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Die Chroniken von Amarid 06 - Der Friede von Lon-Tobyn

Die Chroniken von Amarid 06 - Der Friede von Lon-Tobyn

Titel: Die Chroniken von Amarid 06 - Der Friede von Lon-Tobyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Coe
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den Orden zu verlassen, um sich der Liga anzuschließen. »Warum?«
    »Das hier ist eine Sache für jüngere Magier, Jaryd. Ihr müsst die Berge so schnell wie möglich überqueren, am besten zu Pferd, und ich würde euch nur aufhalten.«
    »Das ist lächerlich! Du weißt, dass Erland mitkommen wird. Er wird eine solche Sache nicht Cailin überlassen. Und er ist älter als du.«
    Baden lächelte. »Nur weil Erland ein Dummkopf ist, muss ich nicht auch einer sein.«
    Der Adlerweise legte seinem Onkel die Hand auf die Schulter. »Baden, ich brauche dich. Ich brauche deine Weisheit und deine Führung, wie ich sie immer gebraucht habe. Bitte lass mich damit nicht allein.«
    »Du hast Trahn und Orris. Ich vertraue darauf, dass ihr drei gemeinsam über genug Mut und Weisheit verfügt, um sowohl mit Erland als auch mit den Unbehausten zurechtzukommen.«
    »Erland und die Unbehausten sind unwichtig«, sagte Jaryd sehr leise. »Wer soll mit mir zurechtkommen?«
    Baden umarmte ihn, ebenso sehr, um seine Tränen zu verbergen, wie um Jaryd zu trösten. »Du machst das schon«, sagte er so leise, dass nur der Weise ihn hören konnte. »Die Götter haben eine gute Wahl getroffen, als sie dir den Adler schickten.«
    Dann ließ er Jaryd wieder los, aber zuvor drückte er den Arm seines Neffen ein letztes Mal.
    »Also gut«, sagte Jaryd nun wieder lauter. »Orris, Trahn und ich werden gehen. Ich hoffe, dass wir innerhalb von vierzehn Tagen zurück sein werden.« Er wandte sich Alayna zu und nahm sie in die Arme. »Pass auf dich auf«, sagte er. »Und sag Myn, dass ich sie liebe.«
    Sie nickte. »Das werde ich tun. Wenn irgendetwas geschieht, werden wir uns über das Ceryll-Var mit dir in Verbindung setzen.«
    Jaryd küsste sie und wandte sich dann an Orris und Trahn. »Seid ihr beiden bereit?«
    »Sind wir das nicht immer?«, antwortete Orris grinsend. Der Adlerweise grinste ebenfalls, und dann gingen die drei zur Tür.
    »Arick behüte euch!«, rief Baden ihnen hinterher. Jaryd warf einen Blick über die Schulter. »Euch ebenfalls.« Einen Augenblick später waren die drei gegangen, und Baden fragte sich, ob er wirklich das Richtige getan hatte. Sonel kam zu ihm und griff nach seiner Hand. »Das hat großen Mut gebraucht, Baden«, sagte sie leise. »Ich weiß, wie gern du gehen wolltest. Ich bin stolz auf dich.« Er lächelte, aber nur kurz. Sartol war zurückgekehrt. Die beiden Adlerweisen von Tobyn-Ser waren auf dem Weg zu Tobyns Wald, um die Unbehausten um Hilfe zu bitten, und obwohl es Jaryd und Cailin gelungen war, die Liga und den Orden für den Augenblick zusammenzubringen, blieb doch das Misstrauen, das so lange Magier von Magier getrennt hatte. Aber so eigensüchtig es ihm vorkommen mochte, Baden fragte sich, ob er inmitten all dieser Geschehnisse nicht doch bei der Rettung des Landes eine große Rolle spielen würde.
    »Ich fühle mich alt«, sagte er, und Sonel gab ihm einen Kuss auf die Wange.
    Sie lächelte das spielerische Lächeln, das er in den letzten Jahren so gut kennen gelernt hatte. »Du bist alt. Ich auch.« Dann wurde ihre Miene entschlossener. »Aber das bedeutet nicht, dass wir machtlos sind. Das hier ist vielleicht Jaryds und Cailins Krieg, aber wir werden ebenfalls da sein. Egal wie, wir werden da sein.«

8
     
    B ei dem Versuch, das Nal zu verändern, bin ich selbstverständlich auf Widerstand der Oberlords, Nal-Lords, Gesetzesbrecher und sogar der Gardisten unter Jibbs Kommando gestoßen. Und obwohl dies eine stetige Quelle der Frustration war, hat es mich nicht sonderlich überrascht. Das Nal ist lange Zeit bestimmten Gesetzen gefolgt, und das hat vielen Macht und Wohlstand gebracht.
    Ich hatte allerdings gehofft, dass meine Anstrengungen, die Gewalttätigkeit im Nal zu verringern, mir die Unterstützung des Netzwerks einbringen würde. Immerhin bin ich selbst Gildriitin und Steinträgerin. Als solche glaubte ich, dass die Gildriiten von Bragor-Nal sich mit mir verbünden würden. Ich bin die erste Gildriitin, die in der Hierarchie des Nal aufsteigen konnte, oder doch zumindest die erste, die dies tut, nachdem sie sich offen zu ihrem Erbe bekannt hat. Dennoch, sie haben all meine Vorschläge zur Zusammenarbeit zurückgewiesen. Es gab keine Erklärung dafür. Ich habe jedem Gesetzesbrecher und Lord in Bragor-Nal deutlich gemacht, dass es keine Unterdrückung von Gildriiten mehr geben wird. Auf meinen Befehl hin hat Jibb dafür gesorgt, dass die SiHerr das Netzwerk nicht mehr verfolgt. Und dennoch

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