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Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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Reißer über den Versammlungsplatz. Überrascht bellte die Hündin, dann schoss sie wie ein Blitz hinterher.
    Der Waldläufer am Feuer richtete sich auf und stand mit in die Seiten gestützten Händen und gerunzelter Stirn da, als Will herangaloppiert kam. Doch innerlich war ihm so leicht ums Herz wie immer, wenn er seinen einstigen Lehrling sah – nicht dass er sich das dem Jungen gegenüber hätte anmerken lassen.
    Dann korrigierte er sich in Gedanken. Jung mochte Will sein, aber er war kein Junge mehr. Keiner trug das silberne Eichenblatt, der sich nicht als Mann bewiesen hätte.
    Reißer kam neben dem bärtigen Waldläufer zum Stehen und im Handumdrehen war Will aus dem Sattel gestiegen und umarmte Walt voller Freude.
    »Walt! Wie geht es dir? Was hast du gemacht? Wo ist Abelard? Wie geht es Crowley? Worum geht es bei alldem?« Als Will das silberne Eichenblatt bekommen hatte und damit nicht mehr Walts Lehrling war, hatte sein ehemaliger Meister fortan auf der vertrauten Anrede bestanden. Für Will erhöhte das die Ehre des Eichenblattes noch einmal.
    »Freut mich, dass mein Pferd dir wichtiger ist als unser Oberster Meister«, erwiderte Walt und zog eine Augenbraue auf seine unnachahmliche Art hoch, wie Will es so oft schon bei ihm gesehen hatte. Am Anfang, als sie sich kennen gelernt hatten, hatte er gedacht, es sei ein Ausdruck von Missfallen. In den letzten Jahren hatte er gelernt, dass es bei Walt einem Lächeln gleichkam.
    Will löste sich aus der Umarmung und machte einen Schritt zurück, um seinen Meister zu betrachten. Es war noch gar nicht so lange her, seit er Walt zuletzt gesehen hatte, aber zu seiner Überraschung schien das Grau in Bart und Haar mehr geworden zu sein.
    »Nur gut, dass wir uns die Mühe gemacht haben, dieses Treffen geheim zu halten. So konntest du hierher reiten und es in die Welt hinausschreien«, sagte Walt.
    Will grinste unbeeindruckt. »Es ist niemand in der Nähe, der es hören könnte«, erwiderte er. »Ich habe den Platz umkreist, bevor ich auf die Lichtung ritt. Wenn es irgendjemanden innerhalb von fünf Meilen gibt, fresse ich meinen Köcher.«
    Walt hob wieder eine Augenbraue. »Niemand?«
    »Niemand außer Crowley«, verbesserte sich Will und winkte ab. »Ich sah ihn, als er mich aus seinem üblichen Versteck etwa zwei Meilen von hier beobachtete. Ich dachte, er wäre inzwischen schon zurück.«
    Walt räusperte sich laut. »Oh, du hast ihn gesehen, ja? Darüber wird er sich bestimmt sehr freuen.« Insgeheim war er stolz auf seinen früheren Schüler. Trotz seiner Neugierde hatte Will nicht vergessen, die Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, die er ihm eingeschärft hatte.
    Will lockerte bereits Reißers Sattelgurt, und seine Stimme war gedämpft, da er den Kopf gegen Reißers Flanke drückte. »Er verfällt viel zu sehr der Gewohnheit«, stellte er fest. »Dieses Versteck hat er schon bei den letzten drei Versammlungen benutzt. Es wird Zeit, dass er mal ein anderes ausprobiert. Das alte muss doch inzwischen schon jeder kennen.«
    Waldläufer lagen ständig untereinander im Wettstreit, wer wen wie schnell entdecken konnte, bevor er selbst entdeckt wurde, und die jährliche Versammlung war dazu stets eine willkommene Gelegenheit. Walt nickte nachdenklich. Crowley hatte sich dieses außerordentlich gute und nur schwer zu entdeckende Versteck vor vier Jahren ausgedacht. Will war der Einzige unter den jungen Waldläufern, der es nach einem Jahr bereits entdeckt hatte.
    »Nun, vielleicht nicht jeder«, sagte er.
    Will kam hinter seinem Pferd hervor und grinste bei dem Gedanken, dass der Oberste Waldläufer glaubte, Will hätte ihn nicht entdeckt. »Egal«, sagte er fröhlich, »vielleicht ist er einfach schon ein bisschen zu alt, um sich noch in Büschen zu verstecken, oder?«
    »Ein bisschen zu alt für die Büsche? Nun, das ist auch eine Ansicht. Aber vergiss nicht, seine Fähigkeiten, sich lautlos anzuschleichen, sind so gut wie eh und je«, antwortete Walt bedeutungsvoll.
    Das Grinsen auf Wills Gesicht schwand langsam. Er widerstand der Versuchung, sich umzudrehen.
    »Er steht genau hinter mir, stimmt’s?«, fragte er Walt leise.
    Sein früherer Meister nickte.
    »Und er steht auch schon eine ganze Weile da, oder?«, fuhr Will fort. Walt nickte wieder.
    »Steht er … nahe genug, um zu hören, was ich gesagt habe?«, stieß Will schließlich hervor und fürchtete das Schlimmste.
    Diesmal musste Walt nicht antworten.
    »Oh, du liebe Güte, nein«, tönte eine vertraute

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