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Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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ich es vor zu ruhen.«
    Orman verbeugte sich. »Aber natürlich, Mylady.«
    Wirklich, dachte Will, viel mehr kann er eigentlich gar nicht sagen.
    »Doch bevor ich mich zurückziehe, gibt es noch ein, zwei Dinge, über die wir vielleicht sprechen sollten, mein Bester …«, sagte Alyss bedeutungsvoll, und Orman nahm ihren Hinweis auf.
    Er wedelte mit einer Hand in Wills Richtung. »Nun gut, Barton, Ihr könnt gehen. Wir werden unser Gespräch ein andermal fortsetzen.«
    Will verbeugte sich tief. »Lady Gwendolyn, Mylord«, verabschiedete er sich und ging rückwärts zur Tür. Die beiden achteten nicht auf ihn und Orman geleitete Alyss zu einem Stuhl.
    »Vergesst nicht, Musikant«, rief sie gebieterisch, als Will die Tür erreicht hatte, »in einer Stunde, vor meinen Gemächern! Gegebenenfalls müsst Ihr ein wenig warten, aber seid jedenfalls zeitig dort.«
    Will verbeugte sich erneut. »Sehr wohl, Mylady.«
    Im Gehen hörte er noch, wie sie atemlos zu Orman sagte: »Nun, mein Bester, müsst Ihr mir aber erzählen, was Euren armen Vater quält. Gibt es irgendetwas, womit ich helfen kann?«
    Die schwere Tür schloss sich hinter Will, noch bevor er Ormans Antwort hören konnte.
     
    Wie ihre vorgebliche Stellung es gebot, reiste Alyss mit einer beachtlichen Gefolgschaft. Sie bestand aus einem Kämmerer, zwei Dienstmädchen und einem halben Dutzend Soldaten. Die Soldaten wurden bei den Ställen untergebracht, während Alyss und das restliche Gefolge Räume im Bergfried bezogen.
    Will stellte sich zur angegebenen Zeit in ihrem Vorzimmer
ein. Er war nicht sicher, was er zu erwarten hatte, wusste nicht, wer von Alyss’ Gefolgschaft ihren wahren Namen kannte.
    Der Kämmerer begrüßte ihn und deutete auf einen Stuhl. »Lady Gwendolyn wird Euch rufen, wenn sie so weit ist. Wartet hier so lange!« Er blickte auf den Instrumentenkasten, den Will ablegte. »Ihr habt Eure Laute mitgebracht, ja?«
    Will holte Luft, um ihm den Unterschied zu erklären, doch dann ließ er es. Wenn alle Welt unbedingt annehmen wollte, er spiele eine Laute – bitte!
    Der Kämmerer hatte ihn nicht weiter beachtet und war weggegangen, sodass Will allein warten musste.
    Dienstboten der Burg kamen und gingen, während Alyss ihn mindestens eine halbe Stunde warten ließ. Ihm war klar, dass dies zu der Rolle gehörte, die sie spielte – Lords und Ladys kümmerte es nicht, wie lange sie Untergebene warten ließen. Doch allmählich fand er, dass sie es ein wenig übertrieb.
    Schließlich tauchte der Kämmerer wieder auf, öffnete die Tür und winkte ihn hinein. »Lady Gwendolyn wünscht, Euch zu sehen.«
    Will murrte etwas, was ein aufmerksamer Zuhörer vielleicht als »wird auch langsam Zeit« hätte verstehen können, aber der Kämmerer schien nichts bemerkt zu haben.
    Will betrat den Raum. Alyss stand am Fenster, ihr Gesicht war ausdruckslos wie eine Maske, bis der Kämmerer die schwere Tür hinter Will geschlossen hatte. Dann verzog sich ihr Mund zu einem warmen Lächeln und sie
kam auf Will zu, nahm seine beiden Hände in ihre und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
    »Will!«, sagte sie leise, »wie schön, dich wiederzusehen!«
    Sein Ärger verflog sofort und er erwiderte ihren Händedruck. »Ich könnte dir nicht mehr beipflichten«, sagte er. »Aber was um Himmels willen führt dich hierher?«
    Alyss sah überrascht aus. »Hat Walt dir das nicht gesagt? Ich soll zwischen euch die Verbindung aufrechterhalten.«
    Nun war Will es, der überrascht war. »Er sagte, es sei jemand, den ich kenne. Ich wusste nicht, dass du es bist. Ich hatte keine Ahnung, dass du …« Er zögerte, nicht sicher, wie er es ausdrücken sollte.
    Alyss lachte leise auf. Es war ihr natürliches Lachen, nicht das schrille, überhebliche Getue, das sie als Lady Gwendolyn annahm.
    »Du hattest keine Ahnung, dass diese Art von Heimlichtuereien mir vertraut sind?«, sagte sie. Auf sein Nicken hin lächelte sie und sagte: »Nun, ich bin zwar nicht in Mantel und Degen unterwegs, aber du hast meinen Dolch gesehen. Dachtest du, Kuriere tragen lediglich kleine Botschaften im Königreich aus?«
    Er erwiderte ihr Lächeln. »Um ehrlich zu sein … ja.«
    Sie ließ seine Hände los und wurde auf einmal ganz ernst. »Wir vergeuden Zeit. Ich werde später noch weitererklären. Aber zuerst musst du etwas spielen.«
    Das verblüffte ihn nun doch sehr. »Spielen?«, wiederholte er.
    Alyss deutete auf den Instrumentenkasten. »Deine Mandola. Es ist doch eine Mandola, nicht wahr?«
    Will

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