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Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition)

Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Pauli
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hatte er Xeron bedingungslos gedient, nun musste er Jaros dienen. Wo lag der Unterschied?
    Hör auf mit dem Unsinn. Du bist ein Krieger Turions! Stärke oder Tod verdammt noch mal!
    Ein Wiehern ließ ihn den Kopf heben. Vor ihm stand ein breit grinsender Mann im besten Alter. In seiner Rechten hielt er das Zaumzeug seines Pferdes, das laut schnaubend seine Nüstern am Rücken des Mannes rieb.
    „Na, du bist mir aber ein komisches Pferd!“, lachte der Mann und fügte forsch hinzu: „Mach mal etwas Platz, Sklave, damit sich mein Pferd zu dir gesellen kann. Und keine Dummheiten!“
    Ungläubig schaute Torwak zu ihm hoch.
    „Du hast schon richtig gehört, bist wohl neu, he?! Mach Platz, Sklave!“, sagte der Mann zornig und schlug Torwak das Saumzeug seines Pferdes ins Gesicht. Danach band er sein Pferd fest, trat Torwak mit dem Stiefel und verschwand.
    Torwak bebte vor Wut. Aber er ließ alles über sich ergehen. Einem ungehorsamen Sklaven drohte der Tod. Und erst recht, wenn er die Hand gegen einen Freien erhob. Er musste sich nun in Geduld üben. Das hatte er bereits die letzten zwei Jahre getan, auf ein paar Tage mehr kam es nun auch nicht mehr an.
    Nach wenigen Augenblicken kam Jaros lachend aus dem Wirtshaus.
    „Na, hast einen Freund gefunden, Sklave?“ Und ohne auf eine Antwort zu warten, fügte er hinzu: „Zeit, dich nützlich zu machen.“
    Jaros band Torwaks Seil vom Eisenring los und zog ihn hinter sich her in das Wirtshaus. Es war nicht sonderlich groß, Torwak sah bloß sieben Tische, an denen jeweils sechs Hocker standen. Jaros riss ihn weiter durch den Raum hindurch. Selbst im Wirtshaus knirschte der allgegenwärtige Sand unter den Stiefel.
    „Und wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo noch mehr Sand her ...“ schoss es ihm völlig unpassend zur Situation durch den Kopf.
    „Halte deine Gedanken unter Kontrolle!“, mahnte er sich selbst.
    „So, Sklave! Da wären wir“, sagte Jaros, nachdem er ihn in eine kleine Kammer geführt hatte. Stolz sagte er: „Hier lagere ich meinen Wein und das Bier für den Ausschank. Deine Aufgabe ist es, die Stufen in den Keller zu gehen und fortlaufend neue Fässer zu holen. Am Abend, wenn die Bude voll ist, gibt’s da ganz ordentlich was zu tun! Heute sehen wir, ob Jack wieder einen Halbtoten geliefert hat oder ob du was taugst.“
    Torwak nickte nur. Jaros kümmerte sich nicht darum, dass Torwak bisher noch keinen Ton gesagt hatte. Solange Jaros dachte, Torwak hätte verstanden, war die Welt für ihn in Ordnung.
    Jaros nahm eine klirrende Kette von der Wand und befestigte diese mit einem Eisenring an Torwaks rechtem Fuß.
    Zufrieden klatschte er sich in die Hände und sagte: „Sehr gut. Die Kette reicht vom Keller bis hierher. Du kommst nicht weiter. Du wirst im Keller oder hier schlafen, essen, trinken und wenn du mal musst, in einer Nische im Keller hat’s ein Loch ... Los, die Fässer warten!“
    Damit verschwand Jaros bereits und machte sich im Wirtshaus zu schaffen. Torwak ging in den Keller hinunter und fand dort, zu seiner Überraschung, mindestens fünfzig ordentlich gelagerte Fässer. Der Keller sah eher einem Erdloch als einem ordentlichen Keller ähnlich und wurde nur durch alte Holzbalken gestützt. Die Wände waren mit Lehm beschmiert. Er konnte im düsteren Licht, das durch ein kleines Loch durchdrang, nicht erkennen, ob unter dem Lehm gemauert worden war. Es war ohnehin egal, ihm blieb nichts anderes übrig, als sich seinem Schicksal zu fügen.
    An eine Flucht war vorerst nicht zu denken, denn Torwak hatte auf dem Weg ins Wirtshaus bereits die Patrouille gesehen. Auch die Mauern waren äußerst gut bewacht. Aber das größte Hindernis war die Kette, die Jaros ihm angelegt hatte. Mit der kam er tatsächlich nur bis zum Vorratsraum und in den Keller. Jaros hatte die Raumplanung geschickt angelegt.
    Widerwillig begann Torwak, ein Fass nach dem anderen die mit Sand verdreckten Stufen hochzutragen. Der Sand machte die Aufgabe viel schwerer, als er erst angenommen hatte, denn seine Füße fanden kaum Halt und er musste ständig aufpassen, dass er nicht eine Rutschpartie in den Keller hinlegte. Nach wenigen Fässern lief Torwak der Schweiß in Strömen die Stirn herunter und brannte in den Augen. Er war eben wieder im Keller angelangt und wischte sich die Stirn, als er Jaros Stimme hörte.
    „Los, los, Sklave!“, erklang Jaros Stimme gespenstisch vom oberen Ende der Stufen. „Die Gäste kommen bald und du hast erst wenige Fässer

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