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Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition)

Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Pauli
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gegeneinander!“
    „Kann der nicht selbst für sich sprechen?“
    Torwak wandte seinen Blick auf seine Mutter, nickte langsam mit geschlossenen Augen, ließ laut hörbar die Luft aus der Nase zischen und sagte: „Die Turioner – haben- ihm die Zunge rausgeschnitten!“
    Der Gondraner hob das Beil: „Lass uns Rache üben, Bruder!“, schrie er, wobei er seinen Arm um Torwaks Schulter legte.
    Torwak machte das Spiel mit und sagte: „Rächen wir uns!“
    Der Versammlungsplatz quoll über von silbern schimmernden Helmen der Kondraner und den in der Sonne blitzenden Beilen der Gondraner. Torwak, seine Mutter und sein neuer ‚Freund‘ stellten sich am Rande der Menschenmasse vor ein Zelt der Gondraner. Kaum waren sie dort, bliesen die Fanfaren ein letztes Mal, dann herrschte Ruhe auf dem Platz.
    Torwak erkannte vier Männer, die auf den Turm stiegen und sich breitbeinig aufbauten. Drei waren in Felle gehüllt und einer schimmerte in seiner kondranischen Rüstung wie ein Stern über die Menschen.
    Torwak erkannte die Männer sofort, es waren Thobor, Aargon, der kondranische General Maximus und Raaron, der sich in der Mitte aufstellte.
    „Brüder! Vereinte Stämme vom Nordwald! Kondranische Brüder!“, schrie er.
    Alle jubelten mit erhobenen Beilen und Schwertern.
    „Dies ist der Tag, auf den wir gewartet haben! Wir haben sie in den letzten Tagen geschwächt, die Mauern überwunden. Das Biest hat viel dazu beigetragen und wird uns auch heute wieder beistehen! Jetzt ist die Zeit gekommen, unseren Bruder, Bordan, zu rächen! Die Zeit ist gekommen, uns für all die Jahre der turionischen Unterdrückung auf Gonran zu rächen! Uns zu befreien! Lieber sterben wir, als dass wir fliehen! Heute ist der Tag, an dem wir Turion endgültig erobern! Stärke oder Tod!“
    Die Menge stimmte im Chor ein: „Stärke oder Tod, Stärke oder Tod!“
    Raaron schwang sich über die schützende Holzwand, hielt sich mit einer Hand fest, während er wild die Faust in der Luft schwang: „Keine Gnade, Männer! Lasst eure ganze Wut, euren Hass über die Turioner einbrechen! Tötet alle Männer, versklavt die Frauen und Kinder! Wer Widerstand leistet, wird getötet! Ich will Blut sehen! Blut! Blut!“
    „Blut! Blut! Blut“, schrie die Armee wie aus einer Kehle. Die Männer schrien aus tiefster Seele und starrten mit fanatischem Blick auf ihre Fürsten. Raaron hatte die Männer in seinen Bann gezogen, in ihnen die Mordlust geweckt. Nun würde er die Meute auf Tur loslassen.
    Selbst für Torwak, der wusste, warum er hier war, der wusste, dass er mitten unter dem Feind stand, ja, selbst für ihn war es schwer, sich nicht von der Wut der Masse mitreißen zu lassen.
    „In den Krieeeggggg!“, schrie Raaron, der spürte, dass die Stimmung ihren Höhepunkt erreicht hatte.
    „Blut! Blut! Blut!“, schrie er in das Meer von Soldaten. Ihren Gruppenführern folgend, setzten sich die kondranischen Soldaten langsam in Bewegung Richtung Tur. Die wilden Gondraner liefen dabei beilschwingend neben ihnen her.
    Torwak und seine Mutter folgten den Massen dem Lichterberg entgegen, seiner Heimat. Da sprang eine riesige Gestalt laut schreiend hinter einem Felsen hervor. Sie trommelte sich auf die mannslange Brust, schrie speiend gegen den Himmel, während sie ein riesiges Beil schwang …
    Die Bestie! Wie viele meiner Freunde hast du Monster schon umgebracht – wie viele?!
    In Torwak stieg die Wut hoch, er starrte wie besessen auf das Monster am Fuße des Lichterbergs. Da spürte er auf seiner rechten geballten Faust eine Hand. Erschrocken schaute er nach rechts.
    Seine Mutter schaute ihn mit warmen Augen von der Seite an und flüsterte: „Noch nicht …“
    Torwak nickte nur und starrte auf das Biest.
    Sein ‚Freund‘ trat neben ihn und schrie, um die Kriegsschreie zu übertönen: „Das Biest, Bruder! Mit ihm an unserer Seite machen wir alle Turioner platt! Phahh, wir schnappen uns das ganze verdammte Gonran!“
    Torwak zwang sich zu einem lauten Kriegsschrei, wobei er seinem ‚Freund‘ auf die Schulter klopfte. Fest umklammerte er das Beil. Seine Gedanken drehten sich nur noch um eines: Wie konnte er mit seiner Mutter lebendig auf die Seite der Turioner, seiner Heimat auf Gonran, wechseln? In dem Chaos war jeder Plan zum Scheitern verurteilt. Er musste sich erst ein Bild von der Lage machen und dann im richtigen Augenblick schnell handeln.
    Er warf sein Beil von der rechten in die linke Hand und ergriff diskret mit der Rechten die Hand seiner Mutter.

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