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Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition)
Autoren: John Flanagan
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schon seit Wochen. Die Kelten konnten nicht mehr standhalten.
Sie wurden aus ihren Häusern vertrieben. Die meisten entkamen zur südwestlichen Halbinsel, aber ein Teil wurde gefangen. Ich weiß nicht, was mit ihnen geschah.«
    Gilan und die beiden Jungen tauschten Blicke aus. Im Grunde hatten sie etwas Ähnliches schon erwartet. Jetzt bekamen sie es bestätigt.
    »Dachte ich mir doch, dass Morgarath hinter all dem steckt«, meinte Gilan leise, und das Mädchen nickte. Tränen stiegen in ihren Augen auf, eine rollte über ihre Wange und hinterließ eine Spur auf dem schmutzigen Gesicht. Das Mädchen fuhr sich mit dem Handrücken über die Augen und ihre Schultern begannen zu zittern. Schnell trat Gilan zu ihr und fing sie auf, bevor sie fiel. Er lehnte sie sanft gegen einen der Felsen und seine Stimme war freundlich und mitfühlend.
    »Es ist alles in Ordnung«, sagte er. »Du bist jetzt in Sicherheit. Ruh dich aus, wir geben dir etwas Warmes zu essen und zu trinken.« Er blickte schnell zu Horace. »Mach bitte Feuer, Horace. Nur ein kleines. Wir sind hier weitgehend geschützt, und ich denke, wir können es riskieren. Und Will«, fügte er hinzu und hob die Stimme, »wenn dieser Bandit dort noch eine einzige Bewegung macht, um zu entkommen, dann schieß ihm doch bitte ins Bein!«
    Carney, der Evanlyns überraschendes Auftauchen genutzt hatte, um leise wegzukriechen, verharrte wie
angefroren. Gilan warf ihm einen bösen Blick zu, dann korrigierte er seine Anordnungen.
    »Wenn ich es mir recht überlege, mach du das Feuer, Will, und Horace … du fesselst die Kerle.«
    Die beiden Jungen machten sich sofort an ihre Aufgaben. Gilan zog seinen Umhang aus und legte ihn um das Mädchen. Sie hatte jetzt die Hände vors Gesicht geschlagen und ihre Schultern zuckten immer noch, auch wenn sie keinen Laut von sich gab. Gilan legte einen Arm um sie und versicherte ihr immer wieder leise und beruhigend, dass sie jetzt in Sicherheit war.
    Nach und nach ebbte ihr tonloses Schluchzen ab und sie atmete ruhiger. Will, der gerade einen Topf Wasser aufs Feuer gestellt hatte, sah zu ihr und stellte fest, dass sie eingeschlafen war. Gilan bedeutete ihm, möglichst wenig Lärm zu machen, und sagte leise: »Sie stand offensichtlich unter großer Anspannung. Lassen wir sie erst einmal schlafen. Du kannst ja einen dieser vorzüglichen Eintöpfe zubereiten, die Walt dir beigebracht hat.«
    In seinem Rucksack trug Will eine Auswahl getrockneter Zutaten, die in kochendem Wasser einen hervorragenden Eintopf ergaben. Sie konnten auf Reisen noch durch frisches Fleisch und Gemüse ergänzt werden, aber auch so gaben sie ein weitaus wohlschmeckenderes Mahl ab als die kalten Rationen bei der letzten Rast.
    Will machte sich an die Arbeit und bald köchelte
ein Eintopf über dem Feuer und erfüllte die kalte Abendluft mit seinem Duft. Will nahm etwas von dem schwindenden Vorrat an Kaffee und stellte einen Topf voll Wasser in die heiße Glut. Sobald das Wasser zu blubbern begann, hob er den Topfdeckel mit einem Stecken und warf eine Handvoll gemahlenen Kaffee hinein. Bald vermischte sich der aromatische Duft des frischen Kaffees mit dem des Eintopfs und allen lief das Wasser im Munde zusammen. Die leckeren Düfte mussten auch Evanlyn geweckt haben. Zuerst zuckte ihre Nase, dann schlug sie die Augen auf. Einen Moment lang standen Angst und Schrecken in ihren grünen Augen, während sie versuchte, sich zu erinnern, wo sie sich befand. Dann sah sie in Gilans freundliches Gesicht und entspannte sich wieder.
    »Da riecht etwas außerordentlich gut«, stellte sie fest, und er grinste sie an.
    »Vielleicht probierst du ja einen Teller davon und erzählst uns dann, was hier in der Gegend vorgegangen ist.« Er gab Will das Zeichen, einen Blechteller mit einer Portion Eintopf zu füllen. Es war Wills eigener Teller, da sie kein überzähliges Essgeschirr hatten. Sein Magen knurrte umso mehr, als ihm klar wurde, dass er nun warten musste, bis Evanlyn fertig war, bevor er selbst essen konnte. Horace und Gilan bedienten sich bereits.
    Evanlyn schlang den deftigen Eintopf mit einer solchen Begeisterung hinunter, die darauf schließen
ließ, dass sie seit Tagen nichts mehr gegessen hatte. Gilan und Horace langten ebenfalls eifrig zu. Eine jammernde Stimme kam von dem Felsblock ein Stück weiter entfernt, wo Horace die beiden Banditen Rücken an Rücken aneinandersitzend gefesselt hatte.
    »Kriegen wir auch was, Sir?«
    Gilan machte zwischen zwei Bissen nur eine kurze
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