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Die Chroniken von Amarid 06 - Der Friede von Lon-Tobyn

Die Chroniken von Amarid 06 - Der Friede von Lon-Tobyn

Titel: Die Chroniken von Amarid 06 - Der Friede von Lon-Tobyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Coe
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ihnen und ihrer Bewegung abzugeben. Aber er hatte einen Stab mit einem Ceryll in der Hand, und er trug keinen Umhang. Unter diesen Umständen musste er sich zu ihnen gesellen, wenn er sich nicht verdächtig machen wollte.
    »Vielleicht«, sagte Sartol und blieb vor dem Mann stehen, während die anderen Tammen abschätzend betrachteten. »Ich habe gehört, dass eine Gruppe freier Magier in der Gegend sei. Falls wir in dieselbe Richtung unterwegs sind, komme ich gerne mit euch.«
    »Wunderbar!«, sagte sein Gegenüber und klang dabei so begeistert, dass Sartol sich fragte, wie lange es wohl her war, seit dieser Magier eine Nacht mit einer Frau verbracht hatte. »Ich heiße Hywel.« Dann zeigte er auf die beiden anderen Magier. »Meine Begleiter sind Shavi und Ortan.«
    Sartol warf den beiden Männern einen kurzen Blick zu und ließ Tammen lächeln. Einer der Magier war dünn und mittelgroß und hatte lockiges blondes Haar und blaue Augen. Der andere war größer und trug sein langes schwarzes, von grauen Strähnen durchzogenes Haar im Nacken zusammengebunden.
    »Ich freue mich, euch zu sehen«, sagte er. »Ich heiße -« »Tammen.«
    Sartol warf Ortan, der das gesagt hatte, einen scharfen Blick zu. Er bemerkte, dass dieser Mann älter war als seine Begleiter, und außerdem war er kräftiger gebaut. Er hatte eine Narbe an der Schläfe, die nur schlecht verheilt war, und seine Augen waren dunkel und schwer zu durchschauen. Sartol registrierte auch, dass der Mann einen von Amarids Falken auf der Schulter trug.
    »Ja«, sagte Sartol. »Das stimmt. Kennen wir uns?«
    »Wir sind uns vor langer Zeit einmal begegnet. Damals warst du mit Nodin unterwegs und mit einem anderen Mann, dessen Namen ich vergessen habe.«
    Sartol durchsuchte Tammens Gedächtnis. »Henryk?«
    Der Mann lächelte, aber das Lächeln erreichte seine Augen nicht. »Ja, Henryk. Wie geht es Nodin? Ein sehr sympathischer Mann.«
    Sartol zuckte die Achseln. »Es ist schon einige Zeit her, seit ich ihn zum letzten Mal gesehen habe. Wir haben die Kunde von der Bewegung auf der Nordebene verbreitet. Ich nehme an, es geht ihm immer noch gut.«
    »Warum seid ihr nicht mehr zusammen unterwegs?« »Das ist eine lange Geschichte. Wir haben uns als Freunde getrennt, das kann ich dir versichern, aber darüber hinaus möchte ich lieber nicht darüber sprechen.«
    »Du musst Ortan verzeihen«, warf Hywel ein. »Er neigt dazu, zu viele Fragen zu stellen. Er misstraut Fremden. Aber lass dich davon nicht stören. Wir würden uns freuen, wenn du bei uns bleibst. Wir können immer einen weiteren Magier brauchen, selbst einen, der ungebunden ist.« »Danke«, sagte Sartol. Wieder sah er Ortan an und bemerkte, dass der Mann Tammen immer noch neugierig betrachtete, aber er ließ sich nicht anmerken, ob Hywels Bemerkung ihn geärgert hatte.
    »Wir haben gerade die Dorfältesten gefragt, wo sich die nächste freie Stadt befindet«, fuhr Hywel fort. »Die Menschen hier stehen zur Bewegung, aber andere Orte sind vielleicht nicht so gut informiert.« Er bedachte die Ältesten mit einem strahlenden Lächeln.
    »Ich würde vorschlagen, dass ihr am Rand des Vorgebirges entlang weiter nach Süden zieht«, sagte einer der älteren Männer. »In dieser Richtung werdet ihr eher freie Dörfer finden als im Norden.«
    Hywel nickte. »Danke. Das werden wir tun.«
    Die Ältesten und die Magier begannen, sich voneinander zu verabschieden, aber Sartol hielt sie auf. »Es tut mir Leid, eine solche Last zu sein«, sagte er den Ältesten, »aber gibt es vielleicht jemanden in der Stadt, der mir im Gegenzug für meine Dienste etwas zu essen geben würde?« Er warf Hywel einen Blick zu und lächelte verlegen. »Ohne meinen Vogel habe ich jetzt schon zu lange Wurzeln und Grünzeug essen müssen.«
    »Wir können dir etwas abgeben«, sagte Hywel. »Du wirst die Hilfe der Dorfbewohner nicht brauchen.«
    »Das ist nett von euch«, erwiderte Sartol und kämpfte gegen seinen Zorn an. »Aber es sieht so aus, als würde ich nicht mit euch weiterreisen. Ich bin auf dem Weg nach Osten, zum Falkenfinderwald. Es tut mir Leid.«
    »Mir ebenfalls«, sagte Hywel ehrlich enttäuscht. »Wir können dir trotzdem helfen, und vielleicht können wir dich damit überzeugen, wenigstens ein bisschen bei uns zu bleiben.«
    Wären sie allein gewesen, dann hätte Sartol den Mann auf der Stelle umgebracht. Er konnte es sich nicht leisten, bis nach Sonnenuntergang bei ihnen zu bleiben, und er wollte sich auch auf keinen Fall

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