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Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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zu reden«, schlug Malcolm vor. »Ihr werdet feststellen, dass ich ein guter Zuhörer bin. Und für mich ist es nett, eine neue Stimme zu hören.«
    Will nickte. Seine Ausbildung als Waldläufer hatte dazu geführt, dass er sich daran gewöhnt hatte, Entscheidungen allein zu treffen. Doch manchmal, das wusste er, konnte es hilfreich sein, eine andere Meinung einzuholen.
    »Zuerst einmal«, fing er an, »verstehe ich nicht, wo Buttle so plötzlich herkam.«
    »Er ist derjenige, den Ihr in der Burg gesehen habt, kurz bevor Orman nach Euch schickte?«
    Will nickte. »Ja. Aber eigentlich hätte er Hunderte von Meilen weit weg von sein sollen. Ich gab ihn einer Mannschaft nordländischer Piraten als Sklaven mit.«
    Malcolm sah ihn erstaunt an. »Ihr gabt ihn mit?«, wiederholte er.
    Will nickte. »Es wäre gegen das Gesetz gewesen, ihn zu verkaufen«, erklärte er.
    Malcolm nickte einige Male und rieb sich nachdenklich übers Kinn. »Aber natürlich. Natürlich ist es viel gesetzestreuer, ihn als Sklaven mitzugeben, nehme ich an.« Er machte eine Pause, um zu sehen, ob sein Spott bemerkt worden war. Doch Will sagte nichts darauf. Dem Jungen geht wirklich viel im Kopf herum, dachte Malcolm daraufhin und fügte laut hinzu: »Vielleicht haben diese Piraten noch einmal hier angelegt. Ich werde nachfragen, ob Nordländer in der Gegend gesehen wurden. Meine Freunde kommen viel in den Wäldern herum, und es gibt wenig, was ihrer Aufmerksamkeit entgeht. Sie sind sehr gut darin geworden, sich umzusehen, ohne selbst gesehen zu werden.«
    »Wir sind hier weit weg vom Meer«, warf Will zweifelnd ein.
    Malcolm nickte zustimmend. »An die fünfzig Meilen. Aber der Fluss Oosel mündet ins Meer, und der ist nicht weit weg von hier. Um diese Zeit des Jahres und bei all den Stürmen kann ein Schiff schon einmal in ruhigeren Gewässern Zuflucht suchen. Natürlich«, fuhr er fort, »ist die entscheidende Frage nicht, wie er hergekommen ist, sondern was er vorhat.«
    »Egal was es ist, es wird nichts Gutes sein«, sagte Will düster. »Der Mann ist ein Bandit und wahrscheinlich sogar noch etwas Schlimmeres. Es macht mich ganz verrückt, wenn ich denke, dass Alyss immer noch mit ihm in der Burg ist.«
    »Vielleicht hat er sie nicht erkannt«, überlegte Malcolm. »Nach dem zu schließen, was Ihr sagtet, hat sie ihr Aussehen beträchtlich verändert.«
    Will schüttelte den Kopf. »Mag sein, aber Alyss ist ungewöhnlich groß. Es gibt sehr wenige Frauen, die so groß sind wie Alyss, und allein daran erkennt man sie.«
    Er drehte sich um, als er hörte, wie die Tür von Ormans Zimmer leise geschlossen wurde. Xander hatte die letzten Worte noch gehört. Er hatte ein schlechtes Gewissen, weil er nicht in der Lage gewesen war, Wills Warnung an Alyss weiterzugeben.
    »Wenn dieser Buttle sie erkannt hat«, sagte er, »müsst Ihr in Erfahrung bringen, wo man sie gefangen hält. Sie werden sie ja wohl kaum weiter in den Turmgemächern wohnen lassen.«
    »Wo immer sie ist, ich werde sie herausholen«, verkündete Will.
    Malcolm neigte zweifelnd den Kopf. »Ihr wollt einfach hineinmarschieren und sie befreien?«, fragte er.
    Will sah ihn ruhig an. »Ich habe meine Möglichkeiten«, antwortete er einfach.
    Malcolm sah die Entschlossenheit in seinem Blick, und ihm wurde klar, dass Will ein sehr mutiger junger Mann war. Auch wenn er selbst seit Jahren zurückgezogen im Wald lebte, hörte er doch genug von dem, was draußen in der Welt vor sich ging. Und er hatte auch oft genug allerlei Geschichten über den Bund der Waldläufer gehört. Er hatte stets angenommen, dass dabei stark übertrieben wurde – denn wer wüsste nicht besser als er, wie gerne solche Geschichten aufgebläht wurden. Doch diesmal schien vieles der Wahrheit zu entsprechen. Er rieb sich über das stoppelige Kinn.
    Xander nahm seinen Platz am Tisch wieder ein und begann, mit mehr Appetit zu essen als zuvor.
    Malcolm entging das nicht. »Ich nehme an, Lord Orman hat einen erholsamen Schlaf?«, fragte er.
    Xander nickte mit vollem Mund. Sobald er hinuntergeschluckt hatte, bestätigte er: »Das hat er. Ich danke Euch, das Ihr ihn gerettet habt«, fügte er hinzu, und Malcolm nickte würdevoll.
    »Wenn Ihr vorhabt, in die Burg zurückzukehren«, sagte Xander nun zu Will, »dann benötigt Ihr eine genauere Beschreibung der Räumlichkeiten.« Er wusste genug über Waldläufer, um keine Zweifel zu haben, dass Will in der Lage wäre, in die Burg zurückzukehren.
    Will sah ihn aufmerksam an. »Ich

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