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Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes

Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes

Titel: Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Coe
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Baram folgt ihm gehorsam.
    Aber als sie den Heber erreichen, dreht sich Baram noch einmal um und schaut zurück zu Cedrychs Tür. Er hat das Gefühl, als hätte er sich gerade etwas sehr Kostbares entgehen lassen.

10
     
    I ch habe immer gesagt, wenn die Zeit gekommen ist, den mir zustehenden Platz im Goldpalast einzunehmen, wird niemand zwischen mir und meinem Ziel stehen. Ich habe zu schwer gearbeitet und zu viel ertragen, als dass ich zulassen würde, dass ein einzelner Mensch - oder hundert oder tausend von ihnen - mich davon abhalten wird, meinen Traum zu verwirklichen.
    Aber erst vor kurzem habe ich begriffen, dass ich selbst derjenige bin, der den richtigen Zeitpunkt wählen wird. Es wäre mir lieber zu warten, bis die Initiative Erfolg hatte und Bragor-Nal sich eine dauerhafte Vorrangstellung in Lon- Ser verschafft hat. Als Herrscher würde es mir schwerer fallen, mich der Initiative zu widmen, da der Rat mir ständig über die Schulter schauen würde, und es widerstrebt mir, das Projekt einem anderen anzuvertrauen.
    Aber falls Durell sterben sollte, bevor die Initiative erfolgreich war, oder falls andere Umstände eintreten, die es notwendig machen, den Palast vorher zu übernehmen, dann werde ich das tun. Wildon und Newell sind Nullen; Durell ist nur eine Galionsfigur. Der Palast gehört mir, wann immer ich das will.
    Ich habe mir oft vorgestellt, wie es sein würde, vor Timurs Sims zu stehen, umgeben von den Männern der SiHerr in ihren blauen Uniformen, und den Brief des Herrscherrats in der Hand zu halten, der mir den Titel eines Herrschers von Bragor-Nal verleiht. Ich bin kein Gildriite, aber ich erkenne einen Wahrtraum, wenn ich einen habe
    Aus dem Tagebuch von Cedrych i Vran, Oberlord des Ersten Herrschaftsbereichs von Bragor-Nal, Tag 1, Woche 6, im Frühjahr des Jahres 3060.
     
    Sie waren zu neunt, alles Männer, obwohl auch Melyor zu dieser Spezialtruppe hätte gehören können, wenn ihr Geschäftssinn nicht so ausgeprägt gewesen wäre. Sie konnten hervorragend mit Klinge und Werfer umgehen, und obwohl keiner von ihnen einen besonders guten Nal-Lord abgegeben hätte, waren sie alle recht intelligent. Cedrych griff nicht oft auf ihre besonderen Fähigkeiten zurück. Für gewöhnlich arbeiteten sie einfach als Gardisten, und ihre Kameraden ahnten nicht, welche anderen Aufgaben sie manchmal übernahmen. Aber hin und wieder, wenn es notwendig war, rief der Oberlord sie in sein Arbeitszimmer und machte sie dort mit den Aufträgen vertraut, für die sie insgeheim ausgebildet worden waren.
    Und nun brauchte er sie wieder einmal.
    Der Tag begann früh mit einer langen Transporterfahrt zum Zweiundzwanzigsten Bezirk in Alt-Trestor. Dort schlichen sich Cedrych und fünf seiner Männer unbemerkt in ein hervorragend bewachtes Gebäude, hinterließen eine kleine, aber wirkungsvolle Bombe in einem Transporter und verließen das Gebäude so unauffällig, wie sie es betreten hatten. Die Bombe war eine Erfindung Cedrychs. Die meisten Transporterbomben explodierten, wenn der Motor des Wagens angelassen wurde, und dann töteten sie den Fahrer des betreffenden Transporters und zerstörten die unterirdischen Räume, in denen diese Fahrzeuge abgestellt wurden, aber im Allgemeinen verfehlten sie die geplanten Ziele. Cedrychs Bombe jedoch war druckempfindlich, und wenn sie unter dem Rücksitz eines Transporters installiert wurde, konnte man damit rechnen, dass sie erst dann explodierte, wenn Fahrgäste einstiegen. Nach allem, was er von Newells Terminplan wusste, ging Cedrych davon aus, dass er selbst und seine Männer bereits dreihundert Blocks entfernt sein würden, wenn die Bombe hochging und seinen Rivalen tötete. Stunden später erreichten sie ihr zweites Ziel. Dies lag im Zwölften Bezirk, südlich des Hofs, im südlichen Teil von Alt- Bragor. Hier hatte Cedrych etwas Kunstvolleres im Sinn, denn er hatte noch eine alte Rechnung mit Wildon offen. Sie stellten den Transporter einen halben Block von Wildons Hauptquartier entfernt ab und stahlen sich durch Seitenstraßen zum Hintereingang des Gebäudes. Selbst dieser Eingang war schwer bewacht, wie Cedrych schon angenommen hatte. Er und Wildon waren sich in gewissen Dingen sehr ähnlich.
    Aber wie auch in Cedrychs Hauptquartier war Wildons Verteidigungssystem dazu gedacht, gegen kunstvolle, heimtückische Angriffe zu schützen, nicht gegen einen ganz offenen. Cedrych und seine Leute töteten mit kleinen Sprengkörpern blitzschnell nicht weniger als zehn Gardisten. Die

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