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Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition)

Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Muther , Urs Muther
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Also machten sie sich wieder an die Arbeit . Nach mehr als einer Stunde wurde Nogg fündig. Schnell rief er seine Gefährten zu sich. Den Eingang des Grabes flankierten zwei geflügelte Wesen, die allerdings nicht mehr so recht zu erkennen waren. Zu stark hatten Wind und Wetter an ihnen gefressen. Eine Sonnenuntergangsszene prangte auf der Eingangstür. Das einstige rot der Sonne war schon reichlich verblasst und ließ sich jetzt eher als blassorange bezeichnen. Darunter befanden sich Schriftzeichen in einer fremden Sprache. In den vier Ecken befand sich jeweils ein Skarabäus. Einige gelbe Farbpigmente existierten noch. Das musste das Grab des Mach Na Dun sein. Nogg klatschte erfreut in die Hände und wandte sich zu den Kamelen um, um eine Brechstange zu holen. „Stopp!“, rief Snip ihm zu, „Wir sollten erst einmal lesen, was hier steht.“ Mit diesen Worten setzte er seine magische Brille auf und schaute sich die Schriftzeichen näher an. Dort standen Warnungen und Flüche, verfasst in einer sehr blumigen Sprache. Doch ihr Inhalt war alles andere als nett: Wer dieses Grab betrat, der sollte vom tödlichen Fluch des Ah Na Tun getroffen werden. Die Rache der Toten sollte über ihn kommen und seine Eingeweide würden in alle Winde zerstreut werden. Noch weitere Flüche folgten, die die Familienangehörigen der Grabräuber und deren Nachfahren betrafen. Snip fühlte sich nicht ganz wohl bei der Sache. Aber für sie gab es sowieso keinen Weg mehr zurück. Also nickte er Nogg zu, und der hebelte die Tür auf. Ächzend schob sie sich beiseite und gab einen dunklen Gang dahinter preis. Das dumpfe Pochen, das sie die ganze Zeit über begleitet hatte, wurde nun ein wenig lauter. Konzentriert schauten die Grünhäute in den Gang hinein. Er fiel leicht nach unten hin ab. Seine Wände schmückten kostbare Malereien. Vermutlich bekamen sie diese Räumlichkeiten als erste seit vielen Jahrhunderten, wenn nicht gar Jahrtausenden wieder zu Gesicht. Ein erhebender Moment . Ganz langsam und vorsichtig betraten sie das Grab und folgten dem Gang. Die Malereien zeigten verschiedene Szenen aus dem Leben des Mach Na Dun. Der Kampf und die Jagd spielten dabei eine wichtige Rolle. Allerdings kamen auch schöne Frauen bei den Darstellungen nicht zu kurz. Der Gang führte sie gut zweihundert Meter tief in die Erde. Dann endete er an einer weiteren Tür. Auch sie zeigte kunstvolle Malereien. Ein Boot ließ sich darauf erkennen sowie einige Gestalten, die anscheinend einen Ritus durchführten. Darunter standen weitere Warnungen und Flüche geschrieben. Wieder griff Nogg nach seiner Brechstange und ging auf die Tür zu. Erneut wirkten brachiale Kräfte. Doch trotz aller Anstrengungen bewegte sich die Tür kaum. Die anderen beiden halfen nun mit und drückten und schoben ebenfalls. Ein lautes Knacken ertönte – ganz so, als ob etwas durchbrach. Instinktiv sprangen die drei Grünhäute von der Tür zurück, und das keinen Moment zu früh. Eine Ladung Steine polterte von oben her auf sie herab. Nogg wurde an Kopf und Schulter getroffen und torkelte leicht benommen zurück. Glücklicherweise waren keine lebenswichtigen Organe betroffen. Snip und Bikka bewegten sich schneller und blieben unversehrt. Allmählich dämmerte den dreien, dass die Warnungen nicht von ungefähr kamen. Sie mussten also äußerst vorsichtig sein. Weitere Fallen würden bestimmt auf sie warten. Gemeinsam räumten sie die Steine beiseite und wandten sich wieder der Tür zu. Noch einmal warfen sie ihr ganzes Gewicht in die Waagschale und stemmten die Tür auf. Der Anblick dahinter ließ ihre Augen immer größer werden. Fein säuberlich reihten sich hier hunderte von Grabbeigaben auf. Edle Möbel aus Ebenholz, mit kostbaren Intarsien versehen, Gefäße aus Alabaster, Figuren und kleine Statuen aus Gold und anderen wertvollen Materialien, feinste Waffen und viele andere Dinge. In einer Ecke standen viele kleine Tonfiguren, vielleicht fünfzig Zentimeter hoch. Bauern, Handwerker, aber auch Soldaten befanden sich darunter. Ein eigener Hofstaat für die Ewigkeit. Die Grünhäute kamen immer noch nicht aus dem Staunen raus. Nur mit äußerster Mühe gelang es ihnen, die Schätze stehen zu lassen und sich nicht die Taschen vollzustopfen. Nur Bikka konnte sich nicht beherrschen. Er fühlte sich von einem Speer wie magisch angezogen. Der Speer hatte einen kurzen Schaft, mit wertvollen Einlegearbeiten verziert. Je eine geschwungene Klinge befand sich an jedem Ende. Ehrfürchtig

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