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Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes

Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes

Titel: Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Coe
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verstrickt warst.«
    »Wovon redest du?«
    Der Herrscher überflog den Brief noch einmal. »Ist Melyor i Lakin nicht einer deiner Nal-Lords?«
    Cedrych versuchte nach dem Brief zu greifen, aber Durell zog ihn weg.
    »Ja«, knurrte der Oberlord. »Das ist sie.«
    »Und haben die Attentäter, die sie in Oerella-Nal angegriffen haben, in deinem Auftrag gehandelt?« Cedrych zögerte, und der Herrscher schüttelte den Kopf. »Selbstverständlich haben sie das«, beantwortete er seine eigene Frage. »Es gibt nicht viele andere in Bragor-Nal, die sich die Dienste der Klinge leisten können.«
    »Woher weißt du, dass er von jemandem aus Bragor-Nal bezahlt wurde?«, fragte Cedrych ein wenig halbherzig, denn er wusste schon, was der Herrscher sagen würde. »Komm schon, Cedrych!«, zischte Durell. »Warum sollte jemand in Oerella-Nal einen Attentäter aus Bragor-Nal dafür bezahlen, einen Nal-Lord aus Bragor-Nal zu töten?« Der Oberlord schwieg lange Zeit und fuhr sich über das narbige Gesicht. »Ist Melyor tot?«, fragte er schließlich. Durell riss die Augen auf. »Wie bitte?«, fragte er ungläubig. »Du fragst nach Melyor? Hast du auch nur die geringste Ahnung, welchen Ärger du mir eingebrockt hast?«
    »Nein, Herrscher, das habe ich nicht«, erwiderte Cedrych verächtlich. »Aber ich bin sicher, dass du es mir erzählen wirst. Ich möchte nur vorher wissen, ob Melyor tot ist.«
    Durell starrte den Oberlord an, dann schüttelte er den Kopf. »Nein«, sagte er schließlich. »Melyor lebt, und ihr Zauberer auch. Klinge und seine Männer sind alle tot, ebenso wie der Steinträger, einer von Shivohns Leibwächtern und mehrere ihrer Gardisten.«
    »Aricks Faust!«, murmelte Cedrych.
    »Glaub mir Cedrych, Melyor ist noch das geringste deiner Probleme.«
    »Wie meinst du das?«
    »Indem du Attentäter nach Oerella-Nal geschickt hast, hast du gegen mehrere Punkte des Grünen Abkommens verstoßen.«
    »Mach dich doch nicht lächerlich!«, schnaubte Cedrych. »Dieses Abkommen gestattet jedem Nal, sich um seine eigenen Leute zu kümmern, auch wenn das bedeutet, sich auf das Gelände anderer Nals zu begeben, um für die Einhaltung der Gesetze zu sorgen. Melyor ist ein abtrünniger Nal-Lord. Sie hat in meinem Herrschaftsbereich gegen zahllose Gesetze verstoßen, und ich habe nur versucht, sie in Gewahrsam zu nehmen.«
    »Mit Hilfe von Attentätern?«, schrie Durell ihn an. »Das wird Shivohn niemals akzeptieren! Der Teil des Abkommens, der sich auf Flüchtlinge bezieht, ist vollkommen klar: Du musst offizielle Sicherheitsleute schicken, und das darf auf keinen Fall ohne die Zustimmung des Herrschers des betreffenden Nal geschehen.«
    »Eine Formalität«, sagte Cedrych und winkte ab.
    Der Herrscher schüttelte den Kopf. »Nein, Cedrych. Wir können das einfach nicht zulassen.«
    »Dann klage Melyor an, eine Spionin zu sein, und sage Shivohn, der Attentatsversuch sei gerechtfertigt, weil sie
    Spionen Zuflucht gewährte. Dein Wort wird gegen ihres stehen. Der Rat wird entscheiden, und wir wissen beide, wessen Partei Marar ergreifen wird.«
    Durell schüttelte abermals den Kopf. »Das ist zu gefährlich. Shivohn droht mit Krieg, Cedrych, und ich bin noch nicht bereit zu einem solchen Schritt. Nicht wegen einer Sache wie dieser.«
    »Was sollen wir deiner Ansicht nach also tun?«
    »Ich denke, in diesem Fall«, sagte der Herrscher, stand auf und ging zu dem Fenster, das seinem Schreibtisch am nächsten war, »wäre es am günstigsten, ihre Forderungen zu akzeptieren.«
    »Und die wären?«, fragte Cedrych misstrauisch.
    Dureil zuckte die Achseln. »Das Übliche. Eine offizielle Entschuldigung, Wiedergutmachung und Strafen für die Verantwortlichen.« Er wandte sich wieder Cedrych zu. »Und das wärst selbstverständlich du.«
    »Wie bitte?«, zischte der Oberlord. Er war aufgesprungen, ehe er sich bremsen konnte. »Das ist nicht dein Ernst! Du lässt dir von dieser Frau sagen, wie du Bragor-Nal regieren sollst?«
    »Selbstverständlich nicht!«, erwiderte Durell gereizt. »Zumindest nicht langfristig. Ich denke nur, es wäre das Beste, wenn du für einige Zeit als Oberlord zurücktrittst, vielleicht bis zum Herbst, bis sich alles wieder ein bisschen beruhigt hat.«
    »Niemals!«, erwiderte Cedrych erbost. Schon der Gedanke war unerträglich. »Weißt du, was Newell und Wildon in dieser Zeit mit meinem Herrschaftsbereich machen würden?«
    Wieder zuckte Durell die Achseln. »Du musst eben einen guten Stellvertreter wählen. Betrachte es

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