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Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition)

Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Pauli
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goldene T glänzte selbst durch den dicken Dreck, der den Schild bedeckte.
    Das T. Fast alles, was mir viel bedeutet, beginnt mit dem T. Torwak, der Name meines Vaters, den ich nun trage. Tur, Turion, Tron … Fast alles. Au ß er dem Tod …
    Er schüttelte den düsteren Gedanken ab und winkte seiner Mutter, sich zu ihm aufs Pferd zu setzen. Jederzeit konnte hier ein Gondraner auftauchen. Er wollte nur noch an dem einen großen Kampf teilnehmen und mit seiner Mutter an der Seite seiner Kameraden die Feinde von Tur ein für alle Mal besiegen.
    Seine Mutter schwang sich mühelos in den Sattel vor Torwak und sie galoppierten los. Die Verkleidung war gut genug, um von Weitem nicht erkannt zu werden. Für ein Leben unter den Gondranern würde die Verkleidung niemals ausreichen, zumal die meisten ihn, Torwak, ohnehin früher oder später erkennen würden. Er war ja nicht das erste Mal bei den Gondranern. Hier war er nach Gonran gekommen …
     
     
    Sie preschten neben den kleinen Feuerchen durch, die hie und da noch brannten. Torwak wunderte sich, dass genau jetzt, wo die Gondraner auf Tur marschierten, auch die Feuer zu brennen aufhörten.
    Unbehelligt erreichten sie den Waldrand. In der Vergangenheit war der Waldrand oftmals gleichbedeutend mit Freiheit gewesen, mit dem Ende des Kampfes und einem Leben in Frieden.
    Diesmal war es anders.
    Vor ihnen lag die grö ß te Schlacht, die Gonran jemals gesehen hatte.
    Torwak ergriff die Hände seiner Mutter und sagte: „Was auch immer heute geschieht, du bist bei mir.“
    Sie ergriff fest seine Hände, drückte sich zu ihm, seufzte und sagte leise: „Und du bei mir, mein Sohn, mein Junge. Für immer.“
    Torwak gab Schwarzer Donner die Sporen. Sein Pferd spürte, dass es ernst wurde. Aufgeregt wiehernd jagte er in halsbrecherischem Tempo durch das Mittelland, direkt in Richtung Tur.
    In unmittelbarer Nähe war keine Menschenseele zu sehen. Aber die Wiese war auf mehreren Hundert Meter breit niedergetrampelt. Unzählige Fu ß spuren hatten das einst grüne Gras in eine braune, matschige Schlammmasse verwandelt.
    Raaron marschiert mit allem gegen Tur, was auf zwei Beinen stehen kann. Alles oder nichts. Stärke oder Tod. Werde ich gegen Frauen oder gar Kinder kämpfen müssen? Will ich das? Kann ich das? Wann hat das Töten endlich ein Ende?
    Trons Stimme tönte in seinen Ohren. So oft hatte er ihm dieselben Worte gesagt: „Wir wollen nicht kämpfen. Aber wir müssen, wenn wir das behalten wollen, was uns lieb ist. Unsere Familien, die Kinder, unsere Stadt, unser Turion!“
    Torwak schüttelte den Kopf, um den Gedanken loszuwerden, und gab Schwarzer Donner entschlossen die Sporen.
    Am Horizont stiegen bereits schwarze Rauchschwaden auf. Die Sonne brannte auf das Mitteland, ohne durch Wolken behindert zu werden. Es war hier längst nicht so heiß wie in Kondor, aber heiß genug, dass Torwak unter seinen Fellen zu schwitzen begann.
    Je weiter sie sich Tur näherten, umso mehr konnte er ausmachen. Und umso weniger Hoffnung blieb ihm.
    Die schwarzen Rauchschwaden stiegen aus Tur auf!
    „Nein! Das darf nicht sein! Nein! Wir kommen zu spät!“, schrie er entsetzt.
    Seine Mutter drehte sich mit Tränen in den Augen hastig um und sagte: „Sei ruhig, Junge! Wenn sie uns hier kriegen, können wir gar nichts mehr tun!“
    Torwak atmete hastig. Zu seinem Schwei ß gesellte sich eine Menge kalter Angstschwei ß . Er hatte Angst davor, alles verloren zu haben, ohne dafür gekämpft zu haben.
    Die schwarzen Rauchsäulen stiegen unablässig von Tur in den Himmel. Der meiste Rauch kam jedoch vom Gebiet um das Nordtor. Am Fu ß e des Lichterbergs sah Torwak ein Meer von Zelten, die mit Fellen verschiedenster Farben und Musterungen abgedeckt waren. Soweit sein Auge reichte, standen Zelte. Wie eine Schlange, die sich um ihr Opfer wickelte und im sicheren Wissen um den Sieg langsam zuzog, bis dem Opfer die Luft ausging und es sein Leben aushauchte. Er fand jedoch weit und breit keine Palisade, keinen Holz- oder Erdwall, der das Zeltlager der Gondraner schützte. Turioner oder auch Kondraner schützten ihre Militärlager stets mit einer hölzernen Mauer. Dazu steckten sie um das Lager zugespitzte Pfähle diagonal in den Boden, um Angriffe zu behindern.
    Aber eine Schutzmauer hielten die Gondraner anscheinend für nicht nötig. Offensichtlich hatten sie Tur arg zugesetzt. Torwak konnte es kaum erwarten, sich unter die Belagerer zu mischen und den Schaden aus der Nähe zu betrachten.
    Er lenkte

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