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Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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Aber Alyss und ich sind alte Freunde und ich war anscheinend abgelenkt.« Er machte eine kleine Pause, und Walt bedeutete ihm mit einer Handbewegung, weiterzureden. Will fuhr fort und sagte: »Während er vor der Tür stand, hörte er, dass ich auf eine geheime Mission geschickt werden sollte.«
    Jetzt hatte er die ungeteilte Aufmerksamkeit beider Männer. Walt ließ sich wie immer keine Regung anmerken, aber Crowley sah bestürzt drein.
    »Was hast du mit ihm gemacht?«, wollte er wissen.
    Will zuckte wieder mit den Schultern. »Na ja, er hatte einen Speer, den habe ich ihm abgenommen und ihn dann mit dem Knauf meines Sachsmessers bewusstlos geschlagen. Alyss hat mir geholfen«, fügte er hinzu, denn es sollte nicht so aussehen, als beanspruche er den ganzen Ruhm für sich. »Sie lenkte ihn ab, damit ich ihn entwaffnen konnte. Dann habe ich ihn gefesselt, und wir mussten entscheiden, was wir mit ihm machen. Alyss meinte, dass wir ihn vielleicht sogar töten müssten.«
    Crowley nickte. »Sie hatte recht. Wir können nicht riskieren, dass irgendetwas durchsickert. Also, was habt ihr mit ihm gemacht?«
    Will holte tief Luft und sagte: »Das Wolfsschiff der Nordländer lag noch in der Bucht, also habe ich den Mann zu ihnen gebracht. Sie haben ihn als Sklaven mitgenommen.«
    Er wartete und war nun doch ein bisschen besorgt, wie sie reagieren würden. Sklaverei war in Araluen verboten. Alyss hatte ihn darauf hingewiesen, als er ihr seine Idee unterbreitet hatte.
    »Du hast ihn verkauft?«, fragte Walt.
    Will schüttelte den Kopf. »Nein. Ich habe ihn nicht verkauft. Ich … habe ihn einfach … weggegeben.«
    »Weggegeben?«, wiederholte Crowley.
    »Gundar fand es gut, ihn zu nehmen«, fügte Will hinzu und hoffte, das würde ein besseres Licht auf die Angelegenheit werfen. »Ich dachte mir, dass er so wenigstens nichts ausplaudern könnte. Und wenn er es den Nordländern erzählte, wäre es egal. Sie könnten sowieso nichts damit anfangen … wenn sie ihm überhaupt zuhören.«
    Eine Zeit lang herrschte Stille, dann sagte Will: »Es war entweder das – oder wir hätten ihn töten müssen. Ich dachte, er hatte nicht verdient, deswegen zu sterben.«
    »Aber du dachtest, er hätte verdient… weggegeben zu werden … in die Sklaverei?«, fragte Crowley.
    Will schob das Kinn vor. »Ja, das dachte ich. Dieser Mann hat eine ganze Reihe von Verbrechen begangen. Er ist wahrscheinlich sogar für mehr als einen Mord verantwortlich  – nicht dass es irgendeinen Beweis gäbe, der vor Gericht standhielte«, fügte er hinzu.
    Walt strich sich über den Bart und sah nachdenklich drein. »Nun gut«, warf er ein, »immerhin ist es Teil unserer Aufgabe, uns um die Fälle zu kümmern, wo es nicht genügend Beweise für eine Verurteilung gibt.«
    Crowley sah ihn scharf an. »Das ist nicht offiziell so verlautbart, wie du wohl weißt.«
    Walt nickte und fuhr im gleichen sanften Ton fort. »Könnte man den Fall des Arndor von Crewse nicht als einen beispielhaften Fall hernehmen?«, fragte er, doch Crowley tat das mit einer Handbewegung ab.
    Will sah die beiden verständnislos an. »Arndor von Crewse?«, fragte er. »Wer ist das?«
    Walt lächelte ihn an. »Er war ein Hüne – ein wahrer Riese. Und ein Bandit. Er versetzte die Stadt Crewse einige Monate lang in Angst und Schrecken, bis ein junger Waldläufer sich der Sache annahm … auf eine ziemlich ungewöhnliche Weise.«
    Walt bemerkte sowohl Wills Neugierde als auch Crowleys Verlegenheit und fuhr mit einem leichten Grinsen fort: »Der Waldläufer kettete ihn an ein Mühlrad im Ort und die Leute von Crewse durften ihn fünf Jahre lang als Mühlpferd benutzen. Offenbar hatte dies eine heilsame Wirkung auf den Mann und brachte dem Ort obendrein einen gewissen Wohlstand. Das Mehl von Crewse wurde wegen seiner besonderen Feinheit weithin bekannt.«
    »Hör mal«, mischte sich da Crowley ein, »das war eine andere Situation und ich …« Er verbesserte sich etwas zu spät. »Der betreffende Waldläufer … hatte keine andere Möglichkeit, die Sache zu regeln. Zumindest machte Arndor etwas gut bei den Leuten, die durch ihn Schaden erlitten hatten. Er wurde nicht einfach als Sklave in ein anderes Land verkauft.«
    »Nun ja«, meinte Walt, »das ist mit diesem Buttle auch nicht passiert. Wie Will darlegte, wurde er nicht verkauft. Er wurde … weggegeben. Ein guter Rechtsbeistand würde wahrscheinlich ausführen, dass es ohne den
Austausch von Geld kein Tatbestand ist, der gegen das

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