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Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes

Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes

Titel: Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Coe
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nicht auf die sich nähernden Attentäter schießen können, ohne das Leben unschuldiger Männer und Frauen in Gefahr zu bringen. Und er hatte auch kein Messer. Aber er hatte seinen Stab, und den hatte er schon in der Vergangenheit, als er noch jünger und schlanker gewesen war, benutzt, um im Dhaalmar-Gebirge Wildkatzen und Bären abzuwehren. Nun streckte er das uralte Holz mit beiden Händen vor sich aus und richtete sich aus der Hocke auf, um den beiden Mördern entgegenzutreten. Er spürte, dass jemand neben ihm war, und als er für einen Augenblick aufblickte, sah er den Zauberer, der seinen Stab vor sich ausstreckte. Orris grinste ihn an, und die beiden duckten sich, um ihren Angreifern zu begegnen. Einen Augenblick später verlor Gwilym seinen Freund aus den Augen, und nur der große, dunkelhaarige, muskulöse Mann, der sich auf ihn stürzte, zählte noch.
    Als der Attentäter näher kam, hob er das Messer über den Kopf, als hätte er vor, es in Gwilyms Hals zu stoßen. Instinktiv riss der Steinträger den Stab hoch, um den Stoß abzufangen, und deshalb konnte er sich nicht gegen den Tritt verteidigen, den der Mann ihm in den Bauch versetzte. Gwilym fiel nach Luft ringend aufs Pflaster, und es war reines Glück, dass es ihm gelang, sich zur Seite zu rollen, als der Mann sich auf ihn warf und mit dem großen Messer auf seine Kehle zielte. Er konnte den Arm des Attentäters mit einem verzweifelten Stoß seines Stabs abfangen, und dann schwang er den Stein hoch in dem Versuch, dem Mann das Gesicht zu zerschmettern. Aber der Attentäter war zu schnell und wich Gwilyms Schlag aus.
    Immer noch nach Luft ringend, kam der Steinträger mühsam wieder auf die Beine und stellte sich seinem Angreifer. Der Mann atmete nicht einmal schwer, und er hatte dieses mordlustige Grinsen aufgesetzt, ganz ähnlich dem, das Gwilym zuvor bei Orris bemerkt hatte. Sie umkreisten einander ein paar Sekunden, Gwilym hielt den Stab vor sich, und der Attentäter wechselte das Messer von einer Hand in die andere. Der Steinträger konnte hinter sich das Zischen von Werferfeuer hören, aber er wagte es nicht, den Mann vor sich aus den Augen zu lassen. Er musste einfach hoffen, dass seinen Freunden nichts geschehen war und dass keiner der Schüsse ihn in den Rücken traf.
    Der Attentäter griff an, und sein rechter Arm mit dem Messer schwang in einem großen Bogen auf Gwilyms Brust zu. Wieder hob der Steinträger den Stab, um den Stoß abzuwehren, und wieder wurde er überrascht: Diesmal traf ihn die linke Faust des Mannes in die Nierengegend und ließ ihn auf die Knie sinken. Bevor Gwilym sich noch weiter bewegen konnte, stieß der Angreifer wieder mit dem Messer zu und schnitt den oberen Rand von Gwilyms Ohr ab. Warmes Blut lief über Gwilyms Hals und Kinn und floss weiter in seinen Umhang. Immer noch auf den Knien, schlug der Steinträger mit dem Stab nach den Beinen des Mannes, aber der Attentäter sprang leichtfüßig weg und grinste, als er Gwilyms Blut sah.
    Langsam und unter Schmerzen kam Gwilym auf die Beine, packte seinen Stab wie eine Keule und starrte seinen Gegner grimmig an.
    Er hörte wieder Herthas Stimme in seinem Kopf. Keine Heldentaten. Beinahe hätte er laut gelacht. Sie hätte sich deshalb wirklich keine Sorgen machen müssen. An der Art, wie ich hier kämpfe, ist nichts Heldenhafies.
    Irgendwo seitlich von sich konnte Gwilym hören, wie Orris' Stab auf einen Gegner traf. Zumindest der Zauberer kämpfte gut.
    »Du wirst sterben, fetter Mann«, sagte der Attentäter und entblößte die Zähne zu einem grausamen Lächeln. »Warum lässt du es mich nicht zu Ende bringen?«
    Gwilym antwortete nicht. Er duckte sich und begann seinen Gegner wieder zu umkreisen.
    Der Attentäter lachte und nickte, und dann begann auch er wieder mit seinem tödlichen Tanz.
    Gwilyms Ohr pochte, und er war immer noch außer Atem. Der hoch gewachsene Mann spürte das wohl und verschwendete keine Zeit. Er sprang vorwärts, und seine Klinge glitzerte im Sonnenlicht, als er nach der Brust des Steinträgers stieß.
    Gwilym versuchte unwillkürlich zu reagieren, aber diesmal kämpfte er gegen seine Instinkte an und erkannte so den geplanten verborgenen Angriff. Wieder war es ein Tritt, der auf seine Seite zielte. Er schwang den Stab abwärts, um das Bein des Mannes abzufangen, und im selben Augenblick trat er selbst zu, schneller und beweglicher, als er sich je hätte vorstellen können, und traf den Attentäter am Knie seines Standbeins.
    Mit einem

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