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Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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»Ich habe schon einen steifen Hals davon, ständig über meine Schulter zu sehen, um sicherzugehen, dass uns der Feind nicht in den Rücken fällt.«
    »Walt hat uns noch nie im Stich gelassen«, erinnerte ihn Arald milde.
    Fergus nickte. »Ich weiß. Er ist ein bemerkenswerter Mann. Aber es gibt so vieles, was schiefgehen kann. Er könnte Horths Armee verfehlt haben. Er kämpft sich vielleicht immer noch durch den Dornbuschwald. Oder noch schlimmer: er, seine Bogenschützen und die Reiterei sind von Horth besiegt worden.«
    »Wir können nichts tun, außer warten«, entgegnete Baron Arald.
    »Und den Nordwesten im Auge behalten, in der Hoffnung, dass wir keine Streitäxte und gehörnte Helme über diese Hügel kommen sehen.«
    »Was für ein tröstlicher Gedanke«, brummte Arald. Dennoch konnte auch er nicht anders, als sich in seinem Sattel umzudrehen und besorgt zu den Hügeln im Norden zu spähen.

    Erak hatte gewartet, bis die letzten Wargals den Drei-Schritte-Pass zur Ebene hinuntermarschiert waren, dann lenkte er seine kleine Gruppe in die Mitte der schnell laufenden Wargals. Es gab einige gereizte Grunzer, als die Nordländer sich in den Soldatenstrom einreihten, der sich aus dem schmalen Pass ergoss, doch die schwer bewaffneten Seewölfe knurrten zurück und schwangen ihre doppelseitigen Streitäxte mit solchem Geschick, dass die wütenden Wargals bald zurückwichen und sie in Ruhe ließen.
    Evanlyn und Will befanden sich in der Mitte von Eraks Leuten. Wills Waldläuferumhang war in einem der Rucksäcke verstaut worden, und sowohl er als auch Evanlyn trugen Schaffellwesten, die viel zu groß für sie waren. Evanlyns kurzes Haar wurde von einer Wollmütze bedeckt. Bisher hatte keiner der Wargals auf sie geachtet. Jeder nahm an, dass sie Sklaven der Seepiraten waren.
    »Haltet einfach euren Mund und schaut nach unten!« , hatte Erak ihnen befohlen, als sie sich zwischen
die Wargals schoben. Erak hatte vor, unmittelbar nach dem Pass ostwärts zu ziehen, vorgeblich, um die rechte Flanke der Wargals zu verstärken. Sobald sich jedoch die Gelegenheit böte, würden sie sich von der Truppe lösen und in die sumpfige Wildnis entkommen. Sie würden durch das Marschland und über grasbedeckte kleine Inseln zur Küste marschieren, wo Horths Flotte vor Anker lag.
    Will begriff jetzt, warum der Pass stets für beide Seiten eine Grenze gewesen war. Morgaraths Männer konnten ihn nicht in großer Anzahl passieren, außer Duncan hielt sich zurück und erlaubte es ihnen. Genauso wenig konnte die Armee des Königs den Pass einnehmen, um Morgarath auf dem Plateau anzugreifen.
    Feucht glitzernde dunkle Felswände ragten auf jeder Seite schroff in den Himmel. Gerade mal eine Stunde am Tag fiel das Sonnenlicht auf den Pass, genau zu Mittag. Zu jeder anderen Zeit war er kalt und feucht und lag im Schatten.
    Will spürte, wie der Boden unter seinen Füßen nicht mehr so steil abfiel, und schloss daraus, dass sie sich auf dem letzten Stück des Passes befinden mussten und bald die Ebene erreichten. So eingezwängt in die wogende Masse von Wargals, konnte er jedoch den Boden vor sich nicht sehen. Sie umrundeten eine letzte Biegung. Ein Sonnenstrahl fiel ihm ins Gesicht und zwang ihn, seine Augen abzuschirmen. Sie hatten das Ende des Passes erreicht.
    Er verspürte einen Stoß von links.
    »Rechts hinüber!«, befahl Erak. Die vier Nordländer formierten sich keilförmig und preschten durch die Menge, bis sie auf der rechten Seite angelangt waren. Wieder knurrten die Wargals, die es nicht leiden konnten, angerempelt und umgestoßen zu werden.
    Das Sonnenlicht blendete, als sie aus der Dunkelheit des Passes kamen, und Will und Evanlyn zögerten einen Moment. Erak stieß sie weiter. Er war besorgt, da er in der Nähe eine bekannte Stimme hörte.
    Morgarath war hier, um die Schlacht zu leiten.
    »Verflucht sei er!«, murrte Erak. »Ich hatte gehofft, er wäre draußen bei der Vorhut. Weiter, ihr zwei!« Er stieß Will und Evanlyn noch einmal an, damit sie schneller liefen. Will drehte sich um. Über den Köpfen der Wargals konnte er die hochgewachsene Gestalt Morgaraths sehen, der, in ein schwarzes Kettenhemd und einen Wappenrock gekleidet, auf seinem Schimmel saß und Befehle rief.
    Nach und nach entstanden geordnete Gruppen. Plötzlich sah Will Morgarath durch die Wargals auf sie zureiten. Dabei war es ihm offenbar ganz egal, ob er jemanden dabei zu Boden trampelte.
    »Kapitän Erak!«, rief er. Seine Stimme war nicht sehr laut, aber

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