das Gefängnis aufgesucht. Diesem Wärter zufolge hat Baden behauptet, von der Anordnung gewusst zu haben, den Fremden wieder zur Großen Halle zu bringen.« Erneut warf er Baden einen wütenden Blick zu. Auch alle anderen starrten den hageren Eulenmeister nun an. »Hat der Wärter gelogen, Baden?«, fragte Erland spöttisch.
    Baden holte tief Luft und schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte er leise. »Ich habe ihm

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