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Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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gebraucht wurden, grasten sie weiter die spärlichen Halme ab.
    »Ich weiß, dass du seit dem Zwischenfall mit den vier Wargals verunsichert bist«, sagte Gilan.
    Will blieb stehen und sah zu ihm hoch. »Walt hat es Euch erzählt?« Er fragte sich, was genau Walt wohl über sein Verhalten gesagt hatte.
    Gilan nickte ernst. »Ja, er hat es mir erzählt, weil er wusste, dass dich deshalb Selbstzweifel plagten. Will, du brauchst dich nicht zu schämen, glaub mir.«
    »Aber, Gil, ich habe damals den Kopf verloren. Ich vergaß alles, was ich gelernt hatte, und ich …«
    Gilan hob die Hand und unterbrach ihn. »Walt sagte, du hast deinen Mann gestanden«, erwiderte er entschieden.
    Will scharrte mit den Füßen. »Na ja, vielleicht. Aber…«
    »Du hattest Angst, bist jedoch nicht weggelaufen. Will, das ist keine Feigheit. Das ist Mut. Das ist
die höchste Form von Mut. Hattest du nicht Angst, als du damals den Krul getötet hast?«
    »Natürlich hatte ich das«, sagte Will. »Aber das war anders. Der war viel weiter entfernt und griff Sir Rodney an.«
    »Wohingegen der Wargal direkt vor dir war und genau auf dich zukam. Das ist ein großer Unterschied«, entgegnete Gilan.
    Will war nicht überzeugt. »Es war Reißer, der mich rettete«, gestand er.
    Gilan gestattete sich ein Lächeln. »Vielleicht glaubte er, dass du es wert seist, gerettet zu werden. Er ist ein kluges Tier. Und auch wenn Walt und ich nicht annähernd so schlau sind wie Reißer, glauben wir doch ebenfalls, dass du die nötigen Fähigkeiten besitzt.«
    »Tja, ich habe jedenfalls Zweifel bekommen«, sagte Will. Aber zum ersten Mal seit diesem Zwischenfall spürte er, wie sein Selbstvertrauen zurückkehrte.
    »Schluss damit!«, sagte Gilan energisch. »Selbstzweifel sind eine Krankheit. Und wenn die außer Kontrolle gerät, dann wird sie zum Fluch, der sich selbst bewahrheitet. Du musst deine Lehren ziehen aus dem, was mit den Wargals passierte. Nutze diese Erfahrung, um stärker zu werden.«
    Will dachte ein paar Sekunden über Gilans Worte nach. Dann holte er tief Luft und straffte die Schultern.
    »In Ordnung«, sagte er. »Was soll ich machen?«
    Gilan betrachtete ihn einen Moment lang und entdeckte eine neue Entschlossenheit in Wills Haltung.
    »Ich werde dir das Kommando übertragen«, erklärte er. »Es hat jetzt keinen Sinn mehr, unserem ursprünglichen Auftrag nachzukommen, also folgt mir, so schnell ihr könnt, nach Araluen.«
    »Nach Redmont?«, fragte Will.
    Gilan schüttelte den Kopf. »Inzwischen wird die Armee bereits unterwegs zur Ebene von Uthal sein. Dorthin werde ich reiten und da wird auch Walt sein. Aber bevor ich losreite, werde ich mit dir zusammen die Karte anschauen und die beste Route für euch planen.«
    »Was ist mit dem Mädchen?«, fragte Will. »Soll ich sie mitbringen oder sie irgendwo in Sicherheit zurücklassen, sobald wir in Araluen sind?«
    Gilan dachte kurz darüber nach. »Bring sie mit. Der König und seine Ratgeber möchten ihr vielleicht noch ein paar Fragen stellen. Sie wird von den Streitkräften Araluens umgeben sein, also ist sie dort genauso sicher wie irgendwo sonst.«
    Er zögerte, beschloss dann jedoch, seine Vermutungen mit Will zu teilen. »Da ist noch etwas, was sie betrifft, Will«, begann er.
    »Ihr denkt, dass sie uns etwas verheimlicht, nicht wahr?«, unterbrach ihn Will. »Sie zögerte immer wieder, als ob sie Angst hätte, uns die ganze Wahrheit
zu sagen.« Da kam ihm ein anderer Gedanke und er senkte unwillkürlich die Stimme, auch wenn der Lagerplatz außer Hörweite war. »Ihr glaubt doch nicht, dass sie eine Spionin ist, oder?«
    Gilan schüttelte den Kopf. »Nichts derartig Dramatisches. Aber erinnerst du dich, als sie erzählte, wie sie uns als Waldläufer erkannte und erleichtert war? Die einfachen Leute denken nicht so über uns. Nur der Adel ist in unserer Gegenwart so selbstsicher.«
    Will runzelte die Stirn. »Also denkt Ihr…« Er zögerte. Er war nicht sicher, was Gilan dachte.
    »Ich denke, dass sie vielleicht die Lady ist und die Identität ihres Mädchens angenommen hat.«
    »Wenn sie froh war, uns zu sehen, warum traut sie uns dann nicht genug, um die Wahrheit zu sagen? Das ergibt doch keinen Sinn!«, meinte Will.
    Gilan zuckte mit den Schultern. »Vielleicht ist es gar nicht so, dass sie uns nicht traut. Sie hat womöglich andere Gründe, nicht zu sagen, wer sie wirklich ist. Ich glaube jedoch nicht, dass es ein Problem für dich sein wird. Ich wollte nur, dass du diese

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