Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition)
Henker soll das ...
Ein Bote rannte keuchend auf sie zu.
Um Luft ringend sagte er: „Mein König. Die Kondraner. Tausende!“
„Verflucht! Die zweite kondranische Armee muss uns gefolgt sein!“, schrie Tron.
„Wie viele sind es?“, fragte Torwak.
„Wir schätzen, um die fünfzigtausend“, sagte der Bote keuchend.
„Die sind uns fünf Mal überlegen. Au ß erdem ist die Schlacht im Lager der Feinde noch nicht entschieden. Wir müssen etwas unternehmen ...“, sagte Torwak hastig und rieb sich angestrengt die Stirn.
„Wir machen dasselbe, was sie getan haben ...“, sagte Torwaks Mutter sanft aber bestimmt und trat in die Mitte von Xeron, Torwak und Tron.
„Was meinst du, Linda?“, fragte Xeron nachdenklich.
„Das Feuer! Die Gondraner haben den eigenen Wald abgebrannt, um ihre Feinde fernzuhalten und ihre eigenen Armeen vorzubereiten.“
„Tur brennt ohnehin schon, was sollen wir da noch verbrennen ...“, wandte Tron ein.
„Tur brennt, das mag sein. Aber der Palast bisher noch nicht. Im Keller des Palastes sind Tausende Pechfässer gelagert zur Verteidigung. Wenn wir ...“, aber weiter kam sie nicht.
Tron trat vor und sagte mit bebender Stimme: „Wir sollen allen Ernstes den Palast des Königs abbrennen? Wir könnten uns ja gleich alle selbst umbringen ...“
„Nicht so voreilig General. Diese Zeiten verlangen dramatische Ma ß nahmen. Lassen wir sie zumindest ausreden“, sagte Xeron und deutete Linda mit einem Zeichen, fortzufahren.
Torwaks Mutter erklärte den Plan äu ß erst detailliert. Xeron nickte interessiert, überlegte und willigte schlussendlich der drastischen Ma ß nahme ein. Selbst Tron sah schlussendlich die Notwendigkeit dieser Ma ß nahme ein. Umgehend wurden alle nötigen Vorkehrungen getroffen.
21. KAPITEL
Torwak kauerte in seinem Versteck im Inneren des Palastes. Die gesamte turionische Armee hatte sich auf dem riesigen Gelände in Verstecken verteilt. Sie lauerten getarnt in Büschen, hinter Säulen und Wänden, in Fässern und manche erwarteten ihre Opfer über den Türen, auf dem Türrahmen stehend. Sie waren bereit, den Plan von Torwaks Mutter auszuführen.
Der Boden wurde erschüttert.
Erst kaum merkbar. Nach wenigen Sekunden jedoch bebte der Boden im Gleichschritt der nahenden Armee. Torwak hielt sein Schwert mit festem Griff bereit. Wieder eine Situation, in der er nicht wusste, ob er leben oder sterben würde. In Zeiten wie diesen vermisste er ein friedliches, ruhiges Leben. Ja, in der Situation war er sogar bereit, zu Marcy ins Waisenhaus auf die Erde zurückzukehren. Aber den Gedanken verdrängte er rasch.
Keine Schwäche. Nicht jetzt. Das friedliche Leben kann erst kommen, wenn die Feinde vernichtet sind. So wie Xeron es immer sagte ... und Tron. Und wenn Frieden, dann bestimmt nicht bei Marcy, sondern hier, auf Gonran mit meiner Familie.
Er vernahm lautes Poltern am Südtor. Nach wenigen Schlägen hörte Torwak das Bersten des Tores. Seine Männer hatten das Tor absichtlich in letzter Minute geschwächt. Die Feinde sollten einfach Einlass haben.
Torwak hatte sich mit Tron und Xeron in den Palast zurückgezogen. Er spähte durch ein kleines Guckloch. Von hier aus konnte er den gesamten Innenhof übersehen. Tron war umgeben von einigen Boten, um jederzeit neue Befehle erteilen zu können. Xeron und die Frauen befanden sich mit der königlichen Leibgarde neben dem Eingangstor zum Palast, bereit zur Flucht.
Kaum war das Tor der Mauer aufgebrochen, quollen Scharen von Feinden Schulter an Schulter in den Innenhof. Mit lauten Kriegsschreien breiteten sie sich in alle Richtungen aus. Selbst von seinem Versteck aus konnte Torwak die Entschlossenheit in den Augen der Kondraner sehen. In den Augen der Gondraner war dies eher schon Verrücktheit, Kriegs- und Mordlust. Wie eine Welle brachen sie durch das Tor. Eine nicht enden wollende Flut aus Menschen ergoss sich über sie.
Torwaks Männer blieben ruhig. Bisher lief alles nach Plan. Torwak hoffte nur, dass der Plan aufging. Wenn nicht, wäre es das Ende. Sein Ende, das Ende von Turion und auch das Ende all seiner Träume und Hoffnungen. Die Schreie hallten von den Mauern wider und verstärkten sich mit jeder Sekunde. Die Krieger schrien immer lauter. Als sie keine Feinde ausmachen konnten, machte sich Verwirrung in ihren Reihen breit. Hastig schauten sich die Männer um.
Sie vermuten, dass etwas nicht stimmt.
Torwak spähte zum Tor. Nur noch wenige Männer
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