Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Chroniken von Amarid 06 - Der Friede von Lon-Tobyn

Die Chroniken von Amarid 06 - Der Friede von Lon-Tobyn

Titel: Die Chroniken von Amarid 06 - Der Friede von Lon-Tobyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Coe
Vom Netzwerk:
»Das stimmt. Wichtiger jedoch ist, dass Theron den Fluch bei Nacht ausgesprochen hat, und das ist vielleicht die einzige Tageszeit, zu der er gebrochen werden kann.«
    »Und es gibt noch etwas«, fügte Alayna hinzu. »Falls Theron dort ist, kann er uns vielleicht helfen.«
    Jaryd warf einen Blick zu seinem Onkel. »Baden?«
    Der ältere Magier zuckte die Achseln. »Das klingt vernünftig. Wer weiß? Es gibt vielleicht eine Möglichkeit für die Unbehausten, uns zu helfen. Also sollten wir nachts hingehen.«
    »Ich stimme dir zu«, sagte Jaryd. »Ich hoffe, die Ligamagier tun das ebenfalls.« Dann wandte sich der Adlerweise an seine Erste: »Hat Brevyl schon auf deine Bitte um Hilfe geantwortet, Alayna?«
    Alayna schüttelte den Kopf. »Noch nicht«, sagte sie tonlos. »Vielleicht werden wir morgen von ihm hören.«
    Niemand sagte mehr etwas, und aus Alaynas Tonfall wurde klar, dass sie wenig Hoffnung hatte, dass die Hüter ihnen zu Hilfe kommen würden.
    Es gab nicht mehr viel zu besprechen. Sie wussten beinahe nichts über Sartols Macht und über die der Unbehausten, nachdem er den Fluch verändert hatte. Sie konnten sich ihrem Feind nur stellen und hoffen, dass die vereinte Macht der Liga und des Ordens ausreichen würde. Aber selbst nachdem Jaryd die Versammlung beendet hatte, blieben alle in der Wache, vielleicht weil sie spürten, dass es ihre letzte Versammlung sein könnte. Niemand sagte etwas, aber sie schienen Trost in der Gegenwart ihrer Kollegen zu suchen. Und als das erste Morgenlicht ins Gebäude fiel, gingen die Magier des Ordens auf die Straße hinaus, um den Tag zu begrüßen.
    Wieder griff Alayna nach Jaryds Hand. »Es ist seltsam zu denken, dass morgen um diese Zeit alles vorbei sein wird. Ganz gleich wie.«
    »Ganz gleich wie«, wiederholte er.
    »Du glaubst nicht, dass wir ihn besiegen können?«
    Er sah sich um, aber niemand schien zuzuhören. »Ich weiß es nicht«, gab er zu. »Der Orden hat noch nie einem so mächtigen Feind gegenübergestanden. Ich glaube nicht, dass es in Tobyn-Ser jemals einen so mächtigen Magier gegeben hat. Wir müssen ihn besiegen, aber ich habe keine Ahnung, wie wir das tun sollen.«
    »Wir werden eine Möglichkeit finden«, sagte sie mit solcher Überzeugung, dass er ihr tatsächlich glaubte. »Schließlich bleibt uns gar nichts anderes übrig.«
    Kurze Zeit später, als die Sonne sich über die Dächer der Stadt erhob, führte Cailin die Magier der Liga zur Wache.
    Rithlar hockte neben Jaryd auf dem Boden, und als sie Cailins Adler sah, stieß sie einen Ruf aus, auf den der andere Vogel antwortete.
    »Guten Morgen, Adlerweiser«, sagte Cailin so laut, dass alle umstehenden Magier sie hören konnten. »Wir von der Liga von Amarid kommen zu dir, um mit dir zusammen für das Volk von Tobyn-Ser zu kämpfen. Schon drei Mal haben Adlerweise unser Land zum Sieg geführt. Und heute wirst du das, wenn es die vier Götter wollen, abermals tun. Wir bieten dir unsere Dienste an. Was sollen wir tun?«
    Jaryd starrte sie ungläubig an. Wie war es ihr gelungen, Erland und den Rest dazu zu bringen, dieser Rollenverteilung zuzustimmen?
    »Adlermeisterin Cailin, ich ... ich bin überwältigt.«
    Sie lächelte, und ihre blauen Augen glitzerten im Sonnenlicht. »Es war nicht einfach«, sagte sie leise. »Bitte nimm das Angebot an, bevor sie es sich anders überlegen.« »Die Magier des Ordens und ich akzeptieren euch gerne als Verbündete in diesem Krieg«, sagte Jaryd so laut, dass alle ihn hören konnten. »Vereint kann die Magie nie besiegt werden.«
    »Mehrere der älteren Magier, darunter auch Erland, halten es für weiser, bei Nacht anzugreifen«, sagte Cailin leise. »Ich bin nicht sicher, ob ich auch dieser Ansicht bin, aber ich sollte es lieber erwähnen.«
    »Tatsächlich«, erklärte Jaryd, »sind wir zu dem gleichen Schluss gekommen. Es ist aus mehreren Gründen vernünftig, aber wenn du nicht überzeugt bist... «
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich unterwerfe mich deiner Einschätzung und der der anderen.« Sie verzog das Gesicht und wandte kurz den Blick ab. »Ich komme mir heute sehr jung vor.«
    »Das solltest du nicht«, sagte Alayna. »Keiner von uns betrachtet dich so.«
    Cailin lächelte. »Danke. Ihr wollt es also bis zum Anbruch der Dunkelheit verschieben?«, fragte sie Jaryd.
    »Ja. Wir sollten uns in der Abenddämmerung vor der Großen Halle versammeln.«
    »Und bis dahin?«
    Er zuckte die Schultern. »Ich bin nicht sicher, ob es eine Möglichkeit gibt, uns

Weitere Kostenlose Bücher