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Die Chroniken von Amarid 05 - Der Adlerweise

Die Chroniken von Amarid 05 - Der Adlerweise

Titel: Die Chroniken von Amarid 05 - Der Adlerweise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Coe
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abgeholzt haben?«
    »Was Brevyls Besuch angeht«, erwiderte Padgett, »kann ich euch die Botschaft zeigen. Den Rest müsst ihr mir einfach glauben. Ich bin ein Mann, der sein Wort hält: Wenn ich euch sage, dass ich nur den halben Wald abholzen lasse, holze ich nur den halben Wald ab.«
    »>Ich bin ein Mann, der sein Wort hält<«, äffte Tammen ihn verächtlich nach. »Das ist alles? Das ist alles, was du uns anbieten kannst?«
    »Kannst du uns eine andere Garantie geben?«, fragte Nodin freundlich, als hätte er gar nicht gehört, was Tammen gesagt hatte. »Würdest du zum Beispiel das Land mit den nicht abgeholzten Bäumen dem Dorf überlassen?«
    Padgett warf Tammen einen bösen Blick zu, bevor er schließlich antwortete. »Das geht leider nicht«, erklärte er und musste sich deutlich anstrengen, seinen Zorn im Zaum zu halten. »Nur der Älteste kann im Namen der Tempel Land erwerben oder vergeben. Und wie ich schon versucht habe, euch zu erklären, Brevyl würde das nicht tun wollen.« Tammen schüttelte den Kopf. »Also bietest du uns im Grunde gar nichts an, ja? Du willst, dass wir nachgeben, damit du den halben Wald sofort abholzen kannst, und alles, was du dafür anbietest, ist dein leeres Versprechen, dass du den Rest nicht nehmen wirst, wenn dir danach zumute ist.«
    »Vielleicht, Magierin«, sagte der Hüter zornig, »solltest du Maira und die anderen fragen, was sie von meinem Angebot halten, bevor du es einfach ablehnst! Und wenn du das tust, sag ihnen, die Alternative sei, dass wir sofort alles abholzen und dabei die Waffen auf sie richten!«
    »Das mag sein, Hüter«, erklang eine Stimme, »aber wir werden nicht zulassen, dass auch nur ein Baum geschlagen wird.«
    Alle drehten sich um und sahen, dass Maira unbemerkt näher gekommen war. Sie sah neben Nodin und dem großen kräftigen Hüter ein wenig zerbrechlich aus. Der Wind zupfte an ihrem weißen Haar, und sie hatte die Arme vor der Brust verschränkt, als wäre ihr kalt. Aber niemand konnte den Blick in ihren braunen Augen und ihre entschlossene Miene missdeuten.
    »Diese Magier haben euch Dummheiten in den Kopf gesetzt, Maira«, erklärte Padgett angewidert. »Sie haben euch davon überzeugt, dass es da draußen eine große Bewegung gibt, und in Wirklichkeit gibt es überhaupt nichts. Nur ein paar Magier, die versuchen, sich selbst einen Namen zu machen. Sie haben euch getäuscht, und sie werden nur erreichen, dass ihr alle, du und deine Leute, getötet werdet.« »Wir machen das nicht wegen der Magier, Hüter«, sagte sie ruhig. »Und wir tun es auch nicht für die Bewegung. Du magst uns für dumm halten, du magst glauben, dass wir nicht im Stande sind, selbst zu denken, aber du hast Unrecht. Wir tun es, weil jemand die Tempel aufhalten muss, bevor sie jeden Wald im Land zerstören. Wir tun es für unsere Kinder.«
    »Siehst du, Padgett?«, sagte Tammen zufrieden. »Wie wir dir schon die ganze Zeit gesagt haben: Die Menschen von Prannai wollen nichts von eurem Gold oder der Zukunft, die ihr damit kaufen wollt, also nimm deine Männer mit in ein anderes Dorf!«, fuhr sie fort und hob die Stimme, so dass die anderen Dorfbewohner sie hören konnten. »Prannais Wälder sind dir verwehrt!«
    Lauter Jubel folgte ihren Worten.
    Der Hüter warf Nodin einen Blick zu. Der Magier zuckte die Achseln.
    »Am Ende ist es Mairas Entscheidung«, sagte der hoch gewachsene Magier. »Ihre und die der restlichen Ältesten. Wir dienen dem Dorf.«
    »Ihr dient euch selbst!« Der Hüter bedachte sie alle mit einem bitteren Blick. Er schüttelte langsam den Kopf und lief wieder rot an. »Also gut!«, sagte er schließlich. »Aber ich habe euch gewarnt!« Er setzte dazu an, wieder zu seinen Männern zurückzukehren, blieb dann aber noch einmal stehen und schaute die Dorfbewohner an. »Ich habe versucht, Maira und den Magiern zu sagen, dass dies eure letzte Chance ist!«, rief er ihnen zu. »Ich habe versucht, ihnen zu sagen, dass der Älteste Brevyl auf dem Weg nach Prannai ist. Ich habe keine andere Wahl. Ich muss heute mit dem Kahlschlag beginnen. Wenn ihr versucht, mich aufzuhalten, werdet ihr sterben. Aber wenn ihr uns erlaubt, die Bäume zu fällen, verspreche ich, dass ich nur die Hälfte nehme. Der Rest des Waldes wird so lange stehen, wie ich euer Hüter bin.«
    »Und was hat Maira dazu gesagt?«, rief ein Mann.
    »Sie sagte, sie würde lieber sterben, als ein paar Bäume aufzugeben«, antwortete der Hüter.
    »Eine gute Entscheidung!«, sagte der Mann, und

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