Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Chroniken von Amarid 06 - Der Friede von Lon-Tobyn

Die Chroniken von Amarid 06 - Der Friede von Lon-Tobyn

Titel: Die Chroniken von Amarid 06 - Der Friede von Lon-Tobyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Coe
Vom Netzwerk:
Schritt vor.
    Das Lächeln des Geistes verschwand. »Ich dachte, ich könnte es«, sagte sie eisig. »Ich erinnere mich an ein blondes Kind namens Vawnya. Ich erinnere mich, dass ihre und meine Eltern einmal befreundet waren. Aber die Vawnya, die ich kannte, träumte davon, einen grünen Umhang zu tragen und nicht einen blauen. Sie hätte nie etwas getan, um das Land zu schwächen oder die Magie, die es schützt. Also muss ich annehmen, dass wir beide uns nie begegnet sind.«
    Die Magierin wurde blass. »Das ist ungerecht«, flüsterte sie. »Ach ja? Ich kann Cailins Entscheidung verstehen, und ich habe das Gefühl, dass Erland immer nach dem schnellsten Weg zur Macht gesucht hat.«
    Orris sah, wie der Erste Meister die Zähne zusammenbiss, aber Rhonwen schien das nicht zu bemerken.
    »Aber du hättest es besser wissen sollen«, fuhr sie fort. »Die Magie ist derzeit schwächer als je zuvor, und das zu einem Zeitpunkt, wo ihr die meiste Kraft braucht. Und es sind Magier wie du, die das Land zu diesem Schicksal verurteilt haben.«
    »Das genügt«, sagte Jaryd streng. »Wir haben keine Zeit für solche Dinge.«
    Orris verzog das Gesicht und erwartete, dass der Geist Jaryd für seine Worte tadeln würde. Nach allem, was Jaryd und Alayna ihm von ihren vorherigen Begegnungen mit den Unbehausten erzählt hatten, hatte Orris angenommen, dass die Geister keinerlei Widerspruch duldeten. Andererseits hatten sie es auch mit Theron und Phelan zu tun gehabt. Rhonwen war jung gestorben, und sie hatte nie den Orden angeführt. Ganz sicher hatte sie sich nie an einen Adler gebunden. Also gab sie eher nach, als Jaryd anzugreifen.
    »Du hast Recht, Adlerweiser«, sagte sie. »Es tut mir Leid. Ich nehme an, ihr seid hergekommen, um über Sartol zu sprechen.«
    »Ja. Er ist jetzt in der Großen Halle. Er hat sich des Rufsteins bemächtigt.«
    Sie starrte Jaryd an, als wäre er der Geist und sie die lebendige Magierin. »Aricks Faust! Beherrscht er ihn schon vollkommen?«
    »Ja. Er hat nicht lange dazu gebraucht. Anscheinend ist der Stein all diese Jahre auf ihn eingestimmt geblieben.« Jaryd zeigte auf die anderen. »Wir sind hergekommen, und zwar alle zusammen, um die Unbehausten um Hilfe zu bitten. Wir verstehen nicht, wie es Sartol gelungen ist, seinem Bindungsort zu entkommen. Wir wissen nicht, was er mit Tammen gemacht hat oder was er den Menschen von Tobyn-Ser antun könnte.«
    »Wenn du Recht hast und er Zugang zum Rufstein hat, dann gibt es für ihn keine Grenzen mehr.« Der Geist schüttelte den Kopf. »Arick steh euch allen bei.«
    »Wir brauchen mehr als nur deine Gebete, Rhonwen. Wir müssen wissen, wie er das macht.« Jaryd holte tief Luft. »Hat er den Fluch verändert? Hat er die Nordebene auf diese Weise verlassen können?«
    »Nein«, sagte Rhonwen. »Und das macht es noch beängstigender. Er hat das alles getan, ohne den Fluch zu verändern. Jeder von uns hätte es tun können, wenn wir daran gedacht hätten und grausam genug gewesen wären, es durchzuführen.«
    »Was genau hat er getan?« Er sprach so sanft, als hätte er ein Kind vor sich.
    »Es ist schwer, das in Begriffen zu erklären, die ihr verstehen könnt. Theron konnte es uns nur erklären, indem er uns ein Bild geschickt hat.« Sie hielt inne und schüttelte erneut den Kopf. »Er benutzt Tammens Ceryll«, erklärte sie, aber sie klang sehr unsicher, »um sich damit an seinem Bindungsort zu verankern.«
    Jaryd kniff die Augen zusammen. »Aber er hat ihren Stein bei sich.«
    »Ja, das weiß ich. Aber er bindet ihn an diese Stelle in der Nordebene. Seine Kraft fließt aus seinem eigenen Stab, der in der Nordebene verblieben ist, zu Tammens Ceryll.«
    »Das ist also seine Schwäche«, sagte Erland. »Wenn wir etwas mit ihrem Kristall machen oder diesen Fluss der Macht unterbrechen können, können wir ihn aufhalten.« Rhonwen warf ihm einen kühlen Blick zu. »Das nehme ich an«, sagte sie schließlich. »Aber wenn er den Rufstein hat, habt ihr keine Chance, ihm Tammens Stab abzunehmen. Und sein eigener Stab existiert nur in der Welt der Unbehausten, und ihr könnt ihn nicht erreichen. Und es gibt keine Möglichkeit, den Fluss seiner Macht zu unterbrechen.« Sie wandte den Blick ab. »Ich habe Theron das Gleiche vorgeschlagen, und er hat nur gelacht. Er sagte, es sei unmöglich.« »Sagte er, warum?«, fragte Jaryd.
    Sie nickte. »Sartols Macht fließt durch das Land wie Blut durch unsere Körper. Zu versuchen, sie aufzuhalten, käme einem Versuch gleich, den

Weitere Kostenlose Bücher