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Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition)

Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Muther , Urs Muther
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strich der Wolfsreiter über das kühle Metall. Die Klingen waren perfekt geschmiedet. So etwas Feines hatte er noch nie gesehen. Ohne groß darüber nachzudenken, nahm er den Speer einfach mit. Auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes führte ein Gang weiter. Etwas widerwillig rissen sie sich von den Schätzen los und setzten ihren Weg fort. Auch dieser Gang fiel leicht nach unten ab. Mittlerweile mussten sie sich schon etliche Meter unter der Oberfläche befinden. Aus Sorge vor weiteren Fallen oder anderen Gefahrenstellen leuchtete Snip den Gang mit seiner Laterne intensiv aus, während Bikka seine scharfen Augen schweifen ließ. Trotzdem passierte es. Urplötzlich klappte unter ihnen der Boden weg. Eine tiefe Fallgrube tat sich auf. Nogg stand weiter hinten und Bikka konnte sich mit einem beherzten Sprung nach vorne in Sicherheit bringen. Snip hingegen befand sich mitten auf der Falle, und nun stürzte er. In Panik griff er wild um sich, versuchte irgendwas zu fassen zu kriegen. Vor seinem inneren Auge lief schon sein gesamtes Leben vor ihm ab. Bald würde er aufprallen. Doch die Götter schienen noch anderes mit ihm vorzuhaben. Im letzten Moment gelang es ihm, eine Wurzel zu packen, die aus der Wand der Fallgrube herauswuchs. Mit aller Kraft klammerte er sich daran. Sein Fall würde jäh gestoppt und er schlug hart gegen die Wand. Ein leichter Schwindel stieg in ihm auf. Aber er weigerte sich stur, den festen Halt wieder aufzugeben. Laut schrie er um Hilfe. Kurz darauf kam Bikka an einem Seil zu ihm heruntergeklettert, reichte ihm die Hand und half ihm, wieder nach oben zu kommen. Das war gerade noch mal gut gegangen. Nach einer kurzen Erholungspause gingen sie weiter. Der Gang fiel nun nicht mehr ab, sondern verlief waagerecht. Die Malereien an den Wänden zeigten merkwürdige Wesen, halb Mensch, halb Tier. Schließlich gelangten sie in einen weiteren Raum. Besser gesagt: Es handelte sich um eine gewaltige Halle, deren Decke so hoch hing, dass sie sich in der Dunkelheit verlor. Quer durch die Halle verlief ein tiefer Abgrund im Boden, der sich über die gesamte Breite des Raumes erstreckte. Wie tief er wirklich war, das konnte Snip selbst mit Hilfe der Laterne nicht ausmachen. Offenbar ging es da extrem tief herunter. Über den Abgrund führte eine schmale steinerne Brücke, gerade breit genug für eine einzelne Person. Sie verfügte über keinerlei Geländer oder eine sonstige Absicherung. Das andere Ende der Halle lag mindestens fünfzig Meter weit entfernt und ließ sich von hier aus kaum erkennen. „Na, das wird eine schöne Kletterpartie werden.“, prophezeite Snip mit einem mulmigen Gefühl. Der Absturz vorhin steckte ihm noch mächtig in den Knochen. „Ich gehe vor.“, erklärte Bikka tapfer und setzte seinen Fuß auf die Brücke. Der Stein entpuppte sich als glatt, aber nicht rutschig. Langsam ging er weiter. Nogg folgte ihm und Snip bildete die Nachhut. „Schaut nicht nach unten.“, empfahl der Wolfsreiter seinen Gefährten, „Orientiert euch einfach an der Brücke und haltet die Augen nach vorne gerichtet. Dann wird euch nicht so leicht schwindelig. “ Schritt für Schritt marschierten sie im Gänsemarsch vorwärts und versuchten, Bikkas Ratschlag zu beherzigen. Das war allerdings leichter gesagt als getan; denn der Abgrund zog ihre Aufmerksamkeit geradezu magisch auf sich. Es kam ihnen fast vor, als würde er nach ihnen rufen. In das Pochen, das nach wie vor aus der Ferne zu vernehmen war, mischte sich jetzt auf einmal ein anderes Geräusch, das viel näher zu sein schien. Unsicher schauten die drei sich um. Allmählich kam das Geräusch näher und wurde lauter. Irgendwas kam da aus der Dunkelheit auf sie zu. Instinktiv zogen sie ihre Waffen und harrten der Dinge, die da kommen mochten. Einige Augenblicke später sahen sie es dann: Ein Schwarm Vögel näherte sich schnell und zielstrebig ihrer Position, jeder so groß wie ein Falke. ‚Wie war das möglich?’, fragte sich Snip, ‚Wie sollten Vögel hier unten hereingekommen und vor allem überlebt haben.’ Leicht verunsichert griff er nach seiner Laterne und zielte damit auf die Vögel. Vielleicht würde der Lichtstrahl sie ablenken oder gar vertreiben. Aber weit gefehlt. Sie behielten Kurs und setzten zum Angriff an. Nun konnte er erkennen, dass diese Vögel gar nicht mehr am Leben waren. Knochen zeichneten sich durch die stumpfen Federn ab. Hier und da brachen sie auch durch die ausgemergelte Haut hindurch und legten das halb

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