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Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes

Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes

Titel: Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Coe
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Fauchen, das von Zorn und Schreck kündete, fiel der Mann auf den Rücken. Er versuchte sich aufzurichten, aber bevor er das tun konnte, sprang Gwilym vorwärts, und ohne auch nur nachzudenken stieß er das untere Ende seines Stabs mit aller Kraft in die Brust des Mannes. Der Attentäter stieß einen erschreckenden, tierischen Schrei aus, der unheimlich von den Gebäuden widerhallte und dann erstarb. Er zuckte mehrmals krampfartig, wie ein Fisch, der auf dem Trockenen liegt, und dann blieb er reglos liegen, Augen und Mund weit aufgerissen.
    Gwilym rührte sich nicht. Er starrte nur seinen Stab an, der ein wenig schräg aus der Brust des Attentäters ragte und immer noch von der Kraft des Stoßes vibrierte. Das hier war seine Vision, erkannte er erschrocken und überwältigt. Das war genau das, was er geträumt hatte. Nur dass der Stab in einem Mann steckte, den er getötet hatte, und nicht in der Straße, und die Farbe des Steins hatte sich nicht verändert und war immer noch Goldbraun.
    Er brauchte einen Augenblick, um zu begreifen, dass der Kampf noch nicht vorüber war. Er hörte immer noch Werferfeuer, und dann schien es ihm, als riefe jemand seinen Namen. Er drehte sich um und sah, dass Orris immer noch mit einem der Angreifer rang. Einen Augenblick lang fragte er sich, ob er die ganze Zeit gegen denselben Attentäter gekämpft hatte, aber dann sah er zwei andere Männer zu Orris' Füßen liegen.
    Immer noch rief jemand seinen Namen. Er drehte sich weiter und entdeckte Melyor, die nach wie vor hinter dem Transporter hockte und in die Gasse feuerte. Einer der Gardisten der Herrscherin tat das Gleiche. Die anderen waren tot - zwei durch Messerstiche, einer hatte Brandspuren von Werferfeuer auf der Uniform.
    »Runter, Gwilym!«, schrie Melyor ihm zu. Offensichtlich war sie es gewesen, die nach ihm gerufen hatte. »Geh in Deckung!«
    Der Steinträger nickte vage, aber statt ihren Anweisungen zu folgen, eilte er zu Orris, um ihm zu helfen. Aber gerade, als er ihn erreicht hatte, explodierte einer der Transporter nahe Melyor mit einem grellen orangefarbenen Blitz und ließ eine Wolke schwarzen Qualms in den Himmel aufsteigen. Die Wucht riss Melyor und den Gardisten mehrere Schritte nach hinten, warf Gwilym auf den Rücken und ließ auch Orris und seinen Angreifer zu Boden fallen. Zum Glück landete der Zauberer auf dem Mann, gegen den er kämpfte, und er verschwendete keine Zeit und stieß ihm den Dolch in die Kehle.
    Melyor und der Mann in Uniform schienen zu betäubt, um sich bewegen zu können, aber Orris sprang auf und war sofort gezwungen, zwei Werfersalven mit einem Schild bernsteinfarbener Macht abzuwehren. Gwilym stand ebenfalls auf und sah, dass zwei Männer über die Straße gelaufen kamen, die beide große Handwaffen trugen. Er erkannte sie als die beiden, die er in Bragor-Nal von Melyors Transporter aus gesehen hatte. Einer von ihnen war ein großer Mann mit kurzem blondem Haar, aber es war der andere, ein schlanker Mann mit scharfen Zügen und silbergesträhntem schwarzem Haar, an den sich Gwilym am deutlichsten erinnern konnte. Melyor hatte ihn die Klinge genannt, und damals war Gwilym schockiert gewesen über die kalte Grausamkeit, die sich in seinen hellen Augen spiegelte. Die Augen eines Mörders, dachte er nun, und sah zu, wie der Mann wie ein Wolf über die Straße sprang, die Waffe zum nächsten Schuss erhoben.
    Orris hob den Stab und schleuderte einen Feuerball nach den Männern, aber beide wichen aus, tauchten unter dem Feuer hindurch und suchten auf der anderen Seite derselben Transporter Schutz, hinter die sich Melyor vor einiger Zeit geduckt hatte.
    Als er das sah, hatte Gwilym eine Idee. Er eilte an Melyors Seite, nahm ihr den Werfer ab und begann, auf die Fahrzeuge zu feuern. Die beiden Männer spähten über die Transporter hinweg und hoben die Waffen, aber bevor sie schießen konnten, zwang Orris sie mit einem gegabelten Blitz, der ihre Köpfe nur knapp verfehlte, wieder Schutz zu suchen. Gwilym feuerte weiterhin so rasch auf die Transporter, dass er spürte, wie die Waffe in seinen Händen heiß wurde. Die Attentäter standen auf und wollten abermals das Feuer erwidern, aber genau in diesem Augenblick lösten die Schüsse des Steinträgers eine gewaltige Explosion aus. Sie schleuderte die beiden Männer in die Luft wie Puppen und ließ so hohe Flammen aufflackern, dass sie den Wipfel eines Baums am Straßenrand entzündeten. Der blonde Mann landete in der Mitte der Straße und blieb

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