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Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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wiederholte sie dann, natürlich stets mit der angefügten Höflichkeitsform »san«.
    Nachdem die Formalitäten erledigt waren, bestellte Shigeru Tee und alle nippten dankbar an ihrem heißen Getränk. Das Wetter war bereits recht kühl, bald würde es anfangen zu schneien.
    Horace betrachtete seine Tasse. Grüner Tee war in Ordnung, aber nicht unbedingt sein Lieblingsgetränk.
    »Ihr habt nicht zufällig ein wenig Kaffee dabei?«, fragte er die beiden Waldläufer.
    »Wir haben welchen mitgebracht«, antwortete Will, und als Horace’ Augen aufleuchteten, fuhr er fort: »Aber der ist noch in unserem Lager an der Küste.«
    »Schade, da hätte ich mich ja fast zu früh gefreut. Ich schicke Männer, damit sie eure Sachen herbringen«, sagte Horace.
    Shigeru hatte den Austausch lächelnd verfolgt. Die Erleichterung über die Ankunft seiner Freunde stand Horace ins Gesicht geschrieben. Shigeru wusste, dass er nach Shukins Tod viel Verantwortung übernommen hatte, und er hatte sich schon Sorgen um den jungen Mann gemacht. Jetzt konnte er etwas von dieser Last abgeben. Instinktiv empfand der Kaiser Vertrauen in die Fähigkeiten dieses Walto-san. Horace hatte ihm während der vergangenen Wochen viel über den berühmten und eigenwilligen Waldläufer erzählt.
    » Kurokuma hat seinen Kaffee schon sehr vermisst«, sagte Shigeru.
    »Eure Exzellenz?« Das war der jüngere der beiden Waldläufer, der offensichtlich eine Frage hatte. Shigeru nickte und ermutigte ihn fortzufahren. »Was ist das für ein Name, den Ihr ihm gegeben habt? Kurokuma ?«
    »Es ist ein Ausdruck großen Respekts«, sagte der Kaiser ernst.
    »Ja. Das hat Horace uns auch gesagt. Aber was genau bedeutet er?«
    »Ich glaube«, warf Alyss unsicher ein, »es hat etwas mit einem Bären zu tun. Einem schwarzen Bären?«
    Shigeru neigte anerkennend den Kopf. »Ihr verfügt über ein ausgezeichnetes Verständnis unserer Sprache, Ariss-san«, lobte er.
    Sie errötete und verbeugte sich als Antwort auf das Kompliment.
    Horace, der selbst schon lange herausfinden wollte, was Kurokuma bedeutete, war über die Übersetzung sehr erfreut.
    »Schwarzer Bär«, wiederholte er. »Das kommt zweifellos daher, dass ich im Kampf so furchterregend und stark bin.«
    »Wahrscheinlich«, sagte Will. »Ich habe dich in der Schlacht gesehen und du bist auf jeden Fall furchtbar.«
    »Vielleicht«, warf Walt ein und verhinderte ein weiteres Wortgeplänkel zwischen ihnen, »sollten wir jetzt einen Rundgang machen und uns die Verteidigungsanlagen ansehen. Wir haben schon zu viel von der Zeit Ihrer Exzellenz in Anspruch genommen.«
    »Bitte, Walto-san, nennt mich Shigeru-san. Ich fühle mich in diesen Bergen nicht gerade wie eine Exzellenz.« Der Kaiser schloss auch seine Begleiter mit ein. »Ihr alle, bitte nennt mich Shigeru-san. Es wird uns eine Menge zusätzlicher Verbeugungen und formelle Höflichkeiten ersparen.«
    Sein Lächeln galt ihnen allen und sie stimmten verlegen murmelnd zu. Als sie aufstehen wollten, hob er die Hand.
    »Prinzessin Ev-an-in«, sagte er, »vielleicht könnt Ihr und Ariss-san noch etwas bleiben und mit mir plaudern. Ich würde gern mehr über Euren Vater und sein Königreich von Araluen hören.«
    »Aber natürlich, Eure Ex …«, begann Evanlyn und hielt beim Anblick seines erhobenen Zeigefingers inne. »Ich meine natürlich, Shigeru-san.«

Einunddreißig

    Z uallererst nahmen sie die Palisade genauer in Augen schein und besahen sich den Fortschritt der Bauarbeiten.
    Walt schwieg einige Minuten, während er den maroden westlichen Teil inspizierte. Die dort eingesetzten Kikori waren fleißig dabei, Fundamente für neue Balken zu graben. Sie arbeiteten planvoll und das Werk ging gut voran. Die Kikori, die seit Generationen riesige Bäume in den Bergen fällten, sägten und wegschafften, waren daran gewöhnt, Hand in Hand zusammenzuarbeiten. Jeder hatte eine Aufgabe zugeteilt bekommen und führte sie gewissenhaft aus. Will beobachtete einen Trupp, der einen dicken Holzbalken über eine Fundamentgrube hob. Alle waren ganz bei der Sache und reagierten sofort auf jegliche Anweisung, die ihr Vormann ihnen zurief.
    »Sie sind sehr diszipliniert«, bemerkte Will.
    Horace nickte. »Ja, weil sie beim Baumfällen aufeinander angewiesen sind. Jeder muss sich auf den Nebenmann verlassen können.«
    »Horace«, mischte Walt sich plötzlich ein. »Die Männer sollen kurz mal eine Pause machen, ja? Lass sie ihre Arbeit unterbrechen.«
    Horace sah ihn überrascht an, dann

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