Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition)
drehte die Bestie ihren Kopf in Richtung der Grünhäute und setzte sich langsam in Bewegung. Die gelben Augen funkelten böse. Diesmal brauchte es kein Kommando. Die drei stürmten ebenfalls los, allerdings in die entgegen gesetzte Richtung. Sie wollten schließlich nicht wieder den Affen in die Hände laufen. Dummerweise erwies sich die Bestie als viel flinker und wendiger, als ihre Größe es hätte vermuten lassen. Wenn sie erst mal in Fahrt war, konnte sie eine hohe Geschwindigkeit entwickeln. Immer wieder schlugen die Grünhäute Haken, um den Verfolger auszubremsen. Doch so leicht wurden sie das Monstrum nicht los. Es schien ziemlich hungrig zu sein. Allmählich schwanden ihre Kräfte, und der Abstand war um keinen Zentimeter größer geworden. Da entdeckten sie plötzlich in einiger Entfernung einen langen Spalt in der Erde. Irgendetwas musste sie einst aufgebrochen und einen tiefen Riss hinterlassen haben. Vielleicht ein Erdbeben. Eine hölzerne Hängebrücke führte über den Spalt. Mit letzter Kraft steuerten sie darauf zu. Die Brücke schien schon recht alt und sah alles andere als vertrauenerweckend aus. Aber es gab keine andere Möglichkeit für sie. Bikka erreichte als erster die Brücke. Geschickte balancierte er auf den Holzplanken und drang schnell bis zur Mitte der Brücke vor. Die anderen beiden Grünhäute brauchten da um einiges länger. Zögerlich stiefelten sie hinterher. Mittlerweile hatte auch das Monster die Brücke erreicht. Wütend realisierte es, dass es dort nicht hinüber kommen konnte. Der Spalt war zu breit und die Brücke zu schmal. Mit hoch gerecktem Kopf stieß es einige laute Schreie aus. Währenddessen liefen die drei Grünhäute immer weiter auf der Brücke und erreichten schließlich die andere Seite. Erleichtert wischten sie sich den Schweiß von der Stirn. Da hatte nicht viel gefehlt! Kurz darauf verschwand die Sonne vollständig am Horizont. Dunkelheit hüllte sie ein. In einem kleinen Dickicht errichteten sie ihr Nachtlager und träumten von einer friedlicheren Welt. Am nächsten Morgen setzten sie ihren Weg fort. Die Erfahrungen des vorigen Tages hatten sich ihnen eingeprägt. Bei jedem unbekannten Geräusch gingen sie instinktiv in Deckung und schauten sich erst einmal um. So kamen sie zwar langsamer voran, aber vermeintlich auch sicherer. Schließlich erreichten sie eine große Lichtung . Aus dem Schutz der Bäume inspizierten sie sorgsam das Gelände. Eine Menge Trümmer lagen dort herum. Reste wohl von einem großen Gebäude oder auch von mehreren. Zum Teil überwucherten Pflanzen die Steinbrocken. An anderen Stellen hatte offenbar jemand die Pflanzen weggeschnitten. Als sie feststellten, dass sich niemand auf der Lichtung befand, kamen sie langsam näher und entdeckten eine Vielzahl von Löchern und Kuhlen in der Erde. Da hatte irgendjemand gegraben. Haufen aus ausgehobenem Erdreich türmten sich neben den Löchern auf. Snip näherte sich einem der Löcher und schaute hinein. Es reichte wohl vier bis fünf Meter in die Tiefe. Zu sehen war da unten allerdings nichts. Allmählich dämmerte es ihm: Offenbar waren hier die verrückten Forscher am Werk gewesen, von denen sie gehört hatten. Sie schienen nach irgendwelchen Schätzen oder anderen Dingen zu suchen. Er hoffte inständig, dass sie nicht bereits die Rune gefunden hatten, hinter der sie her waren. Bikka ging unterdessen zu einem großen Trümmerstück weiter, das vermutlich mal Teil einer Säule oder von etwas Ähnlichem gewesen war. Jetzt rief er seine Freunde zu sich, um ihnen zu zeigen, was er entdeckt hatte. Auf dem Stein gab es mehrere Abbildungen zu sehen, teilweise schon stark verwittert, aber einiges ließ sich noch erkennen. Hauptsächlich erkannten sie menschenähnliche Wesen mit spitzen Ohren, die merkwürdige Gegenstände in ihren Händen hielten. „Elfen!“, sagte Nogg mit einem Unterton, der nach Übelkeit in der Magengegend klang. Snip nickte nur. Das passte zu dem, was sie schon wussten. Neben den Elfen befanden sich auch einige Fische. Sie gingen weiter und schauten sich andere Trümmerstücke an. Auch hier fanden sie kunstvolle Ornamente und Abbildungen, die zumeist Elfen zeigten. Mal handelte es sich um Jagd- oder Kampfszenen, mal um eher diplomatische Darstellungen. In diesem Zusammenhang kamen auch schon mal Vertreter von anderen Rassen vor: Menschen, Zwerge, irgendwelche echsenartigen Wesen, die Snip und seine Freunde nicht kannten. Dieses Gebäude hier musste wichtig für die Elfen der
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