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Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition)

Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Muther , Urs Muther
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ihnen ein Zeichen. Augenblicklich schnappten sie sich ihre Waffen und stürzten sich ebenfalls in den Kampf. Fast zeitgleich wurde die Tür des Turms von innen aufgestoßen und weitere Orks kamen herausgelaufen. Bei all der Hektik vergaßen sie, die Tür hinter sich wieder zu schließen.
    Das war die Chance, auf die Snip gewartet hatte. Schnell gab er Nogg ein Zeichen. Dann rannten sie los. Aus dem Augenwinkel sahen sie, wie das große Tor des hinteren Gebäudes aufgestoßen wurde. Im nächsten Moment kamen zwei mächtige Kreaturen aus dem Gebäude herausgewankt. Sie maßen fast drei Meter und strotzen nur so vor Muskeln. Ihre gummiartige Haut hatte eine dunkle Färbung. Die Beine wirkten zu kurz geraten für den massigen Körper, dafür waren die Arme entschieden zu lang. Ihre Finger liefen in scharfe und spitze Krallen aus, aus den hässlichen Gesichtern ragten mächtige Hauer. Wie Orang Utahs stürmten sie auf das Kampfgetümmel zu, begleitet vom Jubelgeschrei der umherstehenden Grünhäute. ‚Trolle!’, stellte Snip fest, obwohl er selbst noch nie zuvor welche gesehen hatte. Am liebsten wäre er stehen geblieben, um die Kreaturen zu studieren und zu beobachten, wie der Kampf ausgehen würde. Doch dafür hatten sie jetzt definitiv keine Zeit. Alle Augen richteten sich auf die beiden Trolle, die gleich auf das steinerne Monstrum treffen würden. Und so bemerkte niemand, dass Snip und Nogg heimlich in den Turm huschten.
     

Kapitel 26
     
    Keine Sterbensseele befand sich im Flur. Alle Wächter schienen nach draußen gelaufen zu sein. Fackeln steckten in metallenen Halterungen und illuminierten das alte Gemäuer. Man konnte sein Alter und seine Geschichte förmlich riechen. Mehr als zweitausend Jahre hatte dieser Turm auf dem Buckel. Das war unvorstellbar lange. Links und rechts gingen Türen vom Flur ab. Gleich die erste davon stand offen. Acht einfache Betten befanden sich hier. Dazwischen lagen allerlei Sachen verstreut, die offenbar den Ork-Wächtern gehörten. Vorsichtig öffneten sie eine Tür nach der anderen. Zwei weitere Schlafräume taten sich vor ihnen auf. Hinter einer anderen Tür führte eine Treppe nach oben. „Falsche Richtung!“, meinte Snip leise. Am Ende des Gangs entdeckten sie noch eine weitere Tür. Vorsichtig lauschte Snip daran, bevor er sie einen Spalt öffnete. Ein kleiner Raum lag dahinter, in dem zu beiden Seiten jeweils ein hölzernes Regal stand. Einige Lebensmittel und nützliche Dinge lagen darauf. Nogg steckte sich zwei Fackeln ein. Falls es mal dunkel würde. An der gegenüberliegenden Wand befand sich eine weitere Tür. Dahinter führte eine Steintreppe in die Tiefe. Schritt für Schritt ertasteten sie sich im Halbdunkel den Weg nach unten. Dort angekommen erreichten sie wiederum einen kleinen Raum, von dem zwei weitere Flure abgingen. Eine schnelle Inspektion zeigte, dass hier unten viele Dinge gelagert wurden, die die Banditen für ihr tägliches Leben benötigten: Waffen, Lebensmittel, unterschiedlichste Ausrüstungsgegenstände und noch so einiges mehr. Gerade hatten sie wieder eine Tür geöffnet, um dort hineinzuschauen, als sie ein Geräusch vernahmen. Schritte kamen auf dem Gang näher. Schnell huschten sie in den Raum hinein. Fässer und Kisten stapelten sich hier auf. Und dahinter fand sich genug Platz, um sich zu verstecken. Stumm warteten sie darauf, dass die Schritte vorbeigingen. Bald schon hörten sie nichts mehr davon. Vermutlich waren sie zur Treppe gegangen und nach oben gestiegen. Snip und Nogg standen wieder auf und schauten sich im Raum um. Ein weiterer Lagerraum. So wie die anderen auch. Sie wollten sich schon zum Gehen umwenden, da fiel Snips Blick auf ein Bronzerelief, das die hintere Wand des Raumes schmückte. Es hatte schon reichlich Grünspan und Staub angesetzt. Dennoch konnten sie erkennen, dass es eine Szene aus längst vergangenen Tagen zeigte. In der Mitte des Reliefs zeichnete sich der Turm ab. Er war noch vollständig, keine Ruine. Um ihn herum tobte ein Kampf. Riesige Truppen aus Menschen, Elfen, Zwergen und anderen Humanoiden kämpften gegen ein Heer aus Monstern und Dämonen. Direkt über dem Turm entdeckten sie eine Krone. Snip kletterte auf eine Kiste, um die Krone besser betrachten zu können. Sie war schlicht gehalten, aber mit drei Runen verziert. „Die Krone von Zargh!“, stieß er ehrfürchtig durch die Zähne. Vorsichtig strich er mit den Fingern darüber. Als der die Runen berührte, ertönte ein leises Klicken. Erschrocken sah

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