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Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition)
Autoren: John Flanagan
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aufrecht
hingesetzt. »Die Nordländer? Sind sie jetzt mit Morgarath verbündet?«
    Gilan nickte. »Unser Reich ist in Alarmbereitschaft. Wir überbringen König Swyddned eine Depesche von König Duncan.«
    »Dann müsst ihr nach Südwesten«, erwiderte Evanlyn. Will hatte bemerkt, dass sie bei der Erwähnung von König Duncans Namen leicht zusammengezuckt war. »Aber ich bezweifle, dass König Swyddned seine Verteidigungsstellung dort verlassen wird.«
    Gilan schüttelte den Kopf. »Ich denke, es ist viel wichtiger, die Nachricht über diese neuesten Vorkommnisse nach Araluen zu melden, als Swyddned unsere Botschaft zu überbringen. Deren Hauptgrund bestand darin, ihn wissen zu lassen, dass Morgarath sich für einen Krieg rüstet. Und das weiß er ja wohl inzwischen selbst.«
    Er stand auf, streckte sich und gähnte. Es war inzwischen stockdunkel geworden. »Ich schlage vor, wir schlafen erst einmal und kehren dann am Morgen nach Norden zurück. Ich übernehme die erste Wache, also kannst du meine Schlafdecke nehmen, Evanlyn.«
    »Danke«, sagte Evanlyn einfach, und alle drei wussten, sie meinte mehr damit als lediglich das Benutzen der Decke. Will und Horace löschten die letzte Glut, während Gilan seinen Langbogen nahm und zu einem Felsvorsprung ging, von dem
aus er einen guten Blick auf den Pfad hatte, der an ihrem Lagerplatz vorbeiführte.
    Während Will Evanlyn half, einen Schlafplatz zu bereiten, hörte er Carneys jammernde Stimme. »Sir, bitte, könnt Ihr vielleicht unsere Seile für die Nacht lockern? Sie sind so furchtbar eng.«
    Und er hörte Gilans scharfe Antwort.
    »Natürlich nicht«, knurrte der Waldläufer, bevor er sich auf den Felsvorsprung setzte, um die erste Wache zu übernehmen.

A m nächsten Morgen hatten sie immer noch das Problem, dass sie nicht wussten, was sie mit Bart und Carney tun sollten.
    Die beiden Banditen hatten eine äußerst unbequeme Nacht verbracht. Rücken an Rücken gefesselt, mussten sie auf dem steinigen Boden sitzen. Beim Wachwechsel lockerte Gilan ihre Fesseln ein paar Minuten lang, damit sich ihre verkrampften Muskeln etwas erholen konnten. Er gab ihnen sogar ein klein wenig zu essen und Wasser.
    Dennoch hatten sie kaum ein Auge zugetan, nicht nur wegen der unbequemen Stellung, sondern weil sie keine Ahnung hatten, was der Waldläufer mit ihnen am Morgen vorhatte.
    Um ehrlich zu sein, wusste Gilan das selbst nicht. Er hatte nicht die Absicht, sie als Gefangene mitzunehmen. Sie hatten nur vier Pferde, wenn man das Packpferd mitzählte, das ihre Vorräte, ihr Gepäck und jetzt noch Evanlyn tragen musste. Gilan hatte das Gefühl, dass die Neuigkeiten von Morgaraths
heimlichem Überfall auf Celtica so schnell wie möglich König Duncan überbracht werden sollten. Zwei Gefangene zu Fuß mitzuführen würde sie nur unnötig aufhalten. Außerdem dachte er bereits darüber nach, ob er selbst nicht schon einmal vorausreiten sollte, während die anderen drei ihm in normalem Tempo folgten. Er wusste, das Packpferd und Horaces Streitross würden niemals mit der Geschwindigkeit mithalten können, der Blitz seinen Namen verdankte.
    Diese beiden Probleme wälzte er nun während des Frühstücks im Kopf hin und her und gönnte sich den Luxus einer zweiten Tasse Kaffee aus dem schwindenden Vorrat. Es würde für längere Zeit der letzte Kaffee für ihn sein, wenn er tatsächlich vorausritt. Nach einer Weile blickte er auf, sah, dass Will ihn beobachtete, und winkte ihn zu sich.
    »Ich denke, ich werde alleine vorausreiten«, sagte er leise.
    Sofort weiteten sich Wills Augen erschrocken. »Ihr meint, ganz allein?«
    Gilan nickte. »Das sind sehr wichtige Neuigkeiten, Will, und ich muss sie so schnell wie möglich König Duncan überbringen. Abgesehen von allem anderen bedeutet es, dass wir keine Verstärkung aus Celtica bekommen werden. Das muss er wissen.«
    »Aber …« Will zögerte. Er sah sich auf dem kleinen Lagerplatz um, als suchte er nach einem Argument gegen Gilans Vorhaben. Es war beruhigend,
den erfahrenen Waldläufer in der Nähe zu haben. Wie Walt schien er immer genau zu wissen, was zu tun war. Der Gedanke, dass er sie verlassen wollte, löste tiefe Sorge bei Will aus. Gilan merkte, dass der Junge von Selbstzweifeln gequält wurde, stand auf und legte eine Hand auf Wills Schulter.
    »Gehen wir ein Stück«, schlug er vor, und sie entfernten sich ein paar Schritte vom Lagerplatz. Blitz und Reißer hoben neugierig die Köpfe, doch als sie merkten, dass sie noch nicht
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