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Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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bezogen hatte, war geräumig und bequem. Seine Bettrolle lag zusammengerollt in einer Ecke. Ein frisch gezimmerter niedriger Tisch stand in der Mitte, wo eine kleine Kohlenpfanne eine angenehme Wärme verströmte. Die Freunde setzten sich um den Tisch und tauschten sich über die Ereignisse der vergangenen Monate aus.
    »Ich weiß nicht, was mit Atsu passiert ist«, sagte Walt, als sie am Ende ihrer Erzählung angelangt waren. »Er wird wahrscheinlich am Lager vor Sorge halb umkommen.«
    »Ich schicke gleich jemanden zu ihm. Er wird wohl keinen der einheimischen Kikori finden«, erklärte Horace. »Sie sind alle hier bei uns. Diejenigen, die euch hergebracht haben, gehören zu einer unserer Patrouillen, die nach Arisakas Männern Ausschau halten«, erklärte Horace. »Warum habt ihr nicht sofort gesagt, dass ihr nach mir sucht – oder nach Shigeru?«
    Er richtete die Frage an Alyss, da sie Nihon-Jan sprechen konnte. Sie zuckte mit den Schultern.
    »Wir wusste ja nicht, mit wem wir es zu tun haben«, erklärte sie. »Wir wollten den Kaiser nicht erwähnen, für den Fall, dass sie Arisakas Gefolgsleute wären. Ich denke, ihnen ging es genauso mit uns. Deswegen hielten sie uns für Spione. Wahrscheinlich trauten sie uns nicht über den Weg, weil wir Fremde sind.«
    Horace nickte nachdenklich. »Wahrscheinlich.« Er war immer noch verblüfft von Alyss verändertem Aussehen. »Und sie haben deinen Namen auch nie erwähnt«, warf Will ein. »Es war immer nur von Kurokuma die Rede. Wir wussten nicht, ob das ein Ort oder eine Person ist. Was bedeutet es denn überhaupt?«
    »Man hat mir erklärt, dass es ein Ausdruck großen Respekts ist«, sagte Horace, der nicht zugeben wollte, dass er es nicht wusste.
    »Erzähl uns mehr vom Kaiser«, bat Walt. »Du bist offensichtlich sehr von ihm beeindruckt.«
    »Das bin ich«, bestätigte Horace. »Er ist ein ehrenvoller Mann. Freundlich und ehrlich und unglaublich mutig. Er versucht, die Lage der einfachen Menschen hier zu verbessern und ihnen ein größeres Mitspracherecht zu geben.«
    »Was natürlich der Grund dafür ist, dass Arisaka ihn hasst«, sagte Walt.
    »Genau. Shigeru hat sich nicht von Arisaka einschüchtern lassen. Leider ist er kein militärischer Führer, auch wenn er als Senshi ausgebildet wurde wie alle Mitglieder seiner Klasse.«
    »Das war Shukins Rolle, nehme ich an?«, sagte Evanlyn.
    Ein trauriger Ausdruck machte sich auf Horace’ Gesicht breit. »Ja. Ich glaube, sein Tod hat den Kaiser sehr mitgenommen. Er braucht wirklich Hilfe.«
    »Die Ihr ihm gewährt habt«, warf Selethen leise ein.
    Horace zuckte mit den Schultern.
    »Ich konnte ihn ja nicht einfach sich selbst überlassen. Seine anderen Ratgeber sind Leibgardisten, keine Krieger. Und die Krieger wiederum sind größtenteils zu unerfahren, um eine Strategie zu entwickeln.« Er lächelte. »Weshalb ich mich auch ganz unglaublich freue, euch alle hier zu haben.«
    »Vielleicht sollten wir endlich deinen Kaiser kennenlernen«, schlug Walt vor.

    Shigeru begrüßte sie alle höflich, hieß sie in seinem Land willkommen und erkundigte sich nach ihrer Reise. Er entschuldigte sich für die Lage, in der sie sich befanden.
    »Arisaka hat mein Land ins Chaos gestürzt«, sagte er traurig. »Ich fürchte, ich kann euch nicht mit allen Ehren willkommen heißen, die ihr verdient.«
    Walt lächelte den Kaiser an. »Euch kennenzulernen ist Ehre genug, Euer Exzellenz.«
    »Freunde von Kurokuma «, sagte Shigeru und deutete mit einer Kopfneigung auf Horace, »verdienen in unserem Land allergrößten Respekt. Euer junger Freund hat mir bereits wohl gedient, Walto-san.«
    Auf dem Weg in das Holzhaus des Kaisers hatte Horace ihnen rasch ein paar Erläuterungen zu den Sprachgepflogenheiten der Nihon-Jan gegeben.
    »Für sie ist es schwierig, ein Wort mit einem harten Konsonanten zu beenden«, erklärte er. »Normalerweise fügen sie einen Vokal hinzu. Wenn es dir also recht ist, Walt, werde ich dich als ›Walto‹ vorstellen und Will als ›Wirru‹, denn der L-Laut fällt ihnen auch nicht leicht.«
    »Ich nehme an, dann heiße ich ›Ariss‹?«, sagte Alyss, und Horace nickte.
    »Was ist mit Selethen und mir?«, fragte Evanlyn.
    Horace überlegte kurz. »Die L-Laute in euren Namen werden wahrscheinlich langgezogen werden«, sagte er. »Und sie werden alle drei Silben mit gleicher Betonung aussprechen.«
    Er behielt recht. Shigeru hörte aufmerksam zu, als Horace seine Freunde mit den abgeänderten Namen vorstellte, und

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