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Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition)

Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Pauli
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Erwartungsvoll schaute er auf den Ort, wo er Schwarzer Donner angebunden hatte.
    Aber da war nichts …
     

 
     
     
     
     
     
     
    8. KAPITEL
     
     
    Vorsichtig ging Torwak Schritt für Schritt zur Stelle, wo Schwarzer Donner sein sollte. Aber weder sein Pferd noch eines der Gefährten war hier. Kein Saumzeug, keine Seile, nichts war zu sehen. Tron, Harlan und die Krieger kamen zu ihm.
    „Alle weg. Suchen wir nach Spuren. Vielleicht sehen wir, in welche Richtung sie liefen …“, sagte Tron nachdenklich.
    Jeder suchte in einer anderen Richtung den Boden nach Spuren oder Hinweisen ab. Torwak fand immerhin gut sichtbare Hufspuren, die in Richtung Waldende verliefen.
    „Vielleicht gerieten sie in Panik und sind zurück zu Olayons Farm, wo wir herkamen …“, sagte Torwak nachdenklich.
    „Dem wird so sein. Lass uns-“, antworte Tron, doch seine Worte gingen unter.
    „Da vorne sind die Kerle! Schnappt sie euch!“, schrie jemand auf die typisch wilde Art der Gondraner.
    Torwak sprang um die Ecke und sah unzählige Feinde, die wie wilde Wölfe auf sie zujagten.
    „Sie kommen! Los, los, wir müssen weg hier!“, schrie Torwak seinen Kameraden zu.
    Kaum hatte er die Worte gesprochen, rannten sie wie gejagtes Wild den Hufspuren entlang um ihr Leben. Torwak übernahm nach wenigen Metern die Führung und erkannte Panik auf Trons Gesicht. Er sah Tron zum ersten Mal so erschrocken, seit er auf Gonran war.
    Jetzt sitzen wir ganz tief im Schlamassel. Wenn Tron so dreinschaut, geht’s ums Lebendige … Renn, renn um dein Leben und das deiner Mutter … Renn Junge, renn!
    Diesmal waren sie jedoch nicht mehr viel schneller als die Gondraner. Die lange Flucht hatte allen viel Kraft gekostet. Selbst dem unermüdlichen Tron lief der Schweiß in Strömen. Von seiner lockeren Überlegenheit war nur noch wenig übrig. Harlan keuchte wie ein alter Gaul und stolperte nur noch hinter ihnen her. Einer der Krieger fiel immer weiter zurück. Erst ein paar Meter, dann weiter und weiter.
    Die Gondraner hingegen jagten unermüdlich auf sie zu. Ihr Ziel kurz vor den Augen, jagten sie mit wildem Geschrei, durstig nach Rache und mit gezogenen Waffen aller Art, hinter ihnen her. Torwak erkannte, dass einige in der Menschenmasse den Feuern nicht ausweichen konnten und von ihren nachrückenden Kameraden versehentlich in Feuerherde gestoßen wurden, um dort mit entsetzlichen Schreien einen qualvollen Tod zu sterben. Aber das irritierte keinen der Wilden. Im Gegenteil, es spornte ihre Mordlust nur noch mehr an.
    Wenn die uns kriegen, überlebt keiner von uns … Nein! Denk nicht mal dran, renn! Renn!
    Er keuchte, spuckte seinen nach Eisen schmeckenden Speichel auf den Boden, während er so schnell rannte wie noch nie. Die Feuer waren hier alle bereits erloschen und hinterließen eine Landschaft ohne Leben. Eine Landschaft zum Sterben …
    Nein! Nein! Weiter, weiter! Lieber sterb‘ ich vor Erschöpfung als durch Raarons oder Thobors Hand! Weiter, los, weiter!
    Die Gedanken rasten in seinem Kopf und er versuchte, nur positive Gedanken zuzulassen.
    „Einer von uns muss es schaffen … jeder rennt für sich … unsere Mission steht über dem Einzelnen …“, keuchte Tron hinter Torwak zu ihnen. Ein mattes „Stärke oder Tod!“ war die Antwort aus vier kraftlosen, vertrockneten Kehlen.
    Torwak sah über die Schulter. Die Gondraner hatten sie bald erreicht. Der hinterste Krieger rannte nur noch wenige Meter vor der Horde Wilder. In deren Augen erkannte er nichts als Hass, puren Hass aus dem tiefsten Inneren. Er schaute sich nach Harlan um. Der stolperte erstaunlich schnell für sein Gewicht hinter Tron her. Den Befehl von Tron ignorierend, ließ er sich zu ihm zurückfallen und riss ihn mit aller Kraft mit sich. Tron sah dies natürlich. Aber er war viel zu sehr mit seinem eigenen Überleben beschäftigt, als dass er widersprechen wollte.
    Der Kerl ist aber auch schwer …
    Er schaute abermals zurück. Sein Blick traf den von Harlan, der ihn, hustend und sabbernd, dankbar anschaute.
    Ein Schrei …
    Ein lauter Schrei drang zu Torwak durch, drang in sein Bewusstsein und war doch so fern. Hinter Harlan sah er, dass die Gondraner den ersten Krieger erreicht hatten und ihm gnadenlos ein Beil in die Oberschenkel schlugen. Der Krieger fiel vornüber und verschwand unter einem Kreis von Gondranern, die sich auf ihn stürzten.
    Weitere schmerzverzerrte Schreie, dann war von ihm nichts mehr zu hören.
    Horden von Gondranern quollen weiter auf sie zu,

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