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Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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dass du vielleicht nicht auf einen Heiler, einen Waldläufer oder einen Ritter hörst«, sagte er. »Aber wenn auch noch dein Pferd mit ihnen einer Meinung ist, hast du keine andere Wahl, als ausnahmsweise nachzugeben.«
    Trotz seiner Ungeduld konnte auch Walt ein Lächeln nicht ganz zurückhalten. Wenn er ehrlich war, wusste er natürlich, dass seine Freunde ihn nicht zum langsameren Ritt aufforderten, weil sie ihn ärgern wollten. Sie taten es, weil sie sich um ihn sorgten. Und eigentlich traute er ihrem Urteilsvermögen ja.
    »Walt, du musst dich ausruhen. Wenn du deine Sturheit ablegst, kommen wir auf längere Sicht besser miteinander aus. Bleib du einen Tag lang hier und erhol dich. Horace und
ich können vorausreiten und die Lage schon mal auskundschaften. Wenn du recht hast, dann ist Tennyson dabei, bei diesen Höhlen sein Hauptquartier aufzuschlagen. Also gibt es keinen Grund mehr, ihm hinterherzujagen.«
    Wills Begründung war vernünftig, und er sah Walt an, dass er nahe daran war, nachzugeben. Deshalb spielte er seinen letzten und entscheidenden Trumpf aus.
    »Du weißt, dass Lady Pauline der gleichen Meinung wäre«, sagte er.
    Walts Kopf war bei der Erwähnung dieses Namens hochgefahren. »Pauline? Was hat sie damit zu tun?«
    Will wich seinem Blick nicht aus. »Wenn du dich weiter so verhältst wie bisher, muss ich ihr bei unserer Rückkehr beichten, dass ich bei der Aufgabe, mit der sie mich betraut hat, keinen Erfolg hatte.«
    Walt öffnete den Mund, schloss ihn dann aber schnell wieder. Will nutzte seine Chance.
    »Und wenn du so weitermachst und dich selbst zugrunde richtest, habe ich niemals den Mut, ihr gegenüberzutreten.«
    Walt dachte darüber nach und nickte dann. Er konnte Wills Bedenken nur allzu gut verstehen.
    »Ja«, sagte er. »Das glaube ich dir.« Dann stieg er zu Malcolms Überraschung tatsächlich vom Pferd.
    »Tja«, sagte er gelassen, »vielleicht sollte ich mich tatsächlich den Rest des Tages mal etwas ausruhen. Ich will ja nicht übertreiben.« Er schaute sich um, entdeckte eine Baumgruppe in ein paar Schritten Entfernung und deutete mit einem Kopfnicken hinüber. »Ich denke mal, der Platz dort drüben ist so gut wie jeder andere.«
    Will und Horace tauschten erleichterte Blicke aus. Bevor
Walt seine Meinung womöglich wieder ändern konnte, waren sie schon abgestiegen und fingen an, das Lager aufzubauen. Walt, der ihren Bedenken nachgegeben hatte, beschloss seinen Vorteil aus der Situation zu ziehen. Er setzte sich vor einen umgestürzten Baum, lehnte sich dagegen und stieß einen kleinen Seufzer aus.
    »Ich merke schon, wie meine Kraft langsam zurückkehrt«, sagte er mit einem zufriedenen Lächeln.
    Horace schüttelte den Kopf, während er mit Will Steine für die Feuerstelle sammelte.
    »Selbst wenn er nachgibt, muss er das letzte Wort haben, oder?«, stellte er fest.
    Will lächelte. »Immer.« Aber er verspürte auch eine große Erleichterung, dass Walt einverstanden gewesen war, sich endlich auszuruhen.
    Malcolm andererseits war interessiert, mehr über diese Person zu erfahren, deren bloße Erwähnung Walt zum Nachgeben gebracht hatte. Er ging zu Will, der dabei war, seine Sachen von Reißers Sattel zu holen.
    »Diese Lady Pauline«, begann er, »muss eine mächtige Person sein. Sie klingt mir nach einer Furcht einflößenden Zauberin.« Er verzog dabei keine Miene, aber Will spürte das geheime Vergnügen und antwortete ähnlich.
    »Sie ist zierlich und sehr schön. Aber sie hat tatsächlich eine unglaubliche Macht. Vor einiger Zeit hat sie Walt dazu überredet, sich anlässlich ihrer beider Hochzeit bei einem Bader die Haare schneiden zu lassen.«
    Malcolm, dem Walts betont nachlässiger Haarschnitt nicht entgangen war, hob die Augenbrauen.
    »In der Tat eine mächtige Zauberin.«

E s war noch lange genug Tag, um mit dem Kundschaften zu beginnen. Also stiegen Will und Horace nach einer kleinen Mahlzeit wieder auf ihre Pferde und ritten den Erwählten hinterher.
    Da Horace das Gefühl hatte, während der nächsten Tage eine Tarnung zu benötigen, war er ganz versessen darauf, mit dem Umhang herumzuspielen, den Walt ihm gegeben hatte. Das ging Will allmählich auf die Nerven. Sie folgten dem Weg durch die bewaldeten Täler und von Zeit zu Zeit, wenn sie an kleinen Baumgruppen oder Büschen vorbeikamen, lenkte Horace sein Pferd dahinter, zog seine Kapuze nach vorn, wickelte den Umhang um sich und versuchte, bewegungslos dazusitzen.
    »Kannst du mich jetzt sehen?«,

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