Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition)

Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Muther , Urs Muther
Vom Netzwerk:
Insel gewesen sein. Ob es früher ein Tempel war – vielleicht sogar der Tempel –, ein Palast oder doch etwas ganz anderes, vermochten sie natürlich nicht zu sagen. Mittlerweile hatten sie fast alle Trümmer angeschaut. Bikka lief schon zum nächsten Brocken vor, als plötzlich der Boden unter seinen Füßen nachgab. Ein Loch tat sich auf, und er stürzte hinein. Sand und Geröll rutschten nach und sorgten für eine ordentliche Staubwolke. Überrascht schrie der Wolfsreiter auf, bevor er dann völlig im Erdboden verschwand. Nogg und Snip rannten schnell zur Unglücksstelle. Als der Staub sich ein wenig gelegt hatte, sahen sie, dass das Loch ziemlich tief hinunter ging. Wie weit, das ließ sich aufgrund der Dunkelheit dort unten nicht zu erkennen. „Bikka“, rief Nogg laut in das Loch hinein, „kannst du uns hören? Geht es dir gut?“ Seine Worte hallten ein wenig von unten her zurück. Kurz darauf kam die Antwort: „Alles klar, Mann! Ist nur verdammt dunkel hier unten.“ Snip atmete erleichtert auf. „Bleib einfach, wo du bist. Wir holen dich da raus.“ Mit diesen Worten lief Nogg auch schon los in Richtung Dschungel. Schnell hatte er einige Schlingpflanzen durchtrennt und sie fachmännisch verknotet. Nun besaßen sie schon mal ein Seil. Anschließend griff er sich einen stabilen Ast, umwickelte den oberen Teil mit bastartigen Pflanzen. Dann ging er zu einem der Bäume und schlug mit seiner Axt eine Kerbe hinein. Unter der Borke kam klebriges Harz zum Vorschein. Mehrmals rieb er die improvisierte Fackel durch das Harz, bis der obere Teil vollständig damit bedeckt war. Das gleiche wiederholte er noch zweimal. Wenig später stand er wieder bei dem Loch, in das Bikka gestürzt war. Sorgsam legte er das Seil um einen in der Nähe stehenden Baum, zurrte es fest und ließ das andere Ende in das Loch hinab. Danach entzündete er die Fackel mit einem Feuerstein. Snip hatte sich inzwischen für den Abstieg fertig gemacht. Er griff sich das Seil und wickelte es sich um die Hüfte. Nogg reichte ihm die brennende Fackel. Vorsichtig seilte sich der Goblin ab. Schon nach wenigen Metern merkte er, dass es sich nicht einfach um ein Loch handelte, sondern eher um einen steilen Tunnel, der einer Rutsche gleich nach unten führte. Unterwegs trat er hin und wieder Sand und kleine Steine los, die in die Tiefe purzelten. „Hey, pass auf!“, ertönte es dann von unten. Nach einigen Minuten kam er unten an. Der Tunnel mündete in einen kleinen Raum, der künstlich geschaffen worden war. Die Wände bestanden aus behauenem Stein und trugen zahlreiche Ornamente und Verzierungen. In der gegenüberliegenden Wand befand sich eine Türöffnung. Bikka saß auf einem Haufen aus Sand und Geröll und schirmte seine Augen gegen das Licht der Fackel ab. Er musste sich erst einmal wieder daran gewöhnen, etwas sehen zu können. Snip sah sich um. Der Raum musste zu irgendeinem Bauwerk gehört haben. Vielleicht ein Keller oder so etwas. Lauthals signalisierte er Nogg, dass er gut gelandet und alles in Ordnung sei. Bikka stand inzwischen wieder. Sein Fuß schmerzte ein wenig, aber er hatte sich nichts gebrochen. Die beiden Goblins gingen zu der Türöffnung und spähten hindurch. Der Anblick, der sich ihnen nun bot, war gewaltig. Eine große Halle von vielleicht zwanzig Metern Länge erstreckte sich vor ihnen. Die Fackel konnte sie nur unzureichend erleuchten, aber bereits der erste Blick ließ die Proportionen erahnen. Die Decke lag weit oben. Etwas zögerlich setzten sie die Füße in die Halle. Weitere Tunnel zeigten, dass auch hier schon vorher jemand gewesen war. Sollte es Schätze gegeben haben, so hatten andere diese sicher längst geraubt. Das wirklich Beeindruckende an der Halle waren die großflächigen Wandgemälde. Die Farbe war im Laufe der Zeit verblichen, und doch wirkten sie immer noch imposant . Fasziniert lief Snip die Wände ab und schaute sich in aller Ruhe im Fackellicht die Gemälde an. Hier und da fand er Schriftzeichen in einer fremden Sprache. Sicherheitshalber setzte der Goblin seine magische Brille auf. Nun erkannte er, dass die Bilder im Zusammenspiel mit den Worten eine Geschichte erzählten, die sie in eine ferne Vergangenheit entführte: Vor langer Zeit kamen die Elfen in Schiffen über das Meer gefahren und ließen sich auf Alisu nieder. In zahlreichen Gefechten stellten sie sich den Gefahren der Insel und vor allem den vielen Kreaturen, die es hier gab. Bald war die Insel ganz in ihrer Hand. Im Laufe der Zeit

Weitere Kostenlose Bücher