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Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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darüber unterhielten, wie unvorsichtig die Leute in den letzten Jahren wurden? Die Kelten graben die Erde lieber auf, als sie zu verteidigen.« Er bedeutete dem Mädchen fortzufahren.
    »Die Wargals überfielen die Kelten, und zwar bevorzugt bei den Minen. Aus irgendeinem Grund wollten sie die Minenarbeiter lebend. Alle anderen töteten sie.«
    Gilan rieb sich nachdenklich das Kinn. »Aber auch Orte wie Pordellath und Gwyntaleth sind verlassen«,
sagte er. »Hast du eine Ahnung, wo die Bewohner sein könnten?«
    »Viele Leute in den Städten konnten rechtzeitig fliehen«, antwortete sie. »Sie sind nach Süden gegangen. Die Wargals scheinen sie absichtlich in diese Richtung vertrieben zu haben.«
    »Das ergibt einen Sinn«, überlegte Gilan. »Indem sie die Menschen nach Süden abdrängten, verhinderten sie, dass man in Araluen davon erfuhr.«
    »Das hat der Kapitän unserer Eskorte auch gesagt«, stimmte Evanlyn ihm zu. »König Swyddned und die meisten seiner Untertanen zogen sich im Schutz seiner restlichen Armee an die Südwestküste zurück, um sich dort zu verschanzen. So gut wie alle Kelten, denen die Flucht vor den Wargals gelang, sind dort bei ihm.«
    »Und was war mit euch?«, wollte Gilan wissen.
    »Wir versuchten, zur Grenze zu gelangen, als uns von einer Truppe Wargals der Weg abgeschnitten wurde. Unser Begleitschutz hielt sie auf, damit meine Herrin und ich entkommen konnten. Wir hatten es fast geschafft, doch ihr Pferd strauchelte, und die Wargals erwischten sie. Ich wollte umkehren, um ihr zu helfen, doch sie schrie mich an, ich solle fliehen. Ich konnte gar nichts … ich wollte ihr helfen, aber… ich konnte nur …«
    Wieder rannen Tränen über ihre Wangen. Sie schien sie gar nicht zu bemerken und machte keinen Versuch, sie wegzuwischen, sondern starrte nur
schweigend ins Feuer, während der Schrecken des Erlebten sie erneut einholte. Als sie wieder sprach, war ihre Stimme fast unhörbar.
    »Ich entkam und drehte mich noch einmal nach ihr um. Sie haben … sie haben … ich konnte sie sehen …« Ihre Stimme brach.
    Gilan streckte den Arm aus und nahm ihre Hand. »Denk nicht darüber nach«, sagte er sanft, und sie blickte ihn dankbar an. »Ich nehme an, dass du nach… diesem Vorfall … in die Berge geflohen bist?«
    Sie nickte mehrmals; ihre Gedanken waren offensichtlich immer noch bei der entsetzlichen Szene, die sie mit angesehen hatte. Die beiden Jungen saßen schweigend da. Will blickte zu seinem Freund und sie tauschten verlegene Blicke aus. Evanlyn hatte großes Glück gehabt zu entkommen.
    »Danach habe ich mich versteckt«, sagte sie leise. »Mein Pferd lahmte nach etwa zehn Tagen und ich ließ es frei. Seither versuche ich, nachts zurück nach Norden zu gelangen, und verstecke mich untertags.« Sie deutete auf Bart und Carney, die wie zwei gefangene Hühner auf der anderen Seite der Lichtung saßen. »Die beiden sah ich bereits ein paarmal und auch andere wie sie. Ich ließ mich aber nicht blicken, denn ich traute ihnen nicht.«
    Carney gab sich Mühe, beleidigt dreinzusehen. Bart war immer noch zu benommen von dem Schlag, den Horace ihm verpasst hatte.
    »Euch entdeckte ich schon gestern auf der anderen Seite eines Tals und erkannte euch als Waldläufer des Königs – na ja, zwei von euch jedenfalls. Und ich war so erleichtert!«
    Gilan blickte sie mit einem leichten Stirnrunzeln an. Sie bemerkte es nicht und fuhr fort: »Ich brauchte beinahe den ganzen Tag, um euch zu erreichen. Luftlinie war es nicht sehr weit, doch ich konnte das Tal, das uns trennte, nicht so einfach durchqueren und musste einen langen Umweg gehen. Hinunter und wieder hinauf, voller Angst, dass ihr vielleicht fort sein könntet, bis ich hier ankäme. Aber glücklicherweise wart ihr das nicht.«
    Will beugte sich nach vorne. Die Ellbogen auf den Knien und die Hände unters Kinn gestützt, versuchte er, sich einen Reim auf ihre Erzählungen zu machen.
    »Warum sollte Morgarath Minenarbeiter holen wollen?«, sinnierte er. »Er hat keine Minen, also ergibt das doch keinen Sinn.«
    »Vielleicht hat er Minen entdeckt?«, meinte Horace. »Wer weiß, ob er nicht in den Bergen von Regen und Nacht Gold gefunden hat und jetzt Sklaven braucht, um es auszugraben.«
    Gilan strich sich nachdenklich übers Kinn. »Könnte sein«, meinte er schließlich. »Er wird es benötigen, um die Nordländischen Seewölfe zu bezahlen. Vielleicht fördert er tatsächlich eigenes Gold.«
    Evanlyn hatte sich bei dieser Bemerkung

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