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Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition)

Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Muther , Urs Muther
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dunklen Gesöff hervor, die er herumgab. Das Zeug schmeckte widerlich, aber es belebte sie zumindest für eine kurze Zeit und machte die müden Glieder etwas munterer. „Nicht magisch, aber wirkungsvoll.“, kommentierte Snip das Gebräu, und alle lachten.
    Gegen Abend kamen sie endlich unten an. Heilfroh schlugen sie erst einmal ihr Lager auf. Heute würden sie nicht mehr weiter marschieren. Morgen war auch noch ein Tag. Vor ihnen erstreckte sich eine Steppe so weit das Auge reichte. Kein Hügel, keine andere Erhebung, nur dürres Gras, Sand und felsiger Boden. Dazwischen ein paar Bäume und Büsche. In einiger Entfernung schienen einige Tiere zu stehen. Aber genau ließ sich das von dieser Stelle nicht auszumachen. Snip schaute noch einmal ausgiebig in die Runde. Hier gab es weit und breit nichts, schon gar keine Siedlung oder sogar eine Stadt. „Irgendwo da draußen liegt Tramor.“, sinnierte er leise und deutete mit seinem Arm sehnsüchtig in die Ferne.
     

Kapitel 11
     
    Noggs Gesundheitszustand verschlechterte sich während der nächsten beiden Tage zusehends. Seine Wunden hatten sich entzündet, er bekam Schüttelfrost und seine Kräfte schwanden immer mehr. Zwischendurch verlor er mehrfach das Bewusstsein. Die Gefährten machten sich ernsthafte Sorgen um ihn. Der Ork brauchte dringend einen Heiler, die richtigen Medikamente und eine gute Portion Ruhe. All das konnten sie ihm nicht bieten. Snip hatte seine Taschen und Beutel ein ums andere mal durchsucht. Aber gerade jene Dinge, die hier vielleicht geholfen hätten, waren beim Zusammenstoß mit dem Bären verloren gegangen. Sollten sie nicht bald einen Heiler finden, wäre es um den Ork geschehen. Nun dämmerte schon der Abend des zweiten Tages, ohne dass ihnen auch nur eine Sterbensseele über den Weg gelaufen war. Ein paar büffelähnliche Tiere in einiger Entfernung, mehr gab es nicht zu sehen. Bikka ritt, wie so oft, voraus, um das Gelände zu erkunden und einen geeigneten Lagerplatz zu finden. Kurz darauf kam er mit schnellem Tempo zurückgeritten. Obwohl der Wolf noch nicht ganz stand, sprang er von seinem Reittier herab und lief die letzten paar Schritte auf Snip und die anderen zu. „Dahinten“, brachte er hastig heraus, „dahinten ist ein Lagerfeuer zu sehen.“ Dabei fuchtelte er wild mit den Händen herum und zeigte etwa in Richtung Osten. Der sonst so stoische Rabb wurde plötzlich ganz unruhig. In seinen Augen blitzte es auf. „Dann nichts wie hin!“, rief er und wollte zu seinem Pferd laufen. „Nicht so schnell.“, versuchte Snip ihn zu bremsen, „Wir wissen nicht, wer oder was da draußen ist. Am besten schleicht Bikka sich erst einmal vorsichtig an und kundschaftet das Lager aus. Danach sehen wir weiter.“ Der Plan leuchtete allen ein. Und so ließ Bikka seinen Wolf schweren Herzens bei den anderen zurück und machte sich zu Fuß auf den Weg. Ihm war klar, dass er sich mit dem Tier nicht vernünftig würde anschleichen können . Er benötigte weit über eine Stunde, bis er das Lager erreichte. Inzwischen war es vollständig dunkel geworden. Der Mond schien am Himmel und einige Sterne funkelten. Wolken gab es nur wenige. Auf allen Vieren schob sich der Wolfsreiter die letzten Meter voran und nutzte dabei die Deckung eines spärlichen Busches. Nun konnte er sehen, wer sich da um das Feuer versammelte. Im Schatten eines großen Baumes saßen sieben Menschen und redeten angeregt miteinander. Der Duft von gebratenem Fleisch wehte zu ihm herüber. Das Wasser lief ihm im Munde zusammen, und ihm wurde klar, dass er schon lange nichts mehr gegessen hatte. Bei den Menschen handelte es sich durchweg um stämmige und verwegen wirkende Typen, ihre Haut von Wind und Wetter gegerbt, die Gesichter unrasiert, von der einen oder anderen Narbe gezeichnet. Sie trugen allesamt sehr praktische Kleidung, überwiegend aus Leder gefertigt. In den Gürteln steckten Dolche und Kurzschwerter, neben ihnen lagen Speere, Bögen und Armbrüste. Einer von den Männern fiel Bikka besonders auf. Feuerrote Haare schmückten seinen Kopf, dazu hatte er eine noch dunklere Gesichtsfarbe als die anderen und schien oft und gerne laut zu lachen. Aufgrund seiner Ausstrahlung zog er alle anderen in seinen Bann und formierte zum natürlichen Mittelpunkt der Gruppe. Einige Meter von den Menschen entfernt standen mehrere Pferde, die müde vor sich hin grasten. Daneben lagen fünf Hunde, die offenbar schliefen. ‚Ein wilder Haufen! Vermutlich Jäger.’, dachte Bikka und

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