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Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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verziertes Spitzenkleid mit Rüschen und lächerlich weiten Glockenärmeln und war darüber hinaus an jeder nur möglichen Stelle mit Schmuck behangen. Als Kurier hatte sie lediglich ein schlichtes weißes Kleid getragen. Zudem sprach sie nicht mit ihrer normalen, tiefen Stimme, sondern in einem nasalen, schrillen Ton.
    Entsprechend begann Alyss, sich zunehmend sicherer zu fühlen. Zu sicher vielleicht. Aber sie sah hier eine Möglichkeit, wichtige Hinweise zu erhalten.
    »Hat dieser verräterische Orman Euch denn mit seinem Schwert getroffen?«, fragte sie und heuchelte Anteilnahme.
    Buttle schnaubte abfällig. »Dieser Bücherwurm? Der könnte doch kein Schwert nich halten, und wenn sein Leben davon abhängt. Nein, es war dieser verdammte Musikant, der das gemacht hat, verdammt sei seine stinkende Haut!«
    »Drück dich gefälligst anders aus, Buttle«, sagte Keren warnend.
    Buttle blickte ihn verständnislos an und Keren nickte in Alyss’ Richtung.
    »Oh … bitte um Entschuldigung, feine Dame. Hab wohl geredet, wie mir der Schnabel gewachsen ist. Jedenfalls hat der verdammte Feigling auf mich geschossen. Konnte mir ja nich wie ein Mann gegenübertreten. Hat sich versteckt und mir aus einer halbe Meile Entfernung ’nen Pfeil durchs Bein gejagt.«
    Will musste aus irgendeinem Grund danebengeschossen haben, dachte Alyss. Was für ein Jammer.
    »Eine halbe Meile?«, wiederholte Keren ungläubig. »Das wäre ja ein gewaltiger Schuss.«
    Buttle zuckte mit den Schultern. Er übertrieb gerne. »Na gut, dann vielleicht nich. Aber jedenfalls war’s ziemlich weit. Der is kein Musikant, sag ich. Hab noch nie ’nen Musikant gesehen, der so weit schießen kann.«
    Bei Alyss schrillten die Alarmglocken.
    »Mir schien er ein recht guter Musikant«, sagte sie und hoffte, das Thema damit abschließen zu können. Solange Buttle glaubte, dass Will ein Musikant war, würde er nicht vermuten, dass er etwas anderes sein könnte – zum Beispiel ein Waldläufer. Denn wenn Buttle dieser Gedanke kam, könnte er auch sie verdächtigen. Sie drehte sich zu Keren.
    »Er hatte eine sehr angenehme Stimme, nicht wahr, Sir Keren?«
    Keren nickte nachdenklich. »Er schien sein Handwerk wohl zu verstehen«, stimmte er ihr zu. »Und sogar der Hund war dressiert.«
    Oh nein!, dachte Alyss.
    Buttle horchte auf. »Hund? Was für ein Hund?«
    Keren machte eine abwertende Geste. »Ach, er hatte einen dressierten Hund bei sich, der bei seiner Vorstellung mitmachte.«
    Oh nein, dachte Alyss wieder.
    Buttle hatte die Augenbrauen zusammengezogen, und man konnte sehen, dass er nachdachte. Ein besonders guter Bogenschütze. Ein Hund … Plötzlich machte er einen Schritt auf Alyss zu und deutete mit dem Finger auf sie.
    »Steh auf!«, forderte er.
    Keren sah ihn entsetzt an. Der Mann schien den Verstand verloren zu haben.
    Alyss sah ihn so hochmütig an, wie man es von einer Dame von Adel erwarten konnte, die gerade von einem Gemeinen unziemlich angesprochen worden war.
    »Mit Verlaub, Buttle«, sagte sie mit größtmöglicher
Würde und drehte sich zu Keren. »Also wirklich, Sir Keren, ich muss schon sagen, wenn mein Verlobter davon …«
    »Aufstehen!«, forderte Buttle jetzt noch einmal lautstark.
    Keren stand auf, ging auf ihn zu und legte die Hand auf seinen Arm. »Buttle, was um Himmels willen ist denn bloß los?«
    »Dachte mir gleich, dass sie mir bekannt vorkommt«, sagte Buttle.
    Alyss blieb nach außen hin ganz ruhig und setzte einen Ausdruck milder Abscheu, gepaart mit Belustigung auf. Sie wusste nur allzu gut, warum Buttle wollte, dass sie aufstand. Ihre Größe war das Einzige, was sie nicht verändern konnte.
    »Sir Keren, hättet Ihr bitte die Freundlichkeit, diesen Mann aus meinen Gemächern zu entfernen?«
    Die Tür zum Vorzimmer wurde geöffnet, und Max, der von Buttles Geschrei aufgeschreckt worden war, streckte den Kopf herein.
    »Mylady? Ist alles in Ordnung?«
    Er hatte die Hand in der Nähe seines Dolchs. Alyss winkte ihn fort. Das Letzte, was sie wollte, war ein Kampf. Sie musste versuchen, sich irgendwie herauszureden.
    »Danke, Max, du kannst gehen. Sir Keren wird sich dieses ungehobelten Mannes annehmen«, sagte sie.
    Max sah sie zweifelnd an, doch sie hielt seinem Blick stand und nickte fast unmerklich. Er zuckte mit den Schultern, zog sich zurück und schloss die Tür hinter sich.
    Jetzt trat Keren zwischen Buttle und Alyss. Er war wütend auf seinen Gefolgsmann. Lady Gwendolyn sollte in ein oder zwei Wochen abreisen. Doch

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