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Die Chroniken von Amarid 06 - Der Friede von Lon-Tobyn

Die Chroniken von Amarid 06 - Der Friede von Lon-Tobyn

Titel: Die Chroniken von Amarid 06 - Der Friede von Lon-Tobyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Coe
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der Ansicht, dass wir uns nicht mehr auf die Magie und die Tempel verlassen können, um uns in Zeiten der Krise zuführen und zu schützen. Wir werden selbstverständlich immer noch die Anleitung und die Dienste der Magier von Tobyn-Ser und der Hüter willkommen heißen. Aber wir sind der Ansicht, dass die Zeit für das Volk von Tobyn-Ser gekommen ist, in der Regierung des Landes eine aktivere Rolle zu spielen. Aus diesem Grund bitten wir hiermit um eure Hilfe bei der Einberufung eines Volksrats. Dieser Rat soll aus Bürgern jeder Stadt und jedes Dorfs im Land bestehen, die von allen gemeinsam gewählt werden. Nach der Wahl werden die Ratsmitglieder zur Ratsversammlung reisen, die in einer Stadt oder einem Dorf im südlichen Teil von Tobyns Wald stattfinden soll - an einer Stelle, die von allen gleichermaßen zu erreichen ist. Diese Versammlung wird mehrere Monate eines jeden Jahres dauern; lange genug, um sich um alle Angelegenheiten zu kümmern, die bedacht werden müssen ... Wir verstehen, dass es bis zu einem bestimmten Grad nicht im Interesse des Tempels, der Liga oder des Ordens liegt, uns bei diesem Unternehmen zu helfen. Aber wir hoffen, dass ihr in eurer Weisheit und in eurer Liebe zum Land über eure eigenen Bedürfnisse hinwegseht und es für alle tun werdet. Offener Brief von den Oberhäuptern der freien Städte Tobyn-Sers an den Orden der Magier und Meister, die Liga von Amarid und die Hüter von Aricks Tempeln, im Sommer des Gottesjahres 4633
     
    Cailin erwachte früh am nächsten Morgen in einem Gasthaus nahe der Halle der Liga. Sie schlief nicht gern in Häusern - normalerweise übernachtete sie bei Konklaven im Falkenfinderwald. Aber sie war nach ihrem Kampf mit Sartol extrem erschöpft gewesen und hatte beschlossen, in dieser Nacht eine Ausnahme zu machen.
    Daher hielt sie zunächst die finstere Stimmung, in der sie erwachte, und die seltsamen Bilder, die Rithel ihr sandte, für ein Ergebnis dessen, was sie in der vergangenen Nacht durchgemacht hatten, und des ungewohnten Bettes. Sie zog sich in aller Ruhe an und ließ sich Zeit, sich zu waschen und die Duftseifen zu benutzen, die das Gasthaus zur Verfügung stellte. Sie zog auch ihren Umhang an, doch dann erinnerte sie sich, dass sie in der Nacht zuvor geschworen hatte, ihn nie wieder zu tragen. Sie zog ihn wieder aus und fuhr mit den Fingern über die Stickerei an den Ärmeln und der Kapuze. Ein Teil von ihr fragte sich, ob es übereilt gewesen war, die Liga aufzugeben, obwohl sie schon seit ihrer Auseinandersetzung mit Erland in Tobyns Wald darüber nachgedacht hatte. Sie wusste, Stepan hätte es nicht gebilligt, und sie spürte, wie sich ihre Brust bei dem Gedanken zusammenzog. Aber selbst er hätte es vielleicht am Ende verstanden.
    »Es war das Richtige«, sagte sie laut und schaute zu Rithel. »Erland und ich, wir können nicht zusammenarbeiten. Wir wissen es beide. Es war Zeit zu gehen.«
    Als Antwort sandte Rithel ihr ein weiteres seltsames Bild. Der große Vogel schwebte über einer Landschaft, die Cailin nicht kannte, hoch hinauf in einen klaren blauen Himmel. Sie schüttelte den Kopf. Das verstehe ich nicht, sandte sie. Was willst du -?, und in diesem Augenblick begriff sie.
    Der Krieg war vorüber, und Adler blieben nie bei ihren Magiern, wenn wieder Frieden eingekehrt war.
    Sie und Rithel waren einander in den vergangenen Wochen näher gekommen, aber Cailin hatte den Adler nie so lieben gelernt, wie sie Marcran, ihren wunderbaren kleinen Falken, geliebt hatte. Dennoch, als sie begriff, dass Rithel sie verlassen wollte, begann die Adlermeisterin zu weinen. Der Vogel hüpfte zu ihr hin und berührte Cailin sanft mit dem gewaltigen Schnabel. Ein Bild ihrer Bindung drang in Cailins Geist, und die junge Magierin lächelte.
    Ich werde dich auch nie vergessen.
    Sie streckte den Arm aus, und der Vogel stieg darauf. »Komm mit«, sagte Cailin, wischte sich die Tränen weg und kraulte das Kinn des Adlers. »Ich bringe dich nach draußen.«
    Als er sah, wie sie mit Rithel auf dem Arm die Treppe herunterkam, eilte der Wirt hinter der Theke hervor und sah sie ernst an. »Ich danke dir, Adlermeisterin. Dir und der Liga. Wir fürchteten schon, dass die Geister uns hier ebenfalls angreifen würden.«
    »Auch der Orden hat daran mitgearbeitet«, sagte Cailin. »Ohne den Adlerweisen und seine Magier hätte Sartol uns vernichtet.«
    Der Mann zog die Brauen hoch, aber dann nickte er. »Würdest du gern frühstücken, Adlermeisterin? Ich kann auch ein

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