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Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes

Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes

Titel: Die Chroniken von Amarid 04 - Die Retterin des Landes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Coe
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erheblich besser.
    Erst als er sein Schlafzimmer betrat und die Tür hinter sich schloss, fiel ihm auf, dass er seit seiner Rückkehr in den Palast keinen einzigen Gardisten mehr gesehen hatte. Voller Panik fuhr er herum, packte den Türgriff und rief nach dem Hauptmann.
    Aber als er die Tür öffnete, stand Cedrych davor und zielte mit dem Werfer auf Durells Kopf.
    »Hallo, Durell«, sagte der einäugige Mann ruhig. Er kam ins Zimmer und zwang den Herrscher zurückzuweichen. »Wie war die Ratssitzung?«
    »Wie bist du hier hereingekommen?«, wollte Durell wissen. »Wo sind meine Wachen?«
    »Es ist schon seltsam«, bemerkte der Oberlord immer noch unangenehm ruhig. »Man würde doch erwarten, dass die Gardisten des Herrschers besonders fähige Kämpfer sind. Sicher sollte ein einfacher Oberlord keine Chance gegen sie haben. Und dennoch ...«
    Er beendete den Satz nicht und lächelte.
    »Alle?«, flüsterte der Herrscher. »Du hast sie alle getötet?« »Sie waren offensichtlich viel zu schlecht ausgebildet«, sagte Cedrych freundlich. »Ich muss dafür sorgen, dass meine Leute härter trainieren, wenn ich Herrscher bin.« Durell starrte ihn wortlos an. »Setz dich, Durell«, befahl Cedrych und zeigte mit der Waffe auf einen Stuhl neben dem Bett. »Erzähl mir von der Versammlung.«
    Durell setzte sich langsam hin, schwieg aber immer noch. »Hast du Shivohns Forderungen zugestimmt?«, fragte der Oberlord. »Hast du ihr versprochen, mich zu entmachten?« »Nur zeitweilig«, log Durell. »Nur bis zum Herbst.«
    Cedrych zog skeptisch die Brauen hoch. »Und das hat sie akzeptiert? Ach komm, Durell.«
    »Was zählt das schon?«, fragte der Herrscher. »Wie du schon gestern sagtest: Sie ist nicht Herrscherin von Bragor-Nal.«
    Cedrych grinste, obwohl der Ausdruck in seinem blauen Auge ausgesprochen kalt war. »Ja, ich erinnere mich, so etwas gesagt zu haben. Ich glaube, das war kurz bevor du mich aus dem Palast geworfen hast.«
    »J-ja. Nun ...«
    »An deiner Stelle würde ich lieber nicht weiter über unser letztes Gespräch reden«, warnte Cedrych. »Es war nicht gerade eins unserer besten.«
    »Was willst du, Cedrych? Willst du, dass ich als Herrscher zurücktrete und du meinen Platz einnimmst? Also gut. Ich tue es. Mit Vergnügen.«
    »Selbstverständlich wirst du das tun«, sagte der Oberlord immer noch mit diesem eisigen Lächeln. »Und dann wirst du jemanden beauftragen, mich zu töten, damit du deine Stellung wiederhaben kannst.«
    »Und was werden Newell und Wildon tun, wenn du mich einfach umbringst?«, fragte Durell spitz. »Werden sie das akzeptieren und sich nicht weiter darum kümmern?« Er schüttelte den Kopf. »Das kann ich mir nicht vorstellen. Aber wenn ich hinter dir stehe und dich als Nachfolger anerkenne, brauchtest du dir darüber keine Gedanken zu machen.«
    Cedrych lachte leise, und das bewirkte, dass sich Durells Nackenhaare sträubten. »Newell und Wildon werden gar nichts tun«, erklärte er so überzeugt, dass der Herrscher sofort verstand, dass die beiden anderen Oberlords tot waren. »Meine besten Wachen waren nicht hier, als du herkamst«, fuhr Durell fort, und seine Verzweiflung war ihm nun deutlich anzuhören. »Sie waren mit mir unterwegs. Aber nun sind sie hier. Und sie werden es nie zulassen, dass du mir etwas antust.« Es war keine sonderlich gute Drohung, aber alles, was ihm noch blieb.
    Cedrych schüttelte amüsiert den Kopf. »Du weißt genauso gut wie ich, dass die SiHerr für den Herrscher arbeiten, wer immer das auch sein mag. Wenn ich mich zum rechtmäßigen Oberhaupt von Bragor-Nal erkläre, werden deine Gardisten mich akzeptieren.«
    »Shivohn weiß von der Initiative!«, rief der Herrscher. »Sie hat sogar mit Krieg gedroht! Aber sie und ich kommen gut miteinander aus! Ich kann mit ihr darüber reden. Ich kann mit ihr verhandeln.«
    »Siehst du, Durell, das ist der Unterschied zwischen uns«, sagte Cedrych mit derselben ärgerlichen Gelassenheit wie zuvor. »Du hast Angst vor einem Krieg mit der Matriarchie. Ich nicht. Es wird teuer werden, und es könnte eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen. Aber wir können diesen Krieg gewinnen. Und für mich ist Siegen alles, was zählt.« Er hatte die Hand mit der Waffe inzwischen gesenkt gehabt, aber nun zielte er wieder auf Durell.
    Der Herrscher wich zurück und riss den Arm hoch, um sich zu schützen. »Nein, Cedrych! Bitte!«
    »Und das ist ein weiterer Unterschied. Wenn ich die Wahl hätte, würde ich lieber leben als sterben. Aber

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