Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition)
Schwarzer Donner hinter eine kleine Hügelkuppe. Sie waren nun nahe genug, um Männer als kleine Punkte ausmachen zu können. Er stieg ab und legte sich auf dem Hügel auf den Bauch, um die Gegend auszukundschaften.
Dabei zog und biss es an seinen Wunden, aber er konnte sich gut genug bewegen, um zu kämpfen. Mehr brauchte er nicht. Seine Mutter blieb währenddessen bei Schwarzer Donner und flüsterte ihm gut zu, um ihn zu beruhigen.
In der Mitte des Lagers hatten die Gondraner zu seiner Überraschung tatsächlich eine kleine Palisade aus Holz errichtet. Überragt wurde diese nur noch von einem Turm, auf dem er drei kräftige Gestalten ausmachen konnte. Darunter versammelten sich immer mehr Menschen. Tausende, Zehn-, nein, Hunderttausende mussten es sein.
Torwak wusste mit Sicherheit, wer auf dem Turm stand. Er hatte lange genug mit ihnen gelebt. Es waren Raaron, Thobor und Aargon.
Da schrie die Menschenmasse ein ohrenbetäubendes „Stärke oder Tod!“
Er bereitet sie auf die letzte Schlacht vor! Meine Güte, vielleicht kommen wir dennoch zu spät!
Er wandte sich ab und war bereits einige Fu ß zurückgekrochen, als die Luft von Fanfaren zerrissen wurde. Torwak fuhr in sich zusammen.
Gondraner haben doch keine …
Da erkannte Torwak zu seiner Linken, dort, wo das Zeltlager sich mit dem Horizont mischte, eine riesige Staubwolke, die näher und näher kam. Die Fanfaren ertönten nochmals.
„Sie kommen, sie kommen!“, schrie die Menschenmasse vor dem Turm.
Die Wolke kam rasch näher. Was Torwak ausmachen konnte, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. In Reih und Glied marschierten Abertausende kondranische Soldaten in ihren in der Sonne silbern schillernden Rüstungen durch das Zeltlager. Unter ihrem Gleichschritt erbebte die Erde bis zu Torwak. Die Menschenschlange bahnte sich einen Weg bis zum Holzturm. Selbst als die ersten Kondraner auf dem Versammlungsplatz bei den gondranischen Brüdern eintrafen, quollen noch immer weitere aus dem unendlichen Zeltlager zu den Gondranern.
„Bei den Gur“, flüsterte seine Mutter neben ihm.
Erschrocken fuhr Torwak zu ihr herum, hielt sie fest und sagte: „Was auch immer geschieht, für immer.“
Sie nickte und sie krochen zurück zu Schwarzer Donner. Torwak setzte sich neben sein Pferd und streichelte dessen Kopf.
„Wir müssen schnellstens nach Tur. Am besten gleich!“, sagte Torwak aufgeregt.
„Junge, wenn wir uns jetzt unter sie mischen, fliegt unsere Tarnung bestimmt auf, bevor die Schlacht überhaupt angefangen hat.“
„Da hast du wohl recht … verdammt!“, er schlug die Faust in den Boden.
Dann erklärte ihm seine Mutter ihren Plan. Er war nicht perfekt, aber ihre einzige Chance.
18. KAPITEL
Als langsam die Nacht hereinbrach, machten sich die Kondraner daran, ihre Palisaden um das gesamte Zeltlager aufzubauen. Da durch die andauernden Brände wenig Holz verfügbar war, schütteten sie meist Erdwälle auf. Aber es waren viele und immer noch strömten Massen an kondranischen Soldaten aus dem Osten her. Es waren genug, dass sich viele der Soldaten sicher genug fühlten, sich Zelte bauten und früh schlafen legten.
Am morgen früh wird der Angriff stattfinden …
Obwohl Torwak sich dessen sicher war, schoben abwechselnd er oder seine Mutter Wache.
Als die ersten Sonnenstrahlen Mittelland erhellten und die Sonne ihr blutrotes Antlitz erhob, wusste Torwak und jede Seele auf Gonran, dass dies nichts Gutes verhie ß . Torwak schob die letzte Wache während seine Mutter neben Schwarzer Donner schlief. Sie hatte sein Pferd schnell ins Herz geschlossen. Es beruhte auf Gegenseitigkeit. Ein Lächeln huschte über Torwaks Lippen. War es das letzte Lächeln für diesen Tag oder gar für immer?
Torwak starrte ins Meer der Zelte vor ihm. Viele Gondraner marschierten bereits schlaftrunken über die Wege Richtung Turm, während die Kondraner lautstark ihre bereits in voller Montur gerüsteten Soldaten in Reih und Glied antreten lie ß en, um diese durchzuzählen. Als die Morgenröte verflogen war, befanden sich die vereinten Armeen von Kondor und Gonran vor Tur. Die wilden Gondraner schrien sich in Rage, während die Kondraner in Reih und Glied fein säuberlich schweigend auf Befehle warteten.
Unterschiedlicher können Verbündete nicht sein. Aber die Gier nach mehr bringt manchmal die verschiedensten Menschen zusammen.
Es war soweit. Torwak kroch zurück zu seinem Pferd und weckte sanft seine
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