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Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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und verlasst uns dann.«
    Horace schüttelte hilflos den Kopf. Es widerstrebte ihm, einen Freund in Gefahr zu verlassen.
    »Das gefällt mir gar nicht, Eure Exzellenz«, sagte er widerwillig.
    »Mir auch nicht, Or’ss-san. Doch glaubt mir, es ist zum Besten.«

Sechs

    Nihon-Ja
    E ine Stunde verging, ohne dass etwas von der versprengten kaiserlichen Armee zu sehen gewesen wäre. Shukin kam zu einer Entscheidung.
    »Wir können nicht länger warten, Vetter. Jede Minute, die wir zögern, führt Arisaka näher zu uns.«
    »Es gefällt mir nicht, meine Männer zu verlassen. Sie haben in meinem Namen gekämpft. Es ist ein schlechter Lohn für sie, wenn ich sie jetzt im Stich lasse«, erwiderte Shigeru.
    »Noch schlechter wäre es, wenn sie zusehen müssen, wie Ihr von Arisaka gefangen genommen werdet. Reito-san kann zurückreiten und sie zu uns führen. Wir verabreden einen Treffpunkt. Aber jetzt müsst Ihr die Reise fortsetzen.«
    »Reito sagt, dass Arisakas Männer noch weit entfernt sind«, entgegnete der Kaiser, doch Shukin ließ sich davon nicht überzeugen.
    »Seine Hauptarmee, ja. Aber an seiner Stelle hätte ich schnelle Kundschafter auf Euch angesetzt. Die könnten jederzeit hier auftauchen. Zudem reisen die Überlebenden der Garnison Ito zu Fuß und haben Verwundete dabei. Sie werden viel langsamer vorwärtskommen als berittene Kundschafter.«
    Zögernd willigte Shigeru ein. Die Männer der Eskorte begannen, die beiden Zelte abzubauen und einzupacken. Reito und Shukin steckten die Köpfe über einer Karte zusammen und verabredeten einen Treffpunkt, wohin Reito die überlebenden Soldaten führen sollte.
    »Warte hier auf uns«, sagte Shukin und deutet auf einen Ort auf der Karte. »Wir werden uns mit dir in Verbindung setzen.« Es bestand die Gefahr, dass Reito und Shigerus Männer in Gefangenschaft gerieten. Am besten war es also, wenn sie Arisaka nicht verraten konnten, wo der Kaiser sich verbarg. Reito begegnete seinem Blick und nickte ernst.
    »Haltet in ein paar Tagen nach uns Ausschau«, sagte er. Dann verbeugte er sich rasch vor Shigeru, stieg auf sein Pferd und ritt Richtung Süden.
    Die anderen stiegen auf und lenkten ihre Pferde Richtung Norden, zurück auf den Pfad, der sie von der Sommerresidenz hierher geführt hatte. Nach ein paar Meilen kamen sie auf einen anderen Pfad, der nach Westen abzweigte und in die Täler führte.
    Shukin, der an der Spitze ritt, zügelte sein Pferd und wartete, bis Horace ihn eingeholt hatte. Er deutete nach vorn.
    »Wir werden diesen Pfad nehmen. Er wird uns zu der Abzweigung nach Iwanai bringen, wo Ihr uns verlassen werdet.«
    Horace nickte unglücklich. »Es widerstrebt mir abzureisen«, sagte er. »Es kommt mir vor, als ließe ich Euch im Stich.«
    Shukin beugte sich zu ihm und fasste den Unterarm des jungen Kriegers. »Ich kann mir niemanden denken, den ich lieber an meiner Seite hätte, Or’ss-san«, versicherte er. »Doch wie der Kaiser sagt, dies ist nicht Euer Kampf.«
    »Ich weiß«, antwortete Horace. »Aber das heißt nicht, dass mir die Sache gefällt.«
    Shukin lächelte grimmig. »Seht es von der schönen Seite. Zumindest hat es aufgehört zu regnen.«
    Dann drängte er sein Pferd in einen Trab, um wieder seine Position an der Spitze der kleinen Gruppe einzunehmen.
    George schloss zu Horace auf. Er bewegte sich unruhig im Sattel und stellte sich in die Steigbügel, weil ihm der Hintern wehtat. George war kein geübter Reiter und Shukin hatte ein hohes Tempo angeschlagen. Der Rechtsgelehrte war so heftig im Sattel auf und ab gehüpft, dass sein Hinterteil mittlerweile von blauen Flecken übersät sein musste. Seine Oberschenkel schmerzten und die Muskeln waren verkrampft. Es ging ihm nicht gerade gut, aber er merkte, dass Horace einen seelischen Schmerz verspürte, der nicht weniger schlimm war, und er wollte seinen Freund ablenken.
    »Sind wir bald da?«, fragte er und musste selbst darüber schmunzeln, dass er sich anhörte wie ein nörgelndes Kind.
    Horace lächelte. »Mit einer so beschwerlichen Reise hast du nicht gerechnet, was?«, sagte er. »Du hast gedacht, es geht nur um formelle Bankette im Palast von Ito und höfliche Plaudereien.«
    »Das ist wahr«, antwortete George seufzend. »Es wäre mir nie in den Sinn gekommen, dass wir unsere Zeit damit verbringen, Berge hinauf und hinunter zu galoppieren, noch dazu auf Wegen, die sogar eine Geiß mit etwas Selbstachtung meiden würde. Wenn ich … Pass auf!«, schrie er plötzlich und beugte sich über

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