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Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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Möglichkeit in Betracht ziehst.«
    Sie drehten um und gingen zurück zum Lager.
    »Es gefällt mir gar nicht, dich hier zurückzulassen«, sagte Gilan. »Aber du bist ja nicht gerade unbewaffnet. Du hast deinen Bogen und deine Messer und natürlich ist da auch noch Horace.«
    Will blickte zu seinem Freund, der anscheinend
gerade etwas Lustiges zu Evanlyn sagte. Als sie den Kopf zurücklegte und lachte, verspürte Will einen kleinen Stich der Eifersucht. Dann dachte er daran, dass er froh sein musste, Horace bei sich zu haben. »Er ist gar nicht schlecht mit dem Schwert, was?«
    Gilan schüttelte bewundernd den Kopf. »Ich sage es ihm nicht, denn es tut einem Schwertkämpfer gar nicht gut, allzu selbstsicher zu sein, aber er ist tatsächlich sehr gut.« Er sah Will an. »Was nicht heißt, dass ihr leichtsinnig sein dürft. Es mag in dieser Gegend immer noch Wargals geben, also reitet nachts und versteckt euch bei Tage zwischen den Felsen.«
    »Gilan«, sagte Will, als ihm ein unangenehmer Gedanke kam. »Was sollen wir denn mit den beiden machen?« Er deutete mit dem Daumen auf die zwei Banditen, die immer noch aneinandergebunden dasaßen und versuchten zu schlafen, auch wenn sie einander immer wieder gegenseitig aus dem Schlaf rissen, wenn einer zur Seite sackte.
    »Gute Frage«, antwortete Gilan. »Ich könnte sie durchaus aufhängen. Ich besitze die nötige Entscheidungsgewalt. Immerhin versuchten sie, Botschafter des Königs zu behindern. Und es sind Plünderer.«
    Er musterte die felsigen Berge in der Umgebung. »Die Frage ist, ob ich das tatsächlich hier tun könnte«, murmelte er.
    »Ihr meint«, sagte Will unbehaglich, »Ihr habt
nicht das Recht, sie hier zu hängen, weil wir nicht in unserem Königreich sind?«
    Gilan grinste ihn an. »Das meinte ich nicht. Ich dachte eher daran, dass es ein wenig schwierig sein könnte, wenn es weit und breit keinen Baum gibt, der hoch genug ist.«
    Will atmete innerlich erleichtert auf, als ihm klar wurde, dass Gilan ihn wieder einmal auf den Arm genommen hatte.
    Dann schwand das Lächeln des Waldläufers und er sagte warnend: »Was ich allerdings genau weiß, ist, dass sie euch drei keinesfalls verfolgen dürfen. Also sprich meine Pläne nicht an, solange wir sie nicht losgeworden sind, verstanden?«

    Schließlich war die Lösung ganz einfach. Zuerst befahl Gilan Horace, die Klinge von Carneys Schwert entzweizubrechen, indem er die Felsbrocken als Hebel benutzte. Dann warf er Carneys Keule in einen Abgrund unweit vom Wegesrand. Sie hörten sie auf dem Weg nach unten ein paarmal aufschlagen.
    Sobald das erledigt war, zwang Gilan die beiden Männer, sich bis auf die Unterwäsche auszuziehen.
    »Du brauchst das nicht mit anzusehen«, sagte er zu Evanlyn. »Es wird kein besonders erfreulicher Anblick sein.«
    Das Mädchen lächelte und zog sich unter das Segeltuch zurück, während die beiden Männer sich bis
auf ihre löchrigen Hemden auszogen. Sie zitterten jetzt in der kalten Bergluft.
    »Eure Stiefel ebenfalls«, befahl Gilan, und die beiden Männer setzten sich verlegen auf die Felsen und zogen ihre Stiefel aus. Gilan stieß mit einer Stiefelspitze den Kleiderstoß an.
    »Jetzt bindet alles mit euren Gürteln zusammen«, sagte er und sah zu, wie Bart und Carney die Befehle ausführten. Als sie fertig waren, rief er Horace zu sich und deutete mit dem Daumen auf die beiden Bündel.
    »Schick sie der Keule hinterher, Horace«, befahl er. Horace grinste verständnisinnig. Bart und Carney verstanden ebenfalls und begannen zu protestieren. Als Gilan sie eisig ansah, verstummten sie.
    »Ihr kommt beinahe ungeschoren davon«, sagte er mit kühler Stimme. »Wie ich zu Will schon sagte, könnte ich euch genauso gut hängen, wenn ich wollte.«
    Daraufhin hielten Bart und Carney sofort den Mund. Gilan bedeutete Horace, sie wieder zu fesseln. Kleinlaut ließen sie es sich gefallen, und ein paar Minuten später saßen sie wieder Rücken an Rücken da und zitterten in dem scharfen Wind, der durch die Berge fuhr.
    Gilan musterte sie einen Moment lang. »Wirf ihnen eine Decke über«, befahl er widerwillig. »Eine Pferdedecke.«
    Will gehorchte grinsend. Aber natürlich nahm er nicht Reißers Decke, sondern die des Packpferds.
    Gilan sattelte Blitz und sagte über die Schulter hinweg zu den anderen: »Ich sehe mich mal ein wenig in Gwyntaleth um. Vielleicht gibt es dort jemanden, der Licht in Morgaraths Pläne bringen kann.« Er sah Will bedeutungsvoll an, und dem wurde klar, dass Gilan

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