Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes

Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes

Titel: Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Coe
Vom Netzwerk:
erwiderte Trahn ebenfalls mit gesenkter Stimme.
    Jaryd wich zurück, als hätte sein Freund ihn geschlagen. »Du auch?«, flüsterte er.
    »Ich weiß nicht, wie ich darüber denke, Jaryd. Ich hatte meine Zweifel, seit du uns erzählt hast, wohin er gegangen ist.« Er schien noch mehr sagen zu wollen, aber dann hielt er inne. »Ich weiß es einfach nicht«, wiederholte er.
    Jaryd schwieg - es gab nichts zu sagen. Die drei aßen schweigend weiter.
    Baden traf drei Tage später im Adlerhorst ein und informierte die drei anderen sofort über sein verblüffendes Gespräch mit Orris.
    »Er hat tatsächlich die Gildriiten gefunden?«, fragte Trahn staunend.
    Jaryd schaute von Baden zu Trahn. »Wer sind diese Gildriiten?«
    Sein Onkel runzelte die Stirn und schaute Alayna fragend an. Sie zuckte die Achseln.
    »Hat denn keiner von euch meinen Bericht gelesen?«, wollte der Eulenmeister empört wissen.
    Jaryd und Alayna wechselten einen Blick und versuchten beide, nicht zu lachen.
    »Ich sollte euch eigentlich gar nichts mehr sagen«, knurrte Baden. »Ich sollte euch zwingen, ihn zu lesen.« Dann sah er Trahn an, der den Blick abgewandt hatte und sich ein Grinsen verkniff. »Und du bist auch keine Hilfe. Ihr erinnert euch doch daran«, erklärte der Eulenmeister, nun wieder den jungen Leuten zugewandt, »dass nach Therons Tod eine kleine Gruppe von Therons Anhängern den Orden verließ?«
    »Ja, und Amarid machte sich solche Sorgen, dass er das erste geistige Netz einrichtete, weil er einen Angriff von ihnen befürchtete«, warf Jaryd ein.
    Baden nickte. »Und ihr Anführer hieß Gildri.«
    »Aber ja!«, flüsterte Alayna. Sie hatte schon als kleines Mädchen und später als Schülerin Sartols die alten Texte studiert, die sich mit der Geschichte von Therons Fluch und Amarids Gesetzen beschäftigten. Das war einer der Gründe gewesen, wieso sie zu der Delegation zu Therons Hain gehört hatte. »Ich hätte mich an den Namen erinnern müssen.«
    »Die Nachfahren von Gildri und seinen Anhängern leben immer noch in Lon-Ser«, fuhr Baden fort. »Baram erzählte, dass man sie oft als Orakel bezeichnet, was heißt, dass sie immer noch den Blick haben, wenn auch längst nicht mehr dieselbe Macht wie wir.«
    »Und sie helfen Orris?«, fragte Jaryd.
    Baden zuckte die Achseln. »So gut sie können. Sie beherrschen unsere Sprache ebenso wenig wie Orris die ihre, und sie sind lange Zeit verfolgt worden, daher haben sie keinen großen Einfluss in Lon-Ser. Aber sie gewähren ihm Zuflucht und geben ihm zu essen, und das ist besser als nichts.«
    Alayna strich sich das Haar zurück. »Glaubst du, dass dieser Mann, nach dem er dich gefragt hat, ihm gefährlich werden könnte?« »Cedrych? Ja, wahrscheinlich. Ich erinnere mich nicht an den Namen, aber ich habe einfach ein schlechtes Gefühl, was ihn angeht.«
    »Offenbar geht es Orris genauso«, fügte Trahn hinzu, »sonst hätte er sich nicht mit dir in Verbindung gesetzt.«
    »Du könntest Recht haben, aber er hatte ohnehin vor, Cedrych kennen zu lernen.« Der Eulenmeister rieb sich nervös das Kinn.
    »Wir können nichts tun, um Orris in Lon-Ser zu helfen«, bemerkte Trahn. »Aber vielleicht bei seinen Schwierigkeiten hier.«
    In den nächsten drei Tagen, während sie darauf warteten, dass der Rest der Magier in Amarid eintraf, verbrachten Jaryd, Alayna, Trahn und Baden viel Zeit in der Großen Halle und diskutieren mit anderen Magiern über die bevorstehende Versammlung. Und jeden Abend setzten sie sich im Adlerhorst zusammen und erzählten einander, was sie erfahren hatten.
    Jaryd begriff bald, dass ihn die Ansichten der Versammelten nicht so interessierten wie seine Freunde, oder jedenfalls nicht sehr, wie die anderen glaubten, dass er sich dafür interessieren sollte. Nichts, was er bei diesen Gesprächen erfuhr, würde beeinflussen, wie er sich bei der Versammlung verhielt. Er würde nicht lügen und seine Ansichten nicht seinem Bedürfnis nach Schutz anpassen; er würde nicht abstreiten, dass er gesehen hatte, wie Orris aufgebrochen war, oder dass er bis zu einem gewissen Grad billigte, was der blonde Magier getan hatte. So viel war er Orris schuldig - das waren sie im Grunde alle, aber er und Baden waren offenbar die Einzigen, die das begriffen. Tatsächlich, je öfter er hörte, wie Orris' Taten als Verrat bezeichnet wurden, desto leidenschaftlicher verteidigte Jaryd den Magier. Mehrmals in diesen drei Tagen vor dem offiziellen Beginn der Versammlung fand Jaryd sich inmitten großer

Weitere Kostenlose Bücher