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Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition)

Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Muther , Urs Muther
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‚Wie konnte ihm alles nur so aus dem Ruder laufen? Er war doch immer bemüht gewesen, alles unter Kontrolle zu behalten. Bloß kein unnötiges Risiko! Aber er musste sich zusammenreißen; zeigen, dass er ein Anführer sein konnte. Das war er seine Gefährten schuldig.’ Der Wolf lag währenddessen einfach nur da und döste vor sich hin. Urplötzlich sprang er auf und begann zu heulen. Snip und Rabb schreckten aus ihren Gedanken hoch und blickten sich um. Der Goblin lief schleunigst zu dem Tier herüber und versuchte es zu beruhigen, indem er ihm den Rücken kraulte und über den Kopf strich, aber ohne nennenswerten Erfolg. ‚Verdammt, der wird uns noch verraten.’, fluchte er. Da regte sich auf einmal etwas im nahen Dunkel. Urplötzlich und bevor sie reagieren konnten, befanden sich acht Reiter in ihrem improvisierten Lager und richteten ihre Bögen und Armbrüste auf sie. „Lasst eure Waffen fallen und hoch mit den Armen!“, befahl ihnen einer der Reiter. Und ein anderer fügte hinzu: „Das ist ja mal ein gewaltiger Goblin-Stamm. Sieht mir fast nach ’ner Invasion aus. Ich bin schwer beeindruckt.“ Dann brachen die Reiter in ein schallendes Gelächter aus.
     

Kapitel 12
     
    Firuns Brust schwoll regelrecht an vor Stolz. Zum ersten Mal durfte er eine Patrouille Wolfsreiter anführen. Für diese Ehre hatte er lange und hart gearbeitet. Immer wieder hatte er sich hervorgetan und besonders riskante Aufgaben übernommen. Das war nicht immer leicht gewesen. So manche Blessur hatte er davongetragen, ganz zu schweigen von den dummen Sprüchen der anderen. Aber im Endeffekt lohnte es sich. Gestern hatte Tirzipp ihn endlich zu sich gerufen und ihm mitgeteilt, dass er am heutigen Tag eine Patrouille durch den westlichen Teil des Waldes führen sollte. Eigentlich keine allzu spektakuläre Sache, aber es stellte sein erstes Kommando dar. Firun konnte kaum schlafen die Nacht. Ein ums andere Mal hatte er sich den kommenden Tag vorgestellt und bis ins Detail hinein ausgemalt. Er würde seine Aufgabe gut machen. Nein, er würde sie perfekt erledigen. Das hatte er sich fest vorgenommen. Und tatsächlich lief alles so reibungslos, wie er es sich gewünscht hatte. Nach etwa einer Stunde waren fremde Reiter aufgetaucht, die den Wald über den Weg von Westen her betreten hatten. Sieben Menschen, die sich offenbar keine Gedanken über mögliche Gefahren machten; denn sie unterhielten sich lautstark, lachten und achteten wenig auf ihre Umgebung. Firun grinste zufrieden. Seine Wolfsreiter waren fast dreimal so viele, sie kannten das Gelände und der Überraschungseffekt befand sich eindeutig auf ihrer Seite. Sie würden mit Leichtigkeit einen angemessenen „Wegezoll“ von den Bleichgesichtern erbeuten. Er musste nur geduldig auf die geeignete Stelle warten, damit sie zuschlagen konnten. Mit einem erwartungsfrohen Grinsen wendete er seinen Wolf, gab ein kurzes Kommando, und sie machten sich an die Verfolgung der Menschen. Der Weg, der vor den Menschen lag, schlängelte sich gemächlich durch den Wald. Kurz vor einem gewaltigen und uralten Baum vollführte er einen abrupten Knick nach links, nur um kurz darauf wieder auf die ursprüngliche Richtung zu schwenken. Die Reiter bogen gerade um die erste Kurve, als sie vor sich eine Bewegung wahrnahmen. Aus dem Unterholz sprangen mehrere Goblins auf den Weg und richteten ihre Bögen auf sie. Dahinter stellten sich einige Wolfsreiter in Position, die Speere gesenkt. Auch hinter den Menschen bewegte sich was. Weitere Wolfsreiter kamen hinter dem großen Baum hervorgeritten und blockierten so den Rückweg. Instinktiv riss einer der Menschen die Armbrust hoch, die quer vor ihm über dem Sattel lag und richtete sie auf die Goblins. Doch viel weiter kam er nicht. Denn im selben Augenblick durchbohrten ihn schon fünf buntgefiederte Pfeile. Mit einem ungläubigen Blick in den weit aufgerissenen Augen sackte er in sich zusammen und fiel krachend vom Pferd . „Lasst die Waffen fallen und ergebt euch! Dann wird euch anderen nichts passieren.“, ertönte die Stimme eines der Wolfsreiter, die hinter den Menschen Position bezogen hatten. Der Anführer der Menschen, ein fein gekleideter Herr mit langen dunklen Haaren und einem Schnurrbart, hob den Arm, um seinen Leuten zu signalisieren, dass sie ihre Waffen stecken lassen sollten. Langsam hoben auch sie ihre Arme. Firuns Anspannung löste sich allmählich. Sein Plan ging auf. Jetzt mussten sie nur noch anständig abkassieren und fertig. Ein

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