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Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition)

Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Muther , Urs Muther
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keine Reaktion und starrte einfach vor sich hin ins Nichts. Der Goblin hatte zwar keine Ahnung, was da gerade geschah, aber er musste handeln. Geistesgegenwärtig packte er von hinten den Gürtel des Orks und riss daran, so stark er nur konnte. Schwankend machte Nogg ein paar Schritte nach hinten. Dabei trat er auch aus der Wolke heraus. Der Bann war gebrochen. Die Bilder verschwanden. Völlig irritiert rang er schwer nach Atem und sog gierig die Höhlenluft ein. Mit Snips Hilfe fand er den Weg zurück zum Höhleneingang, wo er sich erst einmal erschöpft auf den Boden fallen ließ. Der Goblin holte eine Wasserflasche heraus und flößte seinem Freund ein paar Schlucke ein. Bald ging es ihm schon wieder ein wenig besser. „Sporen!“, schimpfte Snip, „Das ist doch echt hinterhältig.“ Als Nogg wieder auf seinen Beinen stehen konnte, nahm Snip seine Jacke und riss einen Ärmel ab. Den teilte er mit dem Dolch in zwei Teile, die er reichlich mit Wasser tränkte. Ein Stück reichte er an Nogg. „Halt dir das vor Nase und Mund und laufe ganz am Rand der Höhle, bis wir auf einen Ausgang stoßen.“ Der Ork nickte und tat wie geheißen . So schnell sie konnten, rannten sie in die Höhle hinein und folgten dem Verlauf der links von ihnen gelegenen Wand. Die Pilze schossen eifrig ihre Sporen auf sie ab. Eine Wolke nach der anderen schwebte auf sie zu. Bald war ein großer Teil der Höhle davon erfüllt. Die nassen Tücher vor ihren Gesichtern schützten zwar ein wenig vor den Sporen, aber sie behinderten auch das Atmen. Je weiter sie kamen, desto wärmer wurde ihnen. Ihre Muskeln schmerzten, das Blut pochte in ihren Schläfen. Lange würden sie das nicht mehr aushalten. Sie brauchten mehr Luft, mehr Sauerstoff. Da kam endlich der Ausgang der Höhle in den Blick. Sie mobilisierten noch einmal alle Kraftreserven. Dann hatten sie es geschafft. Halb bewusstlos taumelten sie aus der Höhle und sackten schließlich auf dem Boden zusammen. Es dauerte eine ganze Weile, bis sie wieder zu Kräften gekommen waren. Ein paar Tropfen von Snips Heiltrank halfen dabei zusätzlich. Schwerfällig rappelten sie sich auf und schauten auf den Gang, der sich nun vor ihnen erstreckte. Wiederum ließ sich nicht viel zu erkennen. Und so schritten sie vorsichtig weiter. Kurz darauf kamen sie an eine weitere Tür, die diesmal aber geöffnet war. Dahinter befand sich ein kleiner Raum, auf dessen Boden einige Knochen herumlagen. Snip wusste nicht ganz genau, ob es sich dabei um Menschen handelte, humanoider Herkunft schienen sie aber auf jeden Fall zu sein. ‚Vermutlich die sterblichen Überreste glückloser Abenteurer.’ Zwischen den Knochen lagen einige angespitzte Metallstäbe, jeder etwa fünfundzwanzig Zentimeter lang. Snip wusste sofort, was das zu bedeuten hatte: Hier gab es eine Falle, die solche Pfeile auf unachtsame Passanten abfeuerte. Einfach, aber wirkungsvoll. Fragte sich nur, wo der Mechanismus sich versteckte. Der Goblin ging in die Hocke, um sich den Raum aus dieser Perspektive zu betrachten. Mit geübtem Blick konnte er einige kleine Löcher in den Wänden entdecken. Von dort wurden die Pfeile abgefeuert. Die Auslöser mussten im Boden versteckt sein. Und genau hier lag das Problem; denn durch die dicke Staubschicht konnte man den Boden überhaupt nicht mehr erkennen. Da hatte der Goblin eine Idee. „Wir müssen unterhalb der Löcher bleiben, am besten ganz eng auf dem Boden – und direkt am Rand. Dann schießen die Pfeile über uns hinweg.“ Der Ork nickte zustimmend, obwohl er nicht den Anschein machte, als hätte er Snip vollständig verstanden. Die beiden ordneten ihr Gepäck und ließen sich auf den Boden nieder. Wie Schlangen krochen sie in den Raum hinein. Der Staub kitzelte furchtbar in ihren Nasen. Kurz darauf löste die erste Falle aus. Ein Klacken. Ein Plopp. Ein Sausen. Dann schlug ein metallener Pfeil an die gegenüberliegende Wand und fiel klirrend herunter. Das gleiche Spiel wiederholte sich noch ein paar Mal. Doch Snip schien recht zu behalten: sie wurden nicht getroffen, auch wenn die Pfeile nur einen Hauch über Noggs Rücken hinweg flogen. Noch wenige Meter trennten sie vom gegenüber liegenden Ausgang. Der Goblin, der vorangekrochen war, schaute sehr selbstzufrieden drein. Seine Idee war erfolgreich – wieder mal. Immer mehr betrachtete er sich als großen Anführer, der auch die schwierigsten Herausforderungen mit Geschick und vor allem Intelligenz angehen konnte. Wieder klackte es. Kein Problem! Doch

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