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Die Chroniken von Amarid 06 - Der Friede von Lon-Tobyn

Die Chroniken von Amarid 06 - Der Friede von Lon-Tobyn

Titel: Die Chroniken von Amarid 06 - Der Friede von Lon-Tobyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Coe
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Weile sah Ursel erst ihn fragend an, dann spähte sie über die Schulter zu Baden und den anderen. »Wie ist euer Gespräch mit der Liga verlaufen?«, fragte sie schließlich.
    »Besser, als ich gedacht hätte«, antwortete der Weise. »Eine Gruppe von uns, sowohl Ordens- als auch Ligamagier, wird später aufbrechen, um mit einer unbehausten Magierin in Tobyns Wald zu sprechen.«
    »Das ist ein guter Anfang«, erklärte Ursel. »Ich hätte nicht geglaubt, dass es so schnell gehen könnte. Du musst sehr überzeugend gewesen sein.«
    Jaryd schüttelte den Kopf. »Nicht ich. Es war Sartol. Schon die Erwähnung seines Namens genügt, um selbst die störrischsten Magier davon zu überzeugen, dass sie ihre Differenzen beiseite schieben müssen.«
    Baden fand, dass Jaryd sich zu wenig Verdienst für das, was in der Halle der Liga geschehen war, zuschrieb, aber er schwieg. In diesem Augenblick war er mit anderen Gedanken beschäftigt. Also ging er einfach weiter, hielt Sonels Hand und versuchte zu entscheiden, wie er Jaryd am besten über den Entschluss informieren sollte, den er gerade gefasst hatte.
    Die Wache war kein sonderlich attraktives Gebäude. Sie verfügte weder über die angenehmen Rundungen der Großen Halle noch über die zierlichen hohen Türme des Tempels der Götter, der am Stadtrand stand. Der hohe Glockenturm, der hinter dem Gebäude aufragte, war zu schwergewichtig, um auch nur annähernd für schön gehalten werden zu können. Es war auch kein sonderlich großes Gebäude. Sieben Jahre zuvor, vor der Gründung der Liga, hätte ein solches Haus niemals alle Ordensmagier aufnehmen können. Aber da der Orden nun aus weniger als dreißig Mitgliedern bestand, genügte die Wache vollkommen.
    Radomil und die anderen Magier warteten bereits drinnen in einem großen Raum, der ansonsten leer war.
    »Ich hoffe, das hier ist in Ordnung, Adlerweiser«, sagte der Eulenmeister, als Jaryd Baden und seine Begleiter hineinführte. »Der Wachtmeister hat uns Stühle und einen Tisch versprochen, aber er sagte, es könne ein oder zwei Tage dauern.«
    »Dieser Raum ist vollkommen in Ordnung, Radomil. Ich danke dir.«
    »Soll ich versuchen, etwas zu essen zu beschaffen, bevor wir mit der Diskussion fortfahren?«
    Jaryd schüttelte den Kopf. »Wir haben keine Zeit. Eine Gruppe von uns wird in Kürze zu Tobyns Wald aufbrechen, zum Bindungsort einer unbehausten Magierin namens Rhonwen.«
    Nachdem die anderen Magier sich um sie gesammelt hatten, erklärte Jaryd, was in der Halle der Liga geschehen war und was er und Cailin beschlossen hatten. Zunächst hatte keiner Einwände gegen die Idee, die Unbehausten um Hilfe zu bitten, obwohl Baden Tramys, Orlanne und einigen anderen jüngeren Magiern ansah, dass ihnen der Gedanke einer Allianz mit Erland und seinen Anhängern immer noch nicht passte.
    Nach einiger Zeit jedoch war es Radomil, der tief Luft holte und sagte: »Entschuldige, Jaryd, aber hältst du es für klug, dass sowohl Cailin als auch du Amarid zur selben Zeit verlassen? Wenn Sartol irgendetwas versuchen sollte, brauchen wir vielleicht einen Adlerweisen, der uns in den Kampf führt.«
    »Du könntest Recht haben, Radomil«, entgegnete der Adlerweise und legte dem rundlichen Mann die Hand auf die Schulter. »Aber es wird uns vielleicht beide brauchen, um die Unbehausten davon zu überzeugen, dass sie uns helfen müssen. Und außerdem«, fügte er mit einem bedauernden Lächeln hinzu, »glaube ich nicht, dass einer von uns beiden hier bleiben möchte. Ich werde die Führung der Delegation nicht der Liga überlassen, und Cailin vertraut Erland nicht genug, um ihn zu ihrem Stellvertreter zu machen.«
    Radomil nickte. »Ich verstehe«, sagte er leise.
    »Wir kommen so schnell wie möglich wieder zurück. Sartol hat die Halle mit seiner Magie umgeben. Ich habe nicht das Gefühl, dass er bald angreifen will. Ich fürchte, er hat etwas Größeres im Sinn.«
    »Wen wirst du mitnehmen?«, fragte Orris.
    »Nun, ich hatte gehofft, dass du mich begleiten würdest.« Der große kräftige Magier grinste. »Selbstverständlich.« Jaryd wandte sich Alayna zu, aber sie schüttelte den Kopf, bevor er auch nur etwas sagen konnte.
    »Einer von uns sollte hier bei Myn bleiben.«
    Er nickte. »Also gut. Dann werde ich außer Orris noch Baden und Trahn mitnehmen.«
    Baden schluckte. Er hatte das erwartet. »So gern ich mit dir kommen würde, Adlerweiser, ich fürchte, ich muss ablehnen.«
    Jaryd starrte ihn an, als hätte er gerade angekündigt,

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