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Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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Horace blickte auf seine Portion auf dem Teller. Die meisten Ni hon-Jan waren eher klein gewachsen. Er selbst hätte gut und gern eine viel größere Portion Essen vertragen können. Dann zuckte er schicksalsergeben die Schultern. Im Grunde genommen reichten ihm die Portionen nie, egal wie groß sie auch waren.
    Nachdem Shukin sich um Shigerus Wohlergehen gekümmert hatte, machte er einen kurzen Rundgang durch das Lager, um sicherzustellen, dass alle Männer etwas aßen und auch die Pferde gut versorgt waren. Erst danach reichte ihm ein Diener einen Teller mit Essen und Shukin ließ sich auf den Baumstamm neben den jungen Ritter aus Araluen nieder. Horace fiel auf, dass bei Shukin, der von Kindheit an daran gewöhnt war, im Schneidersitz auf dem Boden zu sitzen, nichts darauf hinwies, dass er Muskelkater hätte.
    »Wie weit soll es denn heute noch gehen?«, fragte Horace ihn.
    Shukin verzog das Gesicht. »Ich hatte gehofft, den Sarinaki überqueren zu können«, antwortete er. »Er liegt etwa zwanzig Meilen bergaufwärts von hier. Dort befindet sich eine Furt, genau über einem Wasserfall.«
    »Diese Entfernung müssten wir doch schaffen können«, meinte Horace. »Wir haben schließlich noch mindestens fünf Stunden Tageslicht.«
    »Ja«, sagte Shukin. »Im Augenblick kommen wir recht gut voran, doch bald wird der Weg steil und uneben.«
    »Hm. Und wenn es regnet, wird der Pfad sicher auch rutschiger, oder?«, fragte Horace.
    Der Senshi nickte. »Auf jeden Fall wird es dadurch nicht besser. Trotzdem möchte ich den Fluss vor Einbruch der Dunkelheit überqueren.«
    Das leuchtete Horace ein. Einen Fluss oberhalb eines Wasserfalls zu überqueren, konnte eine schwierige und gefährliche Sache sein. »Die Furt ist wohl sehr tückisch?«, sagte er.
    Shukin schob die Unterlippe vor und machte eine vage Handbewegung. »Sie erfordert etwas Geschick«, gestand er ein. »Aber ich will noch aus einem anderen Grund vor Einbruch der Dunkelheit an der Furt sein. Von dort aus hat man den Blick über das Land. Ich möchte herausfinden, ob es irgendein Anzeichen von Arisaka und seinen Männern gibt.«
    »Und wenn wir es nicht über den Fluss schaffen?«, wollte Horace wissen, der es vorzog, notfalls stets einen Ausweichplan zu haben.
    Shukin zuckte mit den Schultern. »Es gibt ein kleines Dorf, nicht weit vom Wasserfall entfernt. Dort könnten wir übernachten.«
    Der Regen, der während der letzten Stunde aufgehört hatte, setzte noch während er sprach wieder ein. Es war ein leichter Sprühregen und zunächst ganz harmlos, aber dann hörte er überhaupt nicht mehr auf. Bald, das wusste Horace, würden die Mäntel und Hosen durchnässt und die Stiefel durchweicht sein.
    »Wenn wir es nicht über den Wasserfall schaffen, haben wir im Dorf wenigstens einen trockenen Ort zum Übernachten«, sprach er sich selbst Mut zu.
    Der Regen verwandelte den Pfad in einen glitschigen Untergrund. Die Pferde mühten sich ab, und gelegentlich standen Horace fast die Haare zu Berge, wenn er sah, wie schmal der Pfad und wie abschüssig das Gelände war.
    Noch unangenehmer war, dass der dicke, klebrige Schlamm sich an den Pferdehufen festsetzte und die Reiter immer wieder zum Anhalten zwang, weil sie die Hufe säubern mussten.
    Horace fiel auf, dass Shukin immer öfter einen Blick zu der fahlen Scheibe am Himmel warf, um ihre Position einzuschätzen. Es war Spätnachmittag, und Horace hatte die dumpfe Ahnung, dass sie den Zeitplan nicht einhalten konnten. Shukin schien der gleichen Meinung zu sein. Er hob die Hand und gab den Befehl anzuhalten, dann lenkte er sein Pferd zum Kaiser, der geduldig auf ihn wartete. Horace drängte sein eigenes Pferd näher zu den beiden, um das Gespräch zu verfolgen.
    »Wir werden es heute Abend nicht mehr über den Fluss schaffen«, stellte Shukin fest.
    Shigeru verzog enttäuscht den Mund. »Bist du sicher?«, fragte er, winkte dann aber bereits ab. »Natürlich bist du sicher. Sonst hättest du es gar nicht gesagt.«
    »Es tut mir leid, Vetter«, entschuldigte sich Shukin, doch Shigeru winkte erneut ab.
    »Du hast alles getan, was in deiner Macht stand«, sagte er. »Für den Regen kannst du nichts … und auch nicht für diesen Schlamm.« Er blickte vielsagend auf die Schlammklumpen an den Hufen seines Pferdes.
    Sofort glitt ein Diener aus dem Sattel und machte sich daran, die Hufe zu säubern. Shigeru sah zu, wie der Mann sich über den linken Vorderhuf des Pferdes beugte.
    »Ich sollte ihn eigentlich fortschicken und

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