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Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition)

Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Pauli
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und uns zurückholten, was rechtmäßig uns gehört!“
    Erst herrschte betretenes Schweigen. Dann, wie auf Kommando, johlten die Gondraner aus vollen Kehlen wie wilde Bestien. Die Frauen kreischten so laut und hoch, dass Torwak glaubte, sein Kopf würde platzen. Die Menschenmasse vor ihnen wurde immer lauter und schrie sich gegenseitig in einen fanatischen Siegesrausch.
    Raaron stand mit erhobenen Armen über dem Geschehen, schloss die Augen und schrie in die Menge: „Ruhe! Ruhe!“ Abrupt hörte das Geschrei auf, die letzten Schreie wurden als gespenstisches Echo zurückgeworfen. Es herrschte wieder Totenstille.
    Raaron klatsche drei Mal in die Hände und sagte: „Bringt mir das Biest des Nordens!“
    Tron knuffte Torwak den Ellenbogen in die Seite und schaute ihn betrübt an.
    Torwak flüsterte: „Was ist denn?“
    „Das Biest, Torwak! Davon hatte ich dir noch nie erzählt, aber es werden seit Jahren Geschichten darüber erzählt. Wir hielten es immer nur für abergläubisches Geschwätz einiger weniger Wichtigtuer. Aber wenn auch nur ein Bruchteil von den Geschichten der Wahrheit entspricht, haben wir ein verdammt großes Problem am Hals …“
    „Aber wir kamen doch hierher, um es zu sehen. Was erstaunt dich denn nun daran, dass es hier ist?“
    Tron lachte lautlos und sagte: „Wir kamen hierher, um zu prüfen, ob es das Ding überhaupt gibt oder ob es nur eine Täuschung der Gondraner ist … Bald wissen wir, was …“
    Ein bestialischer Schrei durchdrang die Nacht und ließ Torwak erstarren. Mit weit geöffneten Augen starrte er Tron entsetzt an. Der Schrei hatte etwas Animalisches, aber doch menschliches und kam aus den Tiefen einer zerrissenen Seele. Wenn nicht aus den Tiefen der Hölle … Torwak bemerkte, wie Harlan sich an seinen Beinen festklammerte und bibbernd zu ihm hoch starrte.
    „Lass mich los Harlan! Wir müssen ruhig bleiben, bei den Gur, lass mich los!“
    Alles Zureden half nichts. Harlan klammerte sich nur noch mehr an beiden Beinen Torwaks fest, als ob ihm diese die letzte Rettung vor dem Ertrinken böten. Mit aller Kraft robbte Torwak etwas weiter nach vorn, um das Schauspiel vor ihnen besser sehen zu können.
    Die Menschenmassen wurden durch ein Spalier von Bewaffneten getrennt. Von der Stadt her nahten sich ihnen ungefähr zehn Männer, die mit vollem Körpereinsatz, mit beiden Händen eine Kette nur mit Müh und Not halten konnten. Die Ketten ragten in die Höhe und endeten hinter einem Ast, der Torwak die Sicht nahm. Alles, was er von hier erkennen konnte, war, dass das Biest ungefähr doppelt so groß wie ein normaler Gondraner war. Und die waren ohnehin schon groß gewachsen. Obwohl die Beine des Biestes menschlich aussahen, hatten sie eine solche Masse, dass sie unmöglich Teil eines Menschen sein konnten. Selbst auf die große Distanz erkannte Torwak die riesige Oberschenkelmuskulatur und sogar die hervortretenden Adern.
    Das Biest setzte überraschend leichtfüßig ein Bein vors andere, wobei es ständig nach links oder nach rechts an den Ketten zerrte. Immer und immer wieder ließ es die Ruhe der Nacht zerschellen mit seinem markerschütternden Schrei. Einem Schrei voller Hass und Verzweiflung.
    „Bei den Gur, das Biest gibt es wirklich!“, entfuhr es Tron entgeistert.
    „Ich will nicht sterben! Lasst uns nach Hause gehen!“, jammerte Harlan, der sich noch immer an Torwaks Beine klammerte.
    „Wir werden nicht sterben, wenn du endlich die Klappe halten würdest! Schhhhhht!“, zischte Torwak ihn an.

 
     
     
     
     
     
    7. KAPITEL
     
     
    „Hast du eben was gesagt!?“, ertönte eine unbekannte Männerstimme nicht weit von ihnen entfernt.
    „Ich? Nein mein Freund, ich spreche nicht mehr mit dir, seit wir Kondor verlassen haben … Und nein, ich habe nichts gesagt und auch nichts gehört.“
    Erschrocken schaute Torwak zu Tron. Beide robbten zurück in die Büsche und spähten hinter sich in die Richtung, woher die Stimmen kamen.
    Einer der turionischen Krieger lag weiter hinter ihnen und deutete mit Zeichen: „Kondroner! Etwa zwanzig!“
    Tron schaute den Krieger ungläubig an. Als dieser bestätigend nickte, ließ Tron den Kopf sinken, stieß die Luft aus und schlug mit der Faust in die Erde.
    Abermals durchbrach der Schrei des Biests das Dunkel der Nacht und drang bis durch Torwaks Knochenmark. Er wandte sich um und kroch zu seinem vorherigen Ausguck, um das Biest vielleicht ganz sehen zu können.
    Und da stand es.
    Wenige Meter vor dem Hochsitz von Raaron war

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