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Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes

Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes

Titel: Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Coe
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Minuten standen die drei auf und spähten vorsichtig um die Ecke. Niemand schoss auf sie. Sie bahnten sich einen Weg über Trümmer und Leichen hinweg. Einer der Männer bewegte sich, aber Cedrychs Begleiter töteten ihn rasch mit zwei gleichzeitigen Schüssen in die Brust. Die beiden Männer grinsten einander an. Wildons Waffenprüfer hatte die Explosionen überstanden, aber Cedrych deaktivierte ihn mit ein paar gut gezielten Feuerstößen. Dann schoss er auch das Schloss an der Tür zu Wildons Arbeitszimmer auf und ließ seine Männer die Tür auftreten.
    »Wartet hier«, befahl er ihnen und ging an ihnen vorbei nach drinnen. »Es wird nicht lange dauern.«
    Wildons Büro war geschmackvoll in Hellblau dekoriert, mit Möbeln aus unbearbeitetem Holz und gut beleuchteten Glasskulpturen. Cedrych hätte sich durchaus vorstellen können, selbst einen Raum auf diese Weise einzurichten, und wieder einmal wurde der Oberlord daran erinnert, wie ähnlich er und sein Rivale einander waren.
    Und das erklärte vielleicht, wieso er wusste, dass er in diesem Augenblick zur Seite schauen sollte - gerade noch rechtzeitig. Er ließ sich wie ein Stein zu Boden fallen und wich so dem Werferfeuer aus, mit dem Wildon auf seinen Kopf gezielt hatte. Es gelang Cedrych, auch der zweiten Salve auszuweichen, indem er sich weiterrollte, dabei wild feuerte und Wildon ins Bein traf. Der schlaksige Mann schrie vor Schmerz auf und fiel auf ein Knie. Er hob die Waffe, um noch einmal zu schießen, aber nun hatte Cedrych sein Gleichgewicht wiedergefunden. Er schoss, noch bevor Wildon das tun konnte, und traf seinen Rivalen in die Schulter des rechten Arms. Wildon wurde nach hinten geschleudert, und sein Werfer rutschte über den Boden bis in die Ecke des Zimmers.
    »Scheiße!«, zischte Wildon und verzog vor Schmerz das Gesicht. Er atmete schwer, hatte die Augen nun geschlossen, und auf seiner Stirn glänzte Schweiß. »Scheiße«, wiederholte er.
    »Tut es sehr weh?,« fragte Cedrych lächelnd.
    »Ja, du Mistkerl. Es tut verflucht weh!«
    »Gut so!«
    »Du hast es also auf den Palast abgesehen, wie, Cedrych?«, stieß Wildon zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    Cedrych zog sich einen Stuhl heran und setzte sich. »Sieht so aus«, sagte er.
    »Newell?«
    »Sollte inzwischen tot sein. Bombe im Transporter.« »Wie originell«, sagte Wildon trocken.
    »Ja, ich weiß. Aber ich hatte es eilig herzukommen. Ich wollte es bei dir ein wenig persönlicher gestalten.«
    Wildon öffnete ein Auge. »Ich fühle mich geschmeichelt.« Cedrych grinste. »Das dachte ich mir.«
    Der verwundete Oberlord schloss das Auge wieder. »Was ist mit Durell?« »Der Herrscher trifft sich heute mit dem Rat. Ich werde ihn heute Abend besuchen.«
    »Du weißt, dass ich dich nie ausstehen konnte, Cedrych«, sagte Wildon. »Aber ich hasse Durell noch mehr. Ich bin froh zu wissen, dass er bald tot sein wird.«
    Cedrych lachte leise. Er und Wildon waren sich so ähnlich! Denn noch während der schlaksige Mann all diese Dinge sagte, bewegte er heimlich den unverletzten Arm zu dem Wurfdolch, den er am Gürtel trug.
    Cedrych ließ zu, dass er den Griff der Waffe erreichte, bevor er eine Salve in die bisher unverletzte Schulter des Mannes feuerte.
    »Scheiße!«, schrie Wildon und wand sich. »Mach ein Ende!«
    »Nein«, sagte Cedrych und grinste abermals. »Noch lange nicht.«
    »Was willst du?«
    »Nur eine einfache Antwort. Ich habe immer angenommen, dass Vanniver Helfer hatte. Ich glaube nicht, dass er diesen Plan, mich umzubringen, alleine hätte aushecken können. Hat er sich an dich gewandt?«
    Wildon hörte auf, sich zu winden, und öffnete die Augen. Aber er antwortete nicht.
    Cedrych schoss noch einmal und traf diesmal Wildons unverletztes Bein.
    Der verwundete Oberlord schrie vor Schmerz. »Also gut!«, keuchte er. »Also gut! Ja, ich war es!«
    »Das hatte ich mir schon gedacht«, sagte Cedrych leise und senkte die Waffe eine Augenblick.
    »Und wieso hast du bis heute damit gewartet, mich umzubringen?«
    Cedrych zuckte die Achseln. »Ich war nie vollkommen sicher; ich konnte es nicht beweisen.«
    »Ich werde das als Kompliment betrachten.«
    »Betrachte es, wie du willst.«
    Cedrych hörte draußen eine Explosion und dachte an seine Männer, die immer noch im Treppenhaus kämpften. »Ich sollte lieber gehen, Wildon«, sagte er und stand auf. »Eines Tages wirst du dort sein, wo ich heute bin, Cedrych«, stieß Wildon mühsam hervor. »Eines Tages wird jemand an deinen

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