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Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition)

Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Muther , Urs Muther
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ein. Zauberhafte Blüten in allen nur erdenklichen Farben erstrahlten daran. Dazwischen standen Büsche mit Beeren und andern Früchten. Sie sahen verlockend aus. Aber Snip mahnte sich und die anderen beiden zur Vorsicht. Der Geruch, den der Dschungel verströmte, war intensiv süßlich. Hier und da schon mit einer Note ins Modrige. Überall schwirrten und summten Scharen von Insekten. Und ein guter Teil davon schien erpicht darauf zu sein, sie zu stechen oder zu beißen. Aus Tüchern improvisierten sie kurzerhand schützende Kopfbedeckungen, um zumindest dem Gros an Attacken aus dem Weg zu gehen. Spinnen, Eidechsen und andere kleine Tiere saßen oder krabbelten auf den Bäumen herum. Schlangen schoben sich durch das Unterholz. Weiter oben flogen Vögel und stießen kreischende Laute aus. Kleine pelzige Tiere sprangen von Ast zu Ast. Ja, der Dschungel lebte, und zwar verdammt laut. „Hier lang!“, bedeutete Snip den anderen beiden den Weg. Er hatte wieder einmal seinen Kompass herausgeholt und versuchte sie direkt von der Küste weg ins Innere der Insel zu führen. Das entpuppte sich allerdings als gar nicht so einfach; denn der Dschungel hatte keine erkennbaren Wege. Mitunter mussten sie größere Hindernisse umgehen und dann ihre Richtung wieder neu bestimmen. Nach einer Weile kamen sie in einen etwas lichteren Teil des Dschungels. Hier standen die Bäume nicht ganz so eng beieinander. Das Unterholz war eher spärlich, so dass sie schneller vorankamen. Schließlich wurde es Abend, ohne dass sie auf etwas Nennenswertes gestoßen wären. Müde und erschöpft schauten sie sich nach einem passenden Lagerplatz um. Da landete plötzlich direkt vor Nogg ein Geschoss auf dem Boden und zerplatzte. Bruchstücke, vermengt mit einer klebrigen Substanz, flogen in alle Richtungen. Die drei fuhren zusammen, duckten sich instinktiv und schauten sich nach allen Seiten um. Ein weiteres Geschoss kam angeflogen, dann noch eins. Offenbar handelte es sich um irgendwelche großen und harten Früchte. Eilig gingen die Grünhäute hinter einem Baum in Deckung. Da ertönte auch schon ein kreischendes Schreien. In den Wipfeln der umstehenden Bäume bewegte sich etwas. Dunkle Gestalten schwangen sich von Ast zu Ast und sprangen von Baum zu Baum. Schnell kamen sie immer näher. Einige sprangen herunter und landeten direkt vor ihnen auf der Erde. In einer gebückten Haltung blieben sie stehen. Die drei staunten nicht schlecht. Das waren Affen. Große Affen – nahezu so groß wie ein Mensch, mit langen Armen und vergleichsweise kurzen Beinen. Und sie schienen aggressiv zu sein. Immer mehr von ihnen gesellten sich hinzu. „Weg hier!“, schrie Snip, der erkannt hatte, dass sie gegen diese Überzahl nichts ausrichten könnten. Das ließen sie Bikka und Nogg nicht zweimal sagen. Augenblicklich sprangen sie auf und rannten so schnell sie konnten von den Affen weg. Die zögerten einen Moment und schauten ihrer fliehenden Beute verdutzt hinterher. Dann stießen sie erneut laute Schreie aus, wobei sie ihre langen spitzen Zähne entblößten. Sekunden später machten sie sich an die Verfolgung. Die Affen waren schnell. Mit im wahrsten Sinne des Wortes affenartiger Geschwindigkeit rasten sie durch den Wald. Der Abstand zu den Flüchtenden wurde immer kleiner. Lange würde es nicht mehr dauern, bis sie sie eingeholt hatten. Snip schaute sich um. Fast konnte er den heißen Atem der Affen spüren. Auf jeden Fall sah er ihre spitzen Zähne, die sie in gieriger Vorfreude auf die Mahlzeit fletschten. Jetzt trennten sie nur noch wenige Schritte. Urplötzlich blieben die Affen stehen. Die Grünhäute liefen weiter und wunderten sich über die glückliche Fügung. Kurz darauf blieben auch sie abrupt stehen . Ein gewaltiges Etwas trat aus dem Schatten der Bäume heraus. So etwas hatte noch keiner von ihnen gesehen. Das Wesen war mindestens acht Meter lang und hatte etwas von einer riesigen Raubkatze. Den sechsbeinigen Körper bedeckte ein dunkles Fell, das sich gut in das Farbspiel des Dschungels einfügte. So konnte man das Wesen trotz seiner Größe nur schlecht erkennen. Seine Beine waren mit spitzen Klauen bewehrt – jede von ihnen lang wie ein Schwert. Das breite Maul strotzte nur so vor Fangzähnen. Speichel tropfte von den Lefzen herab. Laut brüllend näherte sich die Bestie. Die Affen hinter ihnen gaben Fersengeld. Kreischend stoben sie davon. Offensichtlich fühlten sie sich dem Vieh nicht gewachsen. Mit einer fast schon aufreizenden Lässigkeit

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