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Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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erkennen, offensichtlich ein Fenster. Es gab auch an anderen Stellen des Turms erleuchtete Fenster, was darauf hindeutete, dass weitere Zimmer belegt waren.
    »Das ist die Turmzelle?«, fragte er.
    Xander nickte. »Es ist das oberste Zimmer im Turm«, erklärte er. »Ich gehe davon aus, dass man Eure Freundin da gefangen hält. Heute morgen befand sich dort noch niemand.«
    »Die Fenster sind vergittert, sagtet Ihr?«, warf Malcolm ein.
    Xander drehte sich zu ihm. »Es wäre ja wohl kaum ein Gefängnis, wenn sie das nicht wären«, erwiderte er.
    Malcolm sah ihn mit zusammengezogenen Brauen an, antwortete jedoch nicht auf die bissige Bemerkung. »Sind die Stäbe waagrecht oder senkrecht angebracht?«, fragte er. »Oder ist es ein Gitter?«
    »Senkrecht«, erklärte Xander. »Eisenstäbe, die in den Stein einzementiert wurden.«
    Will kaute auf seiner Unterlippe. Xander hatte die Gitterstäbe bereits erwähnt, deshalb hatte Will auch eine Feile dabei. Es wäre zwar eine langwierige und ziemlich laute Angelegenheit, einen Stab so zu entfernen, doch ihm fiel nichts Besseres ein.
    Malcolm stöhnte leise, als er sich in gebückter Haltung zu Will bewegte, denn seine Gelenke schmerzten in dieser Stellung. Vorsichtig holte er eine Flasche in einer Lederhülle heraus. »Hier, nehmt das, aber um Himmels willen, geht vorsichtig damit um!«
    Will runzelte die Stirn. Nach dieser Warnung wollte
er die Flasche gar nicht nehmen, solange er nicht wusste, was es damit auf sich hatte. Da sie von Malcolm stammte, konnte sie genauso gut explodieren und ihn in eine Wolke rot glühender Asche verwandeln.
    »Was ist darin?«, fragte er misstrauisch.
    »Es ist eine sehr starke Säure«, erklärte Malcolm. »Aber im Grunde völlig ungefährlich.«
    »Wenn sie im Grunde völlig ungefährlich ist«, warf Xander ein, »warum man muss dann um Himmels willen vorsichtig damit umgehen?«
    »Sie ist im Grunde völlig ungefährlich«, wiederholte Malcolm sehr langsam, als seien die beiden anderen schwer von Begriff. »Allerdings nur, wenn man vorsichtig damit umgeht.«
    »Dann ist sie nicht …«, begann Xander, doch Will unterbrach ihn gereizt.
    »Könntet Ihr endlich mit den Sticheleien aufhören?«, sagte er. »Was kann ich damit anfangen?«, fragte er Malcolm.
    Beim Anblick von Wills entschlossener Miene ging Malcolm nicht weiter auf Xanders Bemerkung ein. »Diese Säure wird eine Eisenstange innerhalb von ungefähr fünf Minuten wegätzen. Ihr müsst ein Loch in den Mörtel am Ende der Stange bohren und etwas von der Flüssigkeit hineinschütten. Wenn Ihr sie nicht richtig dosiert, müsst Ihr vielleicht noch einmal etwas nachschütten, aber passt auf, dass Ihr nichts davon auf Eure Hände bekommt.«
    »Keine Sorge, das werde ich nicht«, sagte Will und betrachtete das Fläschchen zweifelnd. Er war sich nicht ganz sicher, ob die Feile nicht doch die bessere Wahl
wäre. Bei dem Gedanken, mit einer Flüssigkeit zu hantieren, die Eisenstangen auflösen konnte, wurde ihm doch etwas mulmig.
    »Sie ist im Grunde völlig ungefährlich«, wiederholte Malcolm noch einmal.
    Will merkte, wie Xander Luft holte. »Lasst es gut sein«, sagte er, ohne ihn anzusehen, und Xander machte den Mund wieder zu.
    Malcolm nickte erleichtert. Dann deutete er wieder auf die Flasche. »Das Behältnis mit der Säure ist in diesem dicken Lederüberzug noch einmal mit Stroh abgepolstert. Man muss die Flasche schon sehr stark irgendwo anschlagen, um das Glas zu zerbrechen. Obwohl es natürlich möglich ist«, fügte er nachdenklich hinzu.
    »Ist Euch klar, dass ich vorhabe, einen hohen Turm zu erklettern? Die Gefahr, irgendwo anzuschlagen, ist nicht von der Hand zu weisen«, sagte Will.
    Malcolm nickte mehrmals. »Ja, natürlich. Am besten, Ihr tragt es an einer Stelle, wo Ihr es schnell wieder loswerden könnt. Wenn Ihr das Glas brechen hört, dann habt Ihr etwa zehn Sekunden, bevor die Säure sich durchs Leder frisst.«
    »Also steckt es nicht in Eure Hose«, warf Xander mit einem Schnauben ein.
    Diesmal warfen sowohl Will als auch Malcolm ihm einen bösen Blick zu.
    »Es ist ein Jammer, dass ich nicht wirklich ein Zauberer bin«, sagte Malcolm. »Ich wäre versucht, Euch in eine Kröte zu verwandeln.«
    »Anscheinend ist Euch da jemand zuvorgekommen«, sagte Will.
    Xander sah beleidigt drein. »Ich habe nur einen Scherz gemacht«, entgegnete er aufgebracht. Keiner der anderen beiden antwortete, und er murmelte etwas über Leute, die keinen Humor hatten.
    Will blickte zum

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